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Üern^ und Lebensordnung für die Prinzeflrn Eöristine. 15822

Die weil nun^ solches lernen, wie den sonsten Alles, so gut ist, wegen
menschlicher Natur verderbung unnd Blödigkeitt fast schwehr ahnkompt,
also seind von gott nnserm trewen Vatter die Loblichen freyen Künste
gegeben, dardurch wir Jnn gutter Ordnnng allerhannd sprach nnnd Jnn
solchenn gottes wortt sampt andern nöttigen schrifften leichtlicher Studiren
unnd begreiffen mögenn.

Dieses Alles nach dems E. C. G. auß gottlicher Betrachtung ver-
standen, haben sie nach vatterlicher Liebe unnd vorsorg Gnädigst Begehrt
unnd Bevolhen, vor Dero geliebten Dochter, Frewlein Christinen, Pfalz-
gravin etc. (wie denn auch vor Dero herzgeliebten sohn Herzog Fridrichen
hiebevorn beschehen) Ein Richtige Ordnung, so I. F. G. Jezigem Alter
unnd anderen gelegenheitten dieulich, zu verzeichnen, damit sie Jnn aller
gottseligkeitt, auch Furstlichen Tugenden Recht und Zeittlich Inkormii-t
und underwiesen, furthers nach gottes willen ein gottsförchtige und löb-
liche Kirchenn nnnd Landsmutter geben möge, welche seelige unnd hoch-
nöttige underweisung E. Ch. G. unnd Dero hochgeliebten gemählin,
M( Gsten Chnrf. unnd Frawen Hochlöblicher nnd Christseliger gedächtnuß,
vor gut ahngesehen, nit allein Jnn unser Teutschen mutter sprach, Sondern
auch eiu ettwas, doch ohne der Grammatischen Fundament Beschwerung,
durch Lateinische der Biblischen schrifften fuhrnehme haupt spruchleiu,
Beneben andern schönen RkAuliZ vits.6 von guten sitten, tugenden unnd
Erbarkeitten, zu beschehen, damit diese Jhr viel geliebte Dochter gleich
andern Fnrstlichen Kindern vor gemeinen Privat Persohuen auch ettwas
mehr wnste unnd verstunde: Derowegen Jnn Betrachtung aller Oireuiu-
stuutieu nnd gelegenheitten wohlgedachtes dieses Frewleius Khanu

' Hoksobulbucb I«. 31, iuit äer Ilebsrsebrikt: Herzog Friderichs Schwester,
Frewlins Christinen, Pfalzgrävin etc., Ordnung, gestellet durch .1o»ebimun>
Ltruppiuin O., den 3tm Sontag ^ävsutus 82. lui Älou. ist vor: Ordnung
bill^uAvküKt: Lern- und Lebens. 2u äisser Osrn- unä OsdellsoräuuiiN Asbört
eins Liu Lebluss äes Inbriltsvsriieicbllissss iu beiäsu Ilalläscbriktsll ru lesslläs,
bsi Kossr ksbleuäs dsotu: Diese hievor Geschribcne Ordnung mit Frewlein
Christinen Pfalzgr. etc. zu continuiren, ist von Dero Gsten Hern Vattern der
Edlen Knaben I'rLeesptor Leonhardus Pistor täglichen Bey Hochgedachtern Frewlein
ein Stundt zu halten, Wie denn auch vor der Zeit Herr O. Ltruppius uff Gnädigstes
Begehren der Gottseligen Löblichen Fraw Muttcr wochentlich, nemlich den Freitag,
Beneben Hosfmeister urpd) Hoffmeisterin zur luspeetiou der Gottseligen Iiit'ormütion
und fl. Sitten verordnett, desen den auch weitter gedacht wirdt.

^ Oiv llii äen Ivnrkürstsn Ksriebtste bllnlsituug lasssu cvir nsZ.
 
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