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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 33.1911

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Nr. 1-2
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Bissing, Friedrich Wilhelm von: Lesefrüchte, [5]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12680#0028
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18

LESEFRUCHTE

politischen Gaus, wo nacli Strabo Anubis verehrt wurde (XVII, 812), sieht man
immer diesen fuchsartigen Hund dargestellt. Der Wolf dagegen, welcher allerdings
in Àgypten heimisch ist, war der Sonne, dem Osiris and dem Horus geweiht (Àlian,
de Nat. anim., IX. 18, X. 26) und wurde zu Lykopolis angebetet (Strabo, L L,
Diodor, I, 88. Plutarch, de Isid., 72; Inscript. Rosettana, z. 22, 26, 27). Mit Unrecht
verwechselt man also Wolf und Hund, welche die Alten bestândig unterscheiden
und ebenso unrichtig hait man oft beide fur den Schakal. Auch in dem Anubis des
capitolinischen Muséums erkennt man deutlich den hier dargestellten âgyptischen
Hund. » — Die S telle, die zwei Abbildungen der Taf. XXXII erlâutert, ist weder
von Meyer noch von mir seiner Zeit beachtet worden, obwohl sie auch um der
Vollstândigkeit der beigebrachten Zeugnisse willen, trotz einzelner Irrtûmer, das
wohl verdiente.

29. Zum Wort fur Panther. — Sethe hat in der Àg. Zeitschr., 1907, S. 19, in
seinem vortrefflichen Aufsatz uber die Namen von Ober- und Unterâgypten auch au s
Beni Hasan, II, 4, J "^^ "î (( oberâgyptischer Panther » und Jj"^*=<^> (( unterâgyp-
tischen Panther » angefùhrt. Ihm scheint dabei entgangen zu sein, dass in der Àg.
Zeitschr., 40, S. 37, nachgewiesen wurde, dass es einWort bsct der « Panther » nicht
giebt, an der betreffenden Stelle vielmehr steht, was naturlich ^ Jj ( (, der
spâteren Schreibung, genau gleichkommt.

30. Phoiniker im alten Reich ? — Sethe hat in der Àg. Zeitschr., 1908, S. 140,

eine von Borchardt zuerst veroffentlichte Inschrift Berlin 17932 gewis sichtig 1 ^YPT
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I # v\ ergânzt. Allein wenn er darin die Erwâhnung cler Phoiniker sieht

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und dièse also bereits in der Vten Dyn. in Syrien bezeugt sein lâsst, so hat er
ùbersehen, dass Brugsch, Àgyptologie, S. 466, und dann in ausfùhrlichem, muster-
gùltigem Nachweis W. M. Mùller, Asien und Europa, S. 208 ff., gezeigt haben, dass
die Fenchu nichts mit den Phoinikern zu tun haben. Auch Meyer, Geschichte des
Altert., P, S. 392, hat sich Miiller angeschlossen.

Es besteht zur Zeit in unserer Wissenschaft als Reaktion gegen die frùher
herrschende Annahme der volligen Abgeschlossenheit des alten Reichs, eine Nei-
gung die âltesten Kônige grosse asiatische Expeditionen machen zu lassen, die, wieich
andern Orts zu zeigen hoffe, auf falschen Voraussetzungen, z. B. dem Missbrauch
des Wortes « Céder », beruht.

31. Zum Seththier. — Wiedemann hat in der Orient. Litteratseit., 1902, S. 220 fi\,
die Rùckfùhrung des Seththiers auf das Okapi vorgeschlagen. Soweit ich habe fest-
stellen kônnen, hat dièse Ansicht geteilten Beifall gefunden. Die neuste Bespreclmng
durch Borchardt, Àg. Zeitschr., 1909, 46 f., die die wohl keinem Fachgenossen
unbekannte Thatsache hervorhebt, dass der Schwanz des Seththiers als Pfeil gebildet
zu werden pflegt, geht auf die Frage, welches Thier die Âgypter bei der Darstellung
des Seth zu Grunde gelegt haben, nicht ein.

Nun hat Wiedemann, a. a. O., eine Môglichkeit angedeutet, freilich auch wieder
verlassen, die mir seit geraumer Zeit durch das Biid einer archaischen Vase bei Ca-
part, Primitive Art, S. 122 f. 96, fast zur Gewisheit geworden ist : das Seththier
 
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