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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Editor]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Editor]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 33.1911

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Nr. 3-4
DOI article:
Spiegelberg, Wilhelm: Beiträge zu den demotischen Rylandis-Papyri
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.12680#0193
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176

BEITRAGK ZU DEN D E M O TIS C II EN RYLANDS PAPYRI

sonderer Freude stelle ich wieder fest, wie die neuere demotische Schule, falls man von
einer solchen reden will, methodisch in der Hauptsache die gleichen Bahnen geht.
Dass sie in nebensàchlichen Fragen der Transcription jedem seine Freiheit lâsst, halte
ich fur ein gutes Zeichen. Der inkonsequenten Orthographie der demotischen Texte
gegenùber wird sich im Einzelnen nie ein festes Umschriftssystem schaffen lassen, und
nur uber gewisse grundsâtzliche Fragen wird man sich hoffentlich in nicht zu ferner
Zeit verstândigen kônnen4.

Ich lasse nun meine Bemerkungen nach den Seitenzahlen der Publikation geordnet
folgen. Dass ich aile Quisquilien2 ausgeschaltet habe, versteht sich von selbst.

Seite 53. — Der dritte Zeugenname in Pap. IV (Zeile 3) ist kaum Peftiïua-
mûri zu lesen, sondera Wlk-b-R\

Seite 67 zu II, 15. — Das n. pr. scheint mit der Gruppe geschrieben zu sein, in der
Griffith zuerst ^ m'ny erkannt hat3. Der Naine lautet also etwa Moone.

Seite 74. — Von dem dort besprochenen [Fûrsten Semtu-tef-nachte sali ich 1905
unter den Kolonnaden der Scharia Wagh el Birket in Cairo eine sehr zerstôrte

hockende Statue, auf der ich folgende Titel und Namen las <=r> ^

AA/WV\

AAAAAA f \
AAAAAA . *d

_fl -_0

I a

Dièse Inschrift lehrt uns also, dass der Admirai eine Prinzessin zur Mutter hatte.

Seite 78 zu V, 18. — mh II « Zweiter » steht nach Recueil, XXVIII (1906),
S. 196 in dem Sinne von « Stellvertreter ». Vergleiche auch Pap. Cairo 30604.

Seite 105, Kol. XX, 17-18 wûrde ich die Wendung sp t--t ri N. n « die Hand
jemds. fur etwas nehmen » als « jemdm. etwas zusichern » auffassen4. Ib., XXI, 1
zwingt die Négation tm dazu, den Satz in kondizionalem Sinne zu ùbersetzen, also
« wenn ich die Priester nicht bringen liess, (so geschah es) weil ich sagte (dachte)... »

Seite 110, XXIII, 9. — Der Ort1=1 ist auch aus Recueil, XVI (1894), S. 48

bekannt und zwar als Kultort der W ri tÎT . Das betreffende Denkmal

stammt aus Sais.

Seite 112, XXV, 1 bedeutet sr, wie auch sonst hâufig (z. B. Schifîbr. 30, 97)
(( prophezeien ». Die beiden parallelen Glieder haben also den Sinn « das was du
sagtest, ist eingetrofïen, das was du prophezeitest, ist in Erfùllung gegangen ».

Seite 132, Anm. 8. — Der dort besprochene Titel ist vielleicht e=f sp hbs ht
« welcher Kleider und Silber empfângt » zu lesen und wohl, wie Paul M. Meyer in
P. Giessen II, No. 36, S. 12 vorgeschlagen hat, mit fxwôo^opoç « Sôldner » identisch.

1. So glaube ich, dass man fur die lexikalische Anordnung die Konsonanten auseinander halten sollte, die
das Demotische (z. B. \ : k : k : g) zusammen wirft. Man erschwert sonst den Nichtdemotikern das Auffin-
den demotischer Wôrter.

2. Siehe jetzt, mein Glossar zu dem P. Spieg., No. 147. — Der Eigenname fmdet sich ûbrigens auch auf
einem der Krûge der Strassburger Sammlung, deren demotische Texte ich demnâchst verôfïentlichen werde.

3. Neuerdings bemùht sich Herr N. Reicii, durch solche haarspaltende Quisquilienkritik seinen Beruf
als Demotiker zu erweisen. Da dièse Art Kritik aber von berufeuer Seite richtig eingeschàtzt worden ist, so
habe ich keine Veranlassung, von einer Polemik Notiz zu nehmen, welche auf einen unler Gelehrten
nicht ùblichen Ton gestimmt ist.

4. Vergleiche dazu rlie Bemerkungen Simms in einer demnâchst erscheinenden Arbeit von PARTSCHÛber
Burgschaftsurkunden.
 
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