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3. Hieroglyphenschrift
relikthaft vorhandene ° n als Komplement [zum Begriff »Komplement« s. un-
ten § 3.1.2]; Er »Wasser«; i > i »Pluralität«; f)^> »1. Person (in der Regel Sin-
gular)« (ursprünglich t] i + $ »Person«).
d) Mittel zur (besseren) graphischen Anordnung der Hieroglyphen
aus a) bis c); deutlichstes Beispiel: der Füllstrich i, mit dessen Hilfe
bei der angestrebten blockhaften Montage der Hieroglyphenzeichen
(s. unten § 3.3, d)) Leerräume ausgefüllt werden können, die infolge
der ungleichen Größe der Hieroglyphen und/oder Ungeschicks des
Schreibers ansonsten leer bleiben würden (»horror vacui«); z. B. ist
dies eine - wenn auch nicht die normale - Lösung, die Phonogram-
me ra und 5^ zu einem einigermaßen geschlossenen Rechteck zu
montieren: . Oder es ist dies ein probates Mittel, Kolumnenen-
den zu füllen, die durch das Bemühen um einen sinnvollen Zeilen-
bruch sonst leer stünden, etwa bei
Wortende/Zeilenbruch —
Anmerkung:
Ein Hieroglyphenzeichen kann in mehr als einer der Funktionen a) bis d) auf-
treten. Z. B. steht n als Semogramm für »Haus« oder als Phonogramm für die
Phonem-/Lautfolge pr (Ursache: Das Phonogramm pr ist nach dem Rebusprin-
zip aus der Schreibung des Wortes pr.w »Haus« gewonnen worden, unter Ver-
nachlässigung des Konsonanten w). Oder: Das Zeichen i , das hier als Füllstrich
eingeführt wurde, steht u. a. auch noch für die Zahl »1« (Ursache: zufällige Ho-
mographie).
3.1.1.1 Semogramme
a) Semogramme sind Darstellungen von Objekten, die mit dem
sprachlich Bezeichneten mehr oder weniger eng bzw. mehr oder we-
niger locker zusammenhängen. Die Skala reicht von - nach den
Darstellungsprinzipien der ägyptischen Kunst - einigermaßen voll-
ständigen Darstellungen des sprachlich Bezeichneten (Piktogramme,
Champollions figurative Zeichen) über die Darstellung von dem
sprachlich Bezeichneten nahestehenden Objekten bis hin zu rein
konventionellen Symbolen (letztere Arten Champollions tropische
Zeichen); z.B. das Einzelobjekt Sonne o (Sonnenscheibe mit distin-
guierendem Punkt) für rcw »Sonne« oder der (zur Zeit der Erfin-
dung dieses Schriftzeichens typische) Hausgrundriß n (Einraum-
haus) für pr.w »Haus«; das (in ältester Zeit übliche) Schreibgerät
3. Hieroglyphenschrift
relikthaft vorhandene ° n als Komplement [zum Begriff »Komplement« s. un-
ten § 3.1.2]; Er »Wasser«; i > i »Pluralität«; f)^> »1. Person (in der Regel Sin-
gular)« (ursprünglich t] i + $ »Person«).
d) Mittel zur (besseren) graphischen Anordnung der Hieroglyphen
aus a) bis c); deutlichstes Beispiel: der Füllstrich i, mit dessen Hilfe
bei der angestrebten blockhaften Montage der Hieroglyphenzeichen
(s. unten § 3.3, d)) Leerräume ausgefüllt werden können, die infolge
der ungleichen Größe der Hieroglyphen und/oder Ungeschicks des
Schreibers ansonsten leer bleiben würden (»horror vacui«); z. B. ist
dies eine - wenn auch nicht die normale - Lösung, die Phonogram-
me ra und 5^ zu einem einigermaßen geschlossenen Rechteck zu
montieren: . Oder es ist dies ein probates Mittel, Kolumnenen-
den zu füllen, die durch das Bemühen um einen sinnvollen Zeilen-
bruch sonst leer stünden, etwa bei
Wortende/Zeilenbruch —
Anmerkung:
Ein Hieroglyphenzeichen kann in mehr als einer der Funktionen a) bis d) auf-
treten. Z. B. steht n als Semogramm für »Haus« oder als Phonogramm für die
Phonem-/Lautfolge pr (Ursache: Das Phonogramm pr ist nach dem Rebusprin-
zip aus der Schreibung des Wortes pr.w »Haus« gewonnen worden, unter Ver-
nachlässigung des Konsonanten w). Oder: Das Zeichen i , das hier als Füllstrich
eingeführt wurde, steht u. a. auch noch für die Zahl »1« (Ursache: zufällige Ho-
mographie).
3.1.1.1 Semogramme
a) Semogramme sind Darstellungen von Objekten, die mit dem
sprachlich Bezeichneten mehr oder weniger eng bzw. mehr oder we-
niger locker zusammenhängen. Die Skala reicht von - nach den
Darstellungsprinzipien der ägyptischen Kunst - einigermaßen voll-
ständigen Darstellungen des sprachlich Bezeichneten (Piktogramme,
Champollions figurative Zeichen) über die Darstellung von dem
sprachlich Bezeichneten nahestehenden Objekten bis hin zu rein
konventionellen Symbolen (letztere Arten Champollions tropische
Zeichen); z.B. das Einzelobjekt Sonne o (Sonnenscheibe mit distin-
guierendem Punkt) für rcw »Sonne« oder der (zur Zeit der Erfin-
dung dieses Schriftzeichens typische) Hausgrundriß n (Einraum-
haus) für pr.w »Haus«; das (in ältester Zeit übliche) Schreibgerät