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Prinzipien der Stemmatik

2.3 Die Prozedur

Die Prozedur besteht aus einem Satz von Regeln,
dessen erste drei Gruppen in der unten angegebenen Rei-
henfolge auf alle möglichen Zweier- und Vierer-Kombi-
1

nationen der Textzeugen und der im Laufe der Prozedur
angesetzten hypothetischen Textzeugen angewandt wer-
den müssen und deren vierte Gruppe einer abschließen-
den Bereinigung redundanter Einträge dient:

a) Gruppe 1: Regeln zum Ausschluß der Abhängigkeit

- Regel 1.1: Zeigt ein Textzeuge A einen Trennfehler
gegen einen Textzeugen B, so ist die Abhängigkeit
B von A ausgeschlossen.

- Regel 1.2: Ist ein Textzeuge A zur Zeit vor oder
während der Niederschrift eines Textzeugen B nicht
verfügbar (noch nicht vorhanden oder wieder unzu-
gänglich) , so ist die Abhängigkeit B von A ausge-
schlossen .

b) Gruppe 2: Regeln zur Annahme der Abhängigkeit

- Regel 2.1: Ist die Abhängigkeit A von B und die
Abhängigkeit B von A ausgeschlossen, so ist für A

1 Auf Zweierkombinationen sind die Regeln der Gruppe 1 und 2,
auf Viererkombinationen die Regel der Gruppe 3 anzuwenden.
 
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