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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 5.1884

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Nr. 1-2
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Krall, Jakob: Der Wiener demotische Papyrus Nr. 31
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https://doi.org/10.11588/diglit.12263#0094
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Der Wiener demotische Papyrus Nk- 31.

IV, 5 (65). La harpe est trop lourde pour son cœur — Es hat die Harfe Geduld mit ihm.
lourde plus que des fardeaux nombreux .....Last grosser ('?).

6(66). — pour qu'il chante encore! — (Und) er liisst sie zu sich rufen

«Quatre1 coups, pour une chanson!» dreimal, zu einem Sangc.

7 (67). — Il a l'habitude de porter la harpe pour s'enivrer, Er pflegt die Harfe zu tragen um sich zu berauschen,

en montrant en lui toute espèce de vices. indem ihm jegliches Vergehen (?) offenbar ist.

8 (68). Il chante, sur le sol, Er spielt auf ihr zu . . .

vers ceux qui ont la bouteille en main : «Servez derjenigen, welche .... «Sucht Nahrung, sagt ('?).»
nourriture, dites donc ! »

9 (69). Il se tourne de ce côté : Il sait bien parler Er wendet sie nach dieser Seite. Er erwiedert die

Rede (den Gesang)
de l'éloignement des brocs. der Gegner der . . .

10(70). Il a coutume d'enfler ses services Er pflegt zu ubertreiben seine Begleitung ("?).

sa bouche dit ses prouesses Es ist sein Mund (nâmlich) seine Stiirke,

11 (71). Point (vraies) ses paroles. «Est-ce qu'on ne témoigne nicht seine Worte. «Seid zufrieden (?) mit seiner Be-

pas de ses services?» — gleitung (?).»

Tombe sa voix : — tombe la harpe. Verschieden ist seine Stimme, verschieden die Harfe.

12 (71). Pour mettre à mal (à néant) ses services, parlez Sein Schlimmthun, seine Begleitung (?) sprechen ge-

gen ihn,

de lui imposer de chanter! gegen den Auftrag zu singcn.

13(72). Honte et pudeur! Schande mit seiner Pracht!

on n'a pas coutume de mettre cela en son œil! Man pflegt nicht .... bis sie . . . seine Pupille.

14(74). — On ne le reçoit plus dans le lieu où il descend: Man nimmt ihn an einem anderen Orte nicht auf,
— — — on l'expulse : in der Erkenntniss (?), dass sie (als) Gegner sind.

15(75). il s'en retourne, tenant la harpe : — Er kehrt den Sinn (??) um, er liisst die Harfe liegen,

il s'attarde : — puis il s'en va : er flieht, er zieht von dannen,

16(76). En sorte qu'il fait passer le moment de dilater son er liisst vorbeiziehen die Stunde, das Gesicht zu
visage. zeigen (?).

Ich konnte hier schliessen und es dem Léser uberlassen, aus der voranstehenden, miter
steter Berucksichtigung der Arbeit Revillout's gegebenen, nrôglichst getreucn Uebersetzung
sich iiber den Inhalt und die Art unseres Papyrus ein Urtheil zu bilden. Die Bemerknngen,
mit denen Revillout seine Uebersetzung begleitet hat; veranlassen micli jedoch, zum Schlusse
auch iiber dièse Fragen mit wenigen Worten mich zu âussern.

Unser Papyrus gehort zu jenen, in der hieratiscben Literatur so haufig vorkonimenden
Texten, in denen das Leben und Treiben der einzelnen Berufsarten meist in satirisch-humo-
ristischer Weise dargestellt wird. Man denke nur an Papyrus Anastasi I, in welchem das
Leben eines Couriers mit allen seinen Drangsalen, aber auch mit fur uns hochst werthvollen,
geographisch-ethnograpliischen Exeursen vorgcfiihrt wird. Hier handelt es sich uni einen
Harfenspieler, dessen Lebensweise, vor Allem dessen «Kampf uni das Dascin », in ganz
drastischer Weise illustriert wird. Am Anfange des iibersetzten Stiickes finden wir unseren
Harfenspieler in Noth und Etend, das einzige Lied, das er zu singen vermag, ist : Ich bin

1) Das mot-à-mot gibt richtig trois.
 
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