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bestehen keine Unterschiede zwischen den verschiedenen Themenbereichen. Die gleiche
moralisierende Darstellungsweise bei den <Buhlschaften >, das gleiche Aufgebot von sinnbild-
haftem Beiwerk: Rebhuhnpaare [543]» Hirsche, Apfelbäume, verwischen die Verschieden-
heiten. Die Mehrdeutigkeit bestimmter Sinnbilder ist offenkundig. Es scheint fast Absicht,
religiöse und profane Themen verschiedener Art miteinander in Beziehung zu setzen, sie zu
vermengen und die durch dieses Verfahren gewonnenen Bedeutungsvarianten auszukosten.

Die sinnbildliche Ausschmückung der Bilder erreicht in manchen Fällen stillebenhafte Ab-
geschlossenheit. [544] Zum Stilleben selbst sind aber die Cranach im Gegensatz zu dem West-
falen Ludger tom Ring [545] nicht vorgedrungen. Ihr Vorgehen könnte als Übernahme
älterer eigener Motive aus der dekorativen Wandmalerei in das Tafelbild erklärt werden. Wie
bei den topographischen Aufnahmen reiften die Ansätze jedoch nicht bis zur Ausbildung
eigener Gattungen.

g" PROTESTANTISCHE BILDAUFGABEN

Die Bildnisse der Wittenberger Reformatoren überliefert zu haben ist Cranachs Verdienst.
Seine Bilder, in vielen Fällen die einzigen authentischen Aufnahmen, prägen bis heute die Vor-
stellung von den Theologen, Ratgebern, Herrschern und Herrscher-Märtyrern der Reforma-
tionsjahrzehnte.

Lucas Cranach d.Ä. stand in enger persönlicher Beziehung zu Luther und Melanchthon,
wenn sich aus den Quellen auch kaum herauslesen läßt, wieweit die Verbindungen dem

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