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Schapire, Rosa
Johann Ludwig Ernst Morgenstern: ein Beitrag zu Frankfurts Kunstgeschichte im XVIII. Jahrhundert — Studien zur deutschen Kunstgeschichte, Band 57: Strassburg: J. H. Ed. Heitz (Heitz & Mündel), 1904

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https://doi.org/10.11588/diglit.66368#0086
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dein von angeführten, ehrlichen Herkommen, mithin in ehrliche Aemter,
Gesellschaften oder Zünfte aufgenommen zu werden, wohlfähig und würdig
ist. Allermaßen nun vorstehendes alles auch außer deren Bescheinigun-
gen kund und notorisch ist; als haben wir offt gemeldeten Herrn Johann
Ludwig Ernst Morgenstern, seyner ehrlichen, ächten und freyen Geburth
halber, dieses wahrhaft Gezeugniß ertheilen anbey alle und jede, wes
Standes oder Würden sie seyn mögen, insonderheit aber die gesammte löb-
liche Mahler-Gesellschaft daselbst, oder wo Producent dieses sich hinwendet
und ansässig machen wird ersuchen wollen, diesen allen nicht nur völli-
gen Glauben zu geben, sondern auch ihnen Herrn Johann Ludwig Ernst
Morgenstern, seiner ehrlichen Geburth, redlichen und ehrlichen Herkommens
genießen zu lassen, ihn in bürgerliche Gemeinden, Gesellschaften, Gülden,
Aemter und Zünfte aufzunehmen, ihm auch ernsten hey jeder Gelegenheit
alle Förderungs und geneigten Wißen zu erweisen, welches wir in der-
gleichen Fällen zu erwiedern willig und erbothig sind. Urkundlich haben
wir diesen Brieff unter gewöhnlicher Unterschrift und Vordruckunge
Unseres großem Rathsinsiegcls ausgefertiget. So geschehen Rudolstadt
am Acht und zwangzigsten Tage des Monats Novembris in Ein Tausend
Sieben Hundert und Vier und Siebzigsten Jahre.
Bürgermeister und Rath daselbst
Georg Erdmann Röhm m. m.

Rats und Senats Supplikation 1776.121
Wohl- und Hochedelgebohrne, Gestrenge. Vest und Hochgelahrte,
'Wohlfürsichtige, Hoch- und Wohlweise, Insonders Großgünstig Hochge-
biethend und Hochzuehrende Herren
Bürgermeister und Rath!
Ich bin zu Rudolstadt von Johann Christoph Morgenstern, Burgern
und Mahlern daselbsten und dessen Ehefrauen Eleonora Maria gebohrene
Kirchnerin, ehelig gezeugt und den 9. Oktober 1731 122 gebohren worden.
Ich bin der evangelisch Lutherischen Religion zugethan, aber keiner
Leibeigenschaft unterworfen.
In meinen erwachsenen Jahren habe ich die Mahler-Kunst erlernet
ordentlich, darauf behörig gewandert u )d mich nunmehr mit des gewesenen,
hiesigen Burgers- und Handelsmanns Herrn Alleinz nachgelassene eheliche
Jungfer Tochter Anna Maria Alleinz ehelich verlobt.
Und da ich nunmehr mich hier häuslich niederlassen, so mit Burger
und Meister zu werden gesonnen bin ; so gelanget an Euer Wohl- und
Hochedelgebohrnen Gestreng und Herrlichkeiten, auch Hoch- und Wohl-

121 Originale unter gleichem Titel auf dem Frankfurter Archiv ver-
banden. S. 29.
122 Hier kann offenbar nur ein Versehen des betr. Schreibers vor-
liegen.
 
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