DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.1543#0519
Drkuiiiäsii. XLekriolitsii.
309
man zur ankunfft in Franckreich nach geschehener erkundiguug derenorts
mittel hievon besßer schliesßen könne, wieviel einem Jden (so!) tag und
stunde erträglich sein wolle.
Dieweil endlich die übung zur gesundheit und furstlichem stand sehr
notwendig und die abwechßlungen der leibs und verstandts übungen alles
anmutiger macht, stehts zu Jhrer Churf. Gl. gnädigstem gefallen, welcher
massen die 8buäiu beneben dem reitten, fechten, danzen, spazieren, bal
und dergleichen spilen in gewisse stunde auszutheilen seyen. Obgleich des
Herzogeu von Louillou F. G. bedencken daruber zu vernemen, uff dß
die zarte Jugend nicht überhaufft, durch unordnung Jr gemacht, sondern
die liebe zeit dcr gesundheit und dcn 8tuäis8 zugleich ersprießlich angewendet
werden, Darzu Gott der almechtig seine vätterliche handreichung Jhren
Churfl. G. zu herzlichcr freude und dem licben Vatterland zu reicher er-
gätzung (so!) gnädiglich verleihen wolle. Welches unterthänigstes gehvrsambs
ich nicht verhalten sollen?
8i§t. Heidelberg den 5t ckuuij 1608. Zacharias Kolb rupi'.
20
Stundeim und Tagesordnung sür den hürrnien Iriedrlch. 25. Iuli 1608?
Ordnung, Darnach Herzog Friderich Pfalzgrave etc. zu Locluu sich
znverhaltten.
Seine Fl. gl. hetteu zu sommers Zeitten morgens zu sechs, Jm
Wintter aber ein halbe stuud lcmgsamer auß dem Bett sich zubegeben,
Zum anziheu oder kleiden anderthalb stnnd znzubringen, Jnzwischeu sie
zugleich ihr Fruegebett, leßung eines Capituls auß der Bibel und
ropotitiou des Catcchismi und dß Fruestücken verrichtten können. Von
acht Uhr an biß Neun wereu die oolloguiu deß Oorckoi'is zu übung dcr
* O. Lingelßheims bedencken uff Herren Oolbij vorschlag. Ph. 9. ckunij 1608.
Bei Herren 2uobnriLS Oolbis bedencken hab ich nichts zu erinneren, hielte iedoch
darfür, das Hertzog Fridcrich Pfaltzgrave etc. auch nunmehr anzuweißen sein solte,
das S. F. G. stir sich selbsten anfienge zu lesen OÄS8ari8 eoninisularios, sxoerplri
sx Oissronis libris, axoiibtlioNNLlg. et nnirntionss itsnigne Obronieon Ubilipxi,
Ibugni bistorirun eto. solcher gestalt, das aus selbigen uuotoribus etliche sonder-
bahre stück I. F. G. gezeichnet wirden, die sie selbsten lesen möchten, ohne zwang,
und die Jungen Graven gleicher gestalt, hernacher davon oonksrirt wirde, dardurch
ein groß liecht zuzugehen Psteget, und könte Hofmeister und prLsosxtores bei der
Hand seiu, und wa cs nütig, helffen und erklerung thun. Alles auf verbeßerung.
^ L. Ksk. klgusnrokiv. 8in Isil clisssr OrcknunA ist ^sclruobt in cken Xbb.
ä. b. b. Hc. cl. IV. bist. 01. 0. XV 8. 134 (RoobinAsr: Ilsbsr iilters ürbeiten
u. 8. ^V.).
309
man zur ankunfft in Franckreich nach geschehener erkundiguug derenorts
mittel hievon besßer schliesßen könne, wieviel einem Jden (so!) tag und
stunde erträglich sein wolle.
Dieweil endlich die übung zur gesundheit und furstlichem stand sehr
notwendig und die abwechßlungen der leibs und verstandts übungen alles
anmutiger macht, stehts zu Jhrer Churf. Gl. gnädigstem gefallen, welcher
massen die 8buäiu beneben dem reitten, fechten, danzen, spazieren, bal
und dergleichen spilen in gewisse stunde auszutheilen seyen. Obgleich des
Herzogeu von Louillou F. G. bedencken daruber zu vernemen, uff dß
die zarte Jugend nicht überhaufft, durch unordnung Jr gemacht, sondern
die liebe zeit dcr gesundheit und dcn 8tuäis8 zugleich ersprießlich angewendet
werden, Darzu Gott der almechtig seine vätterliche handreichung Jhren
Churfl. G. zu herzlichcr freude und dem licben Vatterland zu reicher er-
gätzung (so!) gnädiglich verleihen wolle. Welches unterthänigstes gehvrsambs
ich nicht verhalten sollen?
8i§t. Heidelberg den 5t ckuuij 1608. Zacharias Kolb rupi'.
20
Stundeim und Tagesordnung sür den hürrnien Iriedrlch. 25. Iuli 1608?
Ordnung, Darnach Herzog Friderich Pfalzgrave etc. zu Locluu sich
znverhaltten.
Seine Fl. gl. hetteu zu sommers Zeitten morgens zu sechs, Jm
Wintter aber ein halbe stuud lcmgsamer auß dem Bett sich zubegeben,
Zum anziheu oder kleiden anderthalb stnnd znzubringen, Jnzwischeu sie
zugleich ihr Fruegebett, leßung eines Capituls auß der Bibel und
ropotitiou des Catcchismi und dß Fruestücken verrichtten können. Von
acht Uhr an biß Neun wereu die oolloguiu deß Oorckoi'is zu übung dcr
* O. Lingelßheims bedencken uff Herren Oolbij vorschlag. Ph. 9. ckunij 1608.
Bei Herren 2uobnriLS Oolbis bedencken hab ich nichts zu erinneren, hielte iedoch
darfür, das Hertzog Fridcrich Pfaltzgrave etc. auch nunmehr anzuweißen sein solte,
das S. F. G. stir sich selbsten anfienge zu lesen OÄS8ari8 eoninisularios, sxoerplri
sx Oissronis libris, axoiibtlioNNLlg. et nnirntionss itsnigne Obronieon Ubilipxi,
Ibugni bistorirun eto. solcher gestalt, das aus selbigen uuotoribus etliche sonder-
bahre stück I. F. G. gezeichnet wirden, die sie selbsten lesen möchten, ohne zwang,
und die Jungen Graven gleicher gestalt, hernacher davon oonksrirt wirde, dardurch
ein groß liecht zuzugehen Psteget, und könte Hofmeister und prLsosxtores bei der
Hand seiu, und wa cs nütig, helffen und erklerung thun. Alles auf verbeßerung.
^ L. Ksk. klgusnrokiv. 8in Isil clisssr OrcknunA ist ^sclruobt in cken Xbb.
ä. b. b. Hc. cl. IV. bist. 01. 0. XV 8. 134 (RoobinAsr: Ilsbsr iilters ürbeiten
u. 8. ^V.).