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Beziehungsgründe der Pflanze zum genannten Gotte an: „Das
üppige Wachstum, die zähe Lebenskraft und die unverwelklichen
Blätter als Symbol des Gottes der üppigen Lebens- und Zeugungs-
kraft . . . auch die Aehnlichkeit der Blätter des Epheus, mit denen
der Rebe, ihre Gleichartigkeit als Schlingpflanze"). „Auch Apollo",
den wir oben als Feuergott kennen lernten, „entlehnte den Epheu
von dem in den Wintermonaten zu Delphi verehrten Dionysos und
erhielt sogar wie dieser den Namen r-orEr^, während Dionysos
hinwiederum den apollinischen Lorbeer zugeteilt erhielt". (Murr p. 146).
Die Linde ist ebenfalls in diesen Kreis berechtigt, indem aus der
der Kenianer Cheiron ganz wie Pholos aus der Melia
(Esche) geboren wird, was „überhaupt der altgriechischen Anschauung
von der Geburt der urweltlichen Riesen und ersten Menschen aus
Bäumen entspricht". (Max Mayer „Die Giganten und Titanen in
der antiken Sage und Kunst" x. 16, bei Murr x. 16). Wichtig ist
noch die Betrachtung der als heiliger Baum genannten Eiche und
zwar der Steineiche „grwrorw ooeeiksra 4,., die Kermeseiche,
vielleicht auch die immergrüne Galläpfeleiche" (Murr x. 4)
bezeichnend. Die Eiche war Zeus und Jupiter heilig, zu Dodona
verkündigte sie den Willen des Gottes. Murr p. 5, erwähnt einen
sagenhaften Bericht, demgemäß Athene ein Stück dieser dodonischen
Eiche dem Kiele des Argonautenschiffes eingefügt habe, das dann den
Schiffern den Willen und Rat des Zeus jedesmal prophezeiht habe.
„Theophrasts sagt, daß nach Ansicht mancher Aeoler die Korkeiche
in ganz besonderer Weise sich dem Blitz ausgesetzt zeige. Es scheint
aber dieselbe Ansicht auch in betreff der Steineiche verbreitet gewesen
zu sein". Bezüglich des Zusammenhangs der Eiche mit der Ent-
stehung der ersten Menschen vergleiche man bei Murr, x. 10: „Mit
der verbreiteten Meinung vom Aufenthalte der ältesten, wilden oder
selbst halbtierischen Bevölkerung in den Eichenwäldern, besonders der
nördlichen Landschaften, steht jene bei den Griechen beliebte anthro-
pogonische Anschauung in nahem Zusammenhang, nach der man sich
die ersten Menschen aus den Bäumen des Waldes entsprungen
dachte . . .; jene anthropogonische Anschauung konnte sich umso
9 Oe OuberuÄtis II, 195 bei Murr, 142.
") Historia ?1a.ut. III, 8,5, bei Murr, x. 12.
Beziehungsgründe der Pflanze zum genannten Gotte an: „Das
üppige Wachstum, die zähe Lebenskraft und die unverwelklichen
Blätter als Symbol des Gottes der üppigen Lebens- und Zeugungs-
kraft . . . auch die Aehnlichkeit der Blätter des Epheus, mit denen
der Rebe, ihre Gleichartigkeit als Schlingpflanze"). „Auch Apollo",
den wir oben als Feuergott kennen lernten, „entlehnte den Epheu
von dem in den Wintermonaten zu Delphi verehrten Dionysos und
erhielt sogar wie dieser den Namen r-orEr^, während Dionysos
hinwiederum den apollinischen Lorbeer zugeteilt erhielt". (Murr p. 146).
Die Linde ist ebenfalls in diesen Kreis berechtigt, indem aus der
der Kenianer Cheiron ganz wie Pholos aus der Melia
(Esche) geboren wird, was „überhaupt der altgriechischen Anschauung
von der Geburt der urweltlichen Riesen und ersten Menschen aus
Bäumen entspricht". (Max Mayer „Die Giganten und Titanen in
der antiken Sage und Kunst" x. 16, bei Murr x. 16). Wichtig ist
noch die Betrachtung der als heiliger Baum genannten Eiche und
zwar der Steineiche „grwrorw ooeeiksra 4,., die Kermeseiche,
vielleicht auch die immergrüne Galläpfeleiche" (Murr x. 4)
bezeichnend. Die Eiche war Zeus und Jupiter heilig, zu Dodona
verkündigte sie den Willen des Gottes. Murr p. 5, erwähnt einen
sagenhaften Bericht, demgemäß Athene ein Stück dieser dodonischen
Eiche dem Kiele des Argonautenschiffes eingefügt habe, das dann den
Schiffern den Willen und Rat des Zeus jedesmal prophezeiht habe.
„Theophrasts sagt, daß nach Ansicht mancher Aeoler die Korkeiche
in ganz besonderer Weise sich dem Blitz ausgesetzt zeige. Es scheint
aber dieselbe Ansicht auch in betreff der Steineiche verbreitet gewesen
zu sein". Bezüglich des Zusammenhangs der Eiche mit der Ent-
stehung der ersten Menschen vergleiche man bei Murr, x. 10: „Mit
der verbreiteten Meinung vom Aufenthalte der ältesten, wilden oder
selbst halbtierischen Bevölkerung in den Eichenwäldern, besonders der
nördlichen Landschaften, steht jene bei den Griechen beliebte anthro-
pogonische Anschauung in nahem Zusammenhang, nach der man sich
die ersten Menschen aus den Bäumen des Waldes entsprungen
dachte . . .; jene anthropogonische Anschauung konnte sich umso
9 Oe OuberuÄtis II, 195 bei Murr, 142.
") Historia ?1a.ut. III, 8,5, bei Murr, x. 12.