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Ilrliuiiäen. Lriste.

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weder in den Springübmigsstunden noch im Reiien die Heyneschen
Leibchen anbehalteu sollet, sondern selbe auszuziehen ja nicht zu vergessen
habet.

5. München, 16. Mai 1825: Von der guten, lieben Mntter, der du
von mir das Herzlichste sagen sollst, wirst du bereits erfahren, daß mir
dein Brief vom 8. zugekommen ist. Daß sie an Euch große Fortschritte
in der französischen Sprache fand, erzählte ich den Großeltern mit Ver-
gnügen, denn solches empfinde ich immer, wenn ich von meinen geliebten
Kindern Löbliches sagen kann.

6. München, 29. May 1825: Den herzlichsten väterlichen Glückwnnsch
zu deinem Gebnrtsfeste, geliebter Otto. Meine, von dir gewünschte
Gabe wird die Mutter dir einhändigen, und jetzt vermehre ich dein
Taschengeld von 3 auf 4 fl., was dir nicht unangenehm seyn wird. Mir
ist es nicht vergönnt, dcn Knchen mil den 10 brennenden Lichterchen mit
der gnten Muttcr unscrni guten Otto zn überreichen, nur in Gedanken
vermag ich dabei zu seyn. Bleibe gut und iverde inimer besser und
besser, mid lieber und liebcr nvcki wirst dn merden deinem an sein Herz
dich schließenden Vater.

7. München, 4. Jnly 1826: Daß ich oft an euch, geliebte Kinder,
denke, wünsche, lebhaft wünsche, mit euch und eurcr herrlichen Mutter
wieder vcreinigt zu seyn, dieses brauche ich nicht zn versichern. Gestern
Abend dachte ich vorzüglich an euch Jungens nnd nahm mir gleich vor,
dir, lieber Otto, zn schreibcn von den Kmistreitern. (Xun desclii'eidt
cler Vnter misküdrliell clns 1,e!,eii uiicl ll^reilieu iiu 2irllu8 iu
älünelieu.) Nicht wahr, Otto, Max, Luitpold, das wäre was für
euch? Glaubet mir, euch dieses zeigen zn können, hätte eine rechie
Frende dem Vater gemacht. -iuelmeüritt: Nicht in die alten Fehler
zurückfallen, keine neuen dir angewöhnen, dessen sey eifrig beflissen.

8. Colombella, 12. May 1827: Enere gnten Vorsätze, geliebte Kinder,
freuen mich um so mehr, da ich seit einiger Zeit gewahre, daß dieselben
ansgeführt wurden. Mein Befinden in dieser schönen Gegend unter
diesem milden Himmel ist trcfflich. Recht lebhaft, Mar, habe ich an
dich in Rom gedacht, auch von dir gesprochen, der ich vom Papste mit
großer Auszeichnmig behandelt wurde. Otto, dein Sehnen nach diesem
Lande begreife ich. Wahrscheinlich werde ich im nächsten Herbste euch
beyde Jungens diese Sprachc zn lernen anfangen lassen, daß, wenn ihr
in dasselbe kömmt, es euch nicht ergehe, wie euerem Vater das erstemal,
der kein Wort wußte. — — — Küsset mir (wohlverstanden, wenn ihr
keinen Schmipfeii, Husten u. s. w. habet) die Geschwister in nieinem
Namen — — — nnd richtet meine Grüße an das vierfache Kleeblatt
 
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