VON DER UNVORNEHMHEIT
§ 1. Zwei große Irrtümer sind es, die in der Auffassung
der höheren und niederen Klassen viel Unheil, Verwirrung
und Streit angerichtet haben. Sie beziehen sich auf die
Art und Weise, wie das Wort „gentleman" auszulegen sei.
Sein ursprünglicher wörtlicher Sinn, in dem es auch
meistens gebraucht wird, bedeutet so viel als einen Mann
von vornehmer Abstammung, aus edlem Blute, so etwa
wie ein Pferd oder ein Hund von reiner Rasse.
Die sogenannten höheren Klassen, die gewöhnlich reinerer
Abstammung sind als die tieferen, haben sich den richtigen
Begriff und die damit verbundenen Überzeugungen bewahrt.
Aber sie sprechen sich nicht offen darüber aus, weil es in
ihrem Interesse liegt, eine andere Bedeutung damit zu ver-
schmelzen, die mit dem ursprünglichen Sinne des Wortes
gar nichts zu tun hat und obendrein falsch ist, nämlich die
„eines Mannes, der in Müßiggang von anderer Leute Arbeit
lebt".
Die unteren Klassen bestreiten heftig und mit Recht, dass
Gentleman und Müßiggänger identisch sei. Es lenkt sie da-
bei das richtige Gefühl, dass je mehr jemand arbeitet, desto
mehr er einem echten Gentleman ähnlich wird; aber auch
auf ihrer Seite steht nicht die reine Wahrheit, denn auch
sie bemühen sich, eine falsche These aufrecht zu erhalten,
nämlich die, dass die Abstammung, das Blut, von keiner
Bedeutung sei; während es doch in Wirklichkeit beim Men-
schen eine genau so wichtige Rolle spielt, wie bei irgend
einem anderen Tiere.
§ 1. Zwei große Irrtümer sind es, die in der Auffassung
der höheren und niederen Klassen viel Unheil, Verwirrung
und Streit angerichtet haben. Sie beziehen sich auf die
Art und Weise, wie das Wort „gentleman" auszulegen sei.
Sein ursprünglicher wörtlicher Sinn, in dem es auch
meistens gebraucht wird, bedeutet so viel als einen Mann
von vornehmer Abstammung, aus edlem Blute, so etwa
wie ein Pferd oder ein Hund von reiner Rasse.
Die sogenannten höheren Klassen, die gewöhnlich reinerer
Abstammung sind als die tieferen, haben sich den richtigen
Begriff und die damit verbundenen Überzeugungen bewahrt.
Aber sie sprechen sich nicht offen darüber aus, weil es in
ihrem Interesse liegt, eine andere Bedeutung damit zu ver-
schmelzen, die mit dem ursprünglichen Sinne des Wortes
gar nichts zu tun hat und obendrein falsch ist, nämlich die
„eines Mannes, der in Müßiggang von anderer Leute Arbeit
lebt".
Die unteren Klassen bestreiten heftig und mit Recht, dass
Gentleman und Müßiggänger identisch sei. Es lenkt sie da-
bei das richtige Gefühl, dass je mehr jemand arbeitet, desto
mehr er einem echten Gentleman ähnlich wird; aber auch
auf ihrer Seite steht nicht die reine Wahrheit, denn auch
sie bemühen sich, eine falsche These aufrecht zu erhalten,
nämlich die, dass die Abstammung, das Blut, von keiner
Bedeutung sei; während es doch in Wirklichkeit beim Men-
schen eine genau so wichtige Rolle spielt, wie bei irgend
einem anderen Tiere.