Berichte und Mittheilungen aus Sammlungen und Museen,
über staatliche Kunstpflege und Restaurationen,
neue Funde.
Hamburg. Kunsthalle.
Vor 20 Jahren wurde die Kunsthalle in Hamburg gegründet, zu-
nächst zur Aufnahme von nur ungefähr 400 Gemälden, einer kleinen Abguss-,
wie einer bedeutenderen Kupferstich- und Handzeichnungensammlung. Seit-
dem ist sie fortgehend, besonders aber im letzten Jahrzehnt, durch Ankäufe
und Schenkungen bereichert, wie sie einem so vielvermögenden Gemeinwesen
wohl anstehen. Der Hauptbestand aber in den Bildersälen des stattlichen
Gebäudes wies anfangs vorwiegend nur Vaterländisches und Modernes auf,
wie das ja das Geschick derartiger Neugründungen zu sein pflegt. Da trug
vor 2—3 Jahren jedes der hamburger Blätter in den Kreis norddeutscher
Kunstfreunde fast aufregende Berichte hinein über einen grossartigen Zuwachs
an Gemälden, welcher von England her Hamburg zu Theil geworden sei.
G. C. Schwabe, ein geborener Hamburger, hatte sich zu Gunsten seiner
Vaterstadt von den. Bildern seiner Wahl getrennt: 128 Nummern, meist eng-
lischen Ursprungs, denen einige französische, belgische und deutsche
Meister sich würdig anreihen.
Bald folgte eine bedeutende Erweiterung, Abänderung und Verschöne-
rung des Gebäudes der Sammlung, dessen grossräumiges Treppenhaus jetzt
mit den stimmungsvollen Landschaften des Hamburgers V. Ruth und
A. Fitger sinnigen, farbenglänzenden Schöpfungen geschmückt, einen auch
decorativ prachtvoll und fein durchgebildeten Eindruck macht. Daran schloss
sich — was überaus wichtig ist — der Uebergang ihrer künstlerischen Ver-
waltung aus Laienhänden an eine hervorragend befähigte, fachmännisch ge-
schulte Kraft, den Director Dr. A. Lichtwark. Neuerdings hat nun der Senat
300,000 Mark verausgabt zum Ankauf der ca. 100 altniederländischen
Gemälde, welche bis jetzt die Hudtwalcker-Wesselhöft’sche Sammlung
bildeten, die letzte jener einst so berühmten und zahlreichen Sammlungen der
reichen Hansastadt, »nach dem Urtheil der Fachleute die bedeutendste Privat-
sammlung alter Gemälde im Deutschen Reich«. Geschenkte Werke älterer
Hamburger Meister — d. h. auch solcher Ausländer, die dort länger
über staatliche Kunstpflege und Restaurationen,
neue Funde.
Hamburg. Kunsthalle.
Vor 20 Jahren wurde die Kunsthalle in Hamburg gegründet, zu-
nächst zur Aufnahme von nur ungefähr 400 Gemälden, einer kleinen Abguss-,
wie einer bedeutenderen Kupferstich- und Handzeichnungensammlung. Seit-
dem ist sie fortgehend, besonders aber im letzten Jahrzehnt, durch Ankäufe
und Schenkungen bereichert, wie sie einem so vielvermögenden Gemeinwesen
wohl anstehen. Der Hauptbestand aber in den Bildersälen des stattlichen
Gebäudes wies anfangs vorwiegend nur Vaterländisches und Modernes auf,
wie das ja das Geschick derartiger Neugründungen zu sein pflegt. Da trug
vor 2—3 Jahren jedes der hamburger Blätter in den Kreis norddeutscher
Kunstfreunde fast aufregende Berichte hinein über einen grossartigen Zuwachs
an Gemälden, welcher von England her Hamburg zu Theil geworden sei.
G. C. Schwabe, ein geborener Hamburger, hatte sich zu Gunsten seiner
Vaterstadt von den. Bildern seiner Wahl getrennt: 128 Nummern, meist eng-
lischen Ursprungs, denen einige französische, belgische und deutsche
Meister sich würdig anreihen.
Bald folgte eine bedeutende Erweiterung, Abänderung und Verschöne-
rung des Gebäudes der Sammlung, dessen grossräumiges Treppenhaus jetzt
mit den stimmungsvollen Landschaften des Hamburgers V. Ruth und
A. Fitger sinnigen, farbenglänzenden Schöpfungen geschmückt, einen auch
decorativ prachtvoll und fein durchgebildeten Eindruck macht. Daran schloss
sich — was überaus wichtig ist — der Uebergang ihrer künstlerischen Ver-
waltung aus Laienhänden an eine hervorragend befähigte, fachmännisch ge-
schulte Kraft, den Director Dr. A. Lichtwark. Neuerdings hat nun der Senat
300,000 Mark verausgabt zum Ankauf der ca. 100 altniederländischen
Gemälde, welche bis jetzt die Hudtwalcker-Wesselhöft’sche Sammlung
bildeten, die letzte jener einst so berühmten und zahlreichen Sammlungen der
reichen Hansastadt, »nach dem Urtheil der Fachleute die bedeutendste Privat-
sammlung alter Gemälde im Deutschen Reich«. Geschenkte Werke älterer
Hamburger Meister — d. h. auch solcher Ausländer, die dort länger