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Ilrlcuiiäsii. Iiistrllktioiioii.

57

Wo auch Fremde Herrschafft Allhie Bey uuß, soll er uff unsern
Sohn, da Jme Bißweilen zu der Malzeidt zu Gehen erlaubet, Bitz zur
und von der Taffell uffwartten und Bitz Jnn sein geinach wider ver-
gleitten. Gleichsfalls solle auch Beschehen, da Jme unserm Sohne
Jrgendt wohin zu spaziren erlaubett wirdt.

Er soll auch Jhn unsern Sohn vom Schwehren, Gotts Lestern,
Schandtbaren wortten und geberden, auch sonsten allem unwesen mit
sonderm vleitz unnd ernst abhalten, auch den Jungen Knaben, so Jme
zu Geordnet, nit Gestatten, Jhnen zu zorn zu Reizen oder zu bewegen.

Jtem fürsehen, das afterhalb ^ seines Hoffmeisters unnd O. Ltruxpiij
sonstcn niemands anderst ohne nnser vorwißen Bey nnserm Sohne Jnn
dem gemach, so zur schulen verordnet, Jnn Oder Auß gelaßen: Sonder
daßelb, furnemlich aber zur zeitt der illsotiouaQ vcrsorgt und Beschloßen
gehalten werden.

Sonderlich auch dahin sehen, das unser sohn Gntte raorss iutsr
stuäsuäura, Ob dem Tisch unnd sonst AÜenthalben mit Reden, stehen
und Gehen halte unnd Jhnen nit äissolutis unnd Kindischen ruoridus
Laße aufwachsen: Sondern Je nach zunchmnng seines Alters zu Mehrer
Dapfferkeit ziehe unnd lustruiro. Besonderlich das er Jnn Reden unnd
Anssprechen sich dapffer, kheck nnnd wesentlich erzeig, underschicdlich unnd
verstenndlich die Wort ausspreche unnd Jnn summa in allem seinem
thun, soviel die Gelegenheit seines Alters crdulden kan, Gutte Cere-
monien, Sitten unnd geberd, so Jungen Herren gebüren unnd wol an-
stehen, halte.

Er solle Jm unserm Sohne keine Hxoroitiu odcr kein Hsorsatiouos
mit steigen, Lauffen oder Jnn andere wege gestatten, darauß fallen oder
andere gefahr zubesorgen: Sondern aufsehen, das er solche oder anderc
Lxsroitia mitt Rechter maaß nnd Ohne Ncichtheil und verlezung seincr
gesundheit geprauche.

Neben dem Hoffmeister soll cr anch sein gntt nffmerckens haben unnd
mit vleiß darob halten, das Jhme unserm Sohne von Eßender speiß
oder Tranck über das, was die Ordnnng vermag, nichts zngetragen oder
gcgebcn, auch Jnn oder vor dem Gemach gelaßen werde. Da er anch
Befnnde oder vermerckte, das sich unser Sohn übel Befünde, Also das
einer Kranckheit oder Schwachheit sich zu befahren, Darauf er dann sein
Gntt Achlung geben, Soll er solches dem Hoffmeistcr anzeigen, welcher
es snrthers an uns ohne vorzng zu gelangen.

Sonsten soll er Prüceptor nnsern Sohn Jn allem anderm, so zu
Christlicher nniid Politischer Oisoixäiu unnd Fnrstlichen Tngenden ge-
horig, mit getrewem vleiß lukoruurou unnd underweisen, anch Gut sorg

" vis Llünollsnsr Hanclsolirikt Iiat: cmsßcrhalb.
 
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