Schenkel, Wolfgang: Das Stemma der altägyptischen Sonnenlitanei: Grundlegung d. Textgeschichte nach d. Methode d. Textkritik (Wiesbaden, 1978)

Prozedur

Regel 4.2: Ein hypothetischer Textzeuge ß , unter
dem das Stemma nicht verzweigt, ist zu streichen:

00 06

p t

1 / \

fr A B

B

Ergeben sich Widersprüche in der Bestimmung
der Abhängigkeitsverhältnisse, so sind die Eingabepa
rameter alle oder zum Teil fehlerhaft oder grundsätz
lieh unbrauchbar. Bleiben Abhängigkeiten zwischen
Textzeugen unbestimmt, so sind die Eingabeparameter
unvollständig.

2.4 Neuralgische Punkte. Trial and Error

Nicht jeder Text kann mit Erfolg stemmatisch
bearbeitet werden. Ob ein Text geeignet ist oder nie
hängt ab vom Umfang der verfügbaren textexternen Da-
ten, von der Länge des Textes und von der Qualität
der Abschriften. Von Länge und Qualität besonders
dann, wenn aus dem Nicht-Auftreten von Trennfehlern
Annahmen abgeleitet werden. Bei kurzen und vorlagege
treuen Texten kann das Nicht-Auftreten auf Zufall be
ruhen. Mit abnehmender Anzahl textexterner Daten, ab
nehmender Länge sowie zunehmender Qualität nimmt die
Anzahl der Parameter ab, verringern sich somit die
Möglichkeiten der Stemma-Konstruktion.