Die sog. „emphatische“ Konstruktion 155
„emphatischen“ Formen in der „emphatischen“ Konstruktion und
den prädikativen (genauer: adverbialen) Verbalformen im einzelnen
herausgearbeitet werden. Auch letztere lassen sich als nicht-verbale
Ausdrücke erklären - namentlich adverbiale Verbalformen spielen
hier eine erhebliche Rolle womit indirekt auch die nicht-verbale,
substantivische Auffassung der „emphatischen“ Formen plausibili-
siert wird.
f) Rezeption der Theorie
Ohne ernstliche Komplikation setzten sich die Ansichten
Polotskys nach und nach im Kopt., Demot. und Neuäg. durch,
wenn es auch hier nicht ohne Mißverständnisse und Unentschie-
denheit abging. Dies hängt sicher damit zusammen, daß in diesen
Bereichen, anders als für das ältere Äg.-Kopt., keine Theorie bestand
und auch kein grammatischer Theoretiker vorhanden war, mit dem
man ernstlich hätte in Widerspruch geraten können.
Walter C. Till läßt in seiner „Koptischen Grammatik“ von
1955, einer Art Schulgrammatik, PoLOTSKYsche Gedankengänge
ohne weiteres und uneingeschränkt zu (§ 302). (Wer sich für die
Sachfrage interessiert, wird nicht zu Tills Grammatik oder zu an-
deren Grammatiken/Einführungen greifen, sondern zu Polotskys
späterer Darstellung: The Coptic Conjugation System, in: Orienta-
lia29, 1960, S. 392-422 [= CP, S. 238-268], speziell S. 398.) Ernstli-
cher Widerstand erhebt sich erst wieder in neuester Zeit, namentlich
von Seiten A. Shisha-Halevys (Coptic Grammatical Categories,
Rom 1986, S. 61-104, bes. S. 62-64); methodisch nicht tragfähig die
Beiträge von Louis B. Mikhail (s. insbesondere L.B. Mikhail, A
propos Innama, in: GM 38, 1980, S. 63-67 [hiergegen Jürgen Horn,
’innamä und die Zweiten Tempora, oder: Wie man Polotsky nicht
beikommen kann, in: GM 39, 1980, S. 61-88]); id., The Second
Tenses, in: ZÄS 114, 1987, S. 88-90). Zum Problem selbst s. unten
§ 43.2.4.
Auf das Demot. angewandt hat Polotskys Ideen bereits 1948
Ronald J. Williams, On Certain Verbal Forms in Demotic, in:
JNES 7, 1948, S. 223-235 (zur Sachfrage selbst s. inzwischen Janet
H. Johnson, The Demotic Verbal System, Chicago 1976, S. 99-126).
Zum Neuäg., das, wie übrigens im allgemeinen auch das Demot.,
lange Zeit von den Grammatikern vernachlässigt wurde, äußern
sich die Grammatiker seit dem Wiedereinsetzen der Beschäftigung
„emphatischen“ Formen in der „emphatischen“ Konstruktion und
den prädikativen (genauer: adverbialen) Verbalformen im einzelnen
herausgearbeitet werden. Auch letztere lassen sich als nicht-verbale
Ausdrücke erklären - namentlich adverbiale Verbalformen spielen
hier eine erhebliche Rolle womit indirekt auch die nicht-verbale,
substantivische Auffassung der „emphatischen“ Formen plausibili-
siert wird.
f) Rezeption der Theorie
Ohne ernstliche Komplikation setzten sich die Ansichten
Polotskys nach und nach im Kopt., Demot. und Neuäg. durch,
wenn es auch hier nicht ohne Mißverständnisse und Unentschie-
denheit abging. Dies hängt sicher damit zusammen, daß in diesen
Bereichen, anders als für das ältere Äg.-Kopt., keine Theorie bestand
und auch kein grammatischer Theoretiker vorhanden war, mit dem
man ernstlich hätte in Widerspruch geraten können.
Walter C. Till läßt in seiner „Koptischen Grammatik“ von
1955, einer Art Schulgrammatik, PoLOTSKYsche Gedankengänge
ohne weiteres und uneingeschränkt zu (§ 302). (Wer sich für die
Sachfrage interessiert, wird nicht zu Tills Grammatik oder zu an-
deren Grammatiken/Einführungen greifen, sondern zu Polotskys
späterer Darstellung: The Coptic Conjugation System, in: Orienta-
lia29, 1960, S. 392-422 [= CP, S. 238-268], speziell S. 398.) Ernstli-
cher Widerstand erhebt sich erst wieder in neuester Zeit, namentlich
von Seiten A. Shisha-Halevys (Coptic Grammatical Categories,
Rom 1986, S. 61-104, bes. S. 62-64); methodisch nicht tragfähig die
Beiträge von Louis B. Mikhail (s. insbesondere L.B. Mikhail, A
propos Innama, in: GM 38, 1980, S. 63-67 [hiergegen Jürgen Horn,
’innamä und die Zweiten Tempora, oder: Wie man Polotsky nicht
beikommen kann, in: GM 39, 1980, S. 61-88]); id., The Second
Tenses, in: ZÄS 114, 1987, S. 88-90). Zum Problem selbst s. unten
§ 43.2.4.
Auf das Demot. angewandt hat Polotskys Ideen bereits 1948
Ronald J. Williams, On Certain Verbal Forms in Demotic, in:
JNES 7, 1948, S. 223-235 (zur Sachfrage selbst s. inzwischen Janet
H. Johnson, The Demotic Verbal System, Chicago 1976, S. 99-126).
Zum Neuäg., das, wie übrigens im allgemeinen auch das Demot.,
lange Zeit von den Grammatikern vernachlässigt wurde, äußern
sich die Grammatiker seit dem Wiedereinsetzen der Beschäftigung