Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 33.1911

DOI Heft:
Nr. 3-4
DOI Artikel:
Spiegelberg, Wilhelm: Beiträge zu den demotischen Rylandis-Papyri
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.12680#0194
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
BEITRÂGE ZU DEN DEMOTISCHEN RYLANDS PAPYRI

177

Seite 151, XXI, 27. — Das von Griffith zweifelnd mql (?)gelesene Wort ist sicher
smbl zu lesen. Es findet sicli in derselben Verbindung in einem Heidelberger Papyrus

der Ptolemâerzeit aus Gebelên1 in der ganz klaren Schreibung <^^^(^J^ ^ und

ist das griechisclie aVP°^0V- Die ganze Stelle ist danach zu lesen V=i n=k pl hp n tl
smbl e tl smbl né hry n t--t=k « ich babe dir das Recbt des <rV(3oXov getban, wenn das
«xfypoXov in deiner Handist » : a^^oXov hat hier die Bedeutung a Qaittung »2. Beachtens-
wert ist, dass der Àgypter das griechisclie Wort (Neutrum) als Femininum entlehnt
hat, das der Heidelberger Papyrus sogar mit der weiblichen Enclung versieht. Ein

Strassburger Ostrakon (127) schreibt -1 (y^^y ^ smblu mit weibl. Artikel. Ofïen-

bar war das n der griechischen Endung abgefallen, so dass das Wort (etwa bis semblé)
auf ein unbetontes ë endigte, d. h. die Endung der weiblichen Nomina zeigte. Das wird

der Grund sein, weshalb das Wort im Demotischen als Femininum behandelt wurde.

Seite 152-XXIII, 3. Die Stelle, die Griffith als Ortsnamen aufgefasst hat, ist

sicher so zu lesen : nt te—f (sic) snte hwi. Es liegt ofïenbar dieselbe Wendung vor wie

P. Turin 174, 24 (A. Z., 1879, Tafel IV) pl=k wrhn* nt hwi a (?) ^'=/(?)3 snte-t

und P. Louvre 2416 (Young : Hierogl. 34 = Chrest. demot. 346)

ni wrh nt'r mh-n- Hn X e = w hwi n snte. Ebenso lautet P. Louvre 2417 (Chrest.
demot. 354). hwi snte ist kopt. gi-crrre « fundamentum jacere, ponere ». Ich môchte
daher vermuten, dass von « Bauterrains » (tyCkol tottoi) die Rede ist, deren Baugrund
bereits ausgehoben ist, also von baufertigen Grundstùcken4. In keinem Falle steht an
der betrefïenden Stelle ein Ortsname.

Seite 153-XXIV, 5, 7. — Der Name der Mutter ist wohl Tl-lbl zu lesen.

Seite 154-XXV. — Zu dem Àusseren dièses Papyrus vergl. den ganz âhnlichen
auch inhaltlich verwandten Papyrus aus Gebelên P. Cairo 30704. Zeile 6 ist zu lesen pl
hm-ntr n's-t nt (sic) snj a (verbessere ni) ni rpi n pl ts Nw-t « der Prophet der
Isis, der in den Tempeln des thebanischen Gaues untersucht ». — Es handelt sich also
um einenbestimmten Priester, dessen Character aus seiner Bezeichnung nicht ersichtlich
ist. Griechisch entspricht dem nt snj, wie Recueil, XXVI (1904), Seite 155 gezeigt
worden ist, 1™™^. Auch sonst findet sich clieses nt snj hinter Titeln, so ganz wie
in unserem Text hinter hm-ntr in P. Cairo 30768, 2, und ib., Zeile 10 mit dem Zusatz
pl rmt nt snj hinter rt « Verwalter ».

Seite 158-XXVIII, 4. — Der Muttername ist vielleicht T'-spte zu lesen, mit jener
von Griffith zuerst richtig bestimmten Gruppe fur sb (3s).

1. Krûher im Besitz von Dr. lleinhard, der ihn mir freuudlichst zugànglich raachtc.

2. Wie z. B. Revenue Laces, 52, 16, 24 u. s.

3. Die ungeuaue Fublikation gestattet keine sichere Lesung.

4. Wenn man hvol sixte ùbersetzt « deu Baugrund abstecken », so kônute es sich um Terrain handeln,
dessen Bebauungsweise (etwa im Hinblièk auf die zu ûberbauende und als Garten oder Hof frei zu lassende
lr lâche) bereits festgelegt ist.

RECUEIL, XXXIII. —

TROISIÈME SÉR., T. I.

2:}
 
Annotationen