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später, bis zu ihrem Zug nach Italien, in Pannonien, also im
heutigen Ungarn.
Eine zweite Meinung geht dahin, dass unter den Wilhari die
slavischen Wilzen zu verstehen sind, die in karolingischer Zeit
• • LiQ )
östlich der mittleren Elbe gewohnt haben. Mühlenhoff hält es
für möglich, dass ein hochgestelltes z des 12. Jahrhunderts als
ein h gelesen und so aus Wilzi ein Wilhi gemacht worden ist,
woraus dann Wilhari entstanden sein müsste^Dafür könnte spre-
chen, dass der Vater Herzog Alpkers nach der Origo Rostein de
Wilzin geheissen haben soll und dass die Wilzen in der Nachbar-
schaft der Nordschwaben gewohnt haben. Dagegen spricht, dass es
in Südwestdeutschland slavische Stämme und auch Wilzen nie ge-
geben hat.
Am wahrscheinlichsten ist, dass mit den Wilhari die Römer ge-
meint sind, die bei den oberdeutschen Stämmen Walchen oder
51)
Welsche (ahd. walha) geheissen haben, woraus Wilhari entstan-
den sein könnte. Dazu würde gut passen, dass nach Ammianus
Marcellinus 28,5,9 die damals noch am Main und im Gebiet öst-
lich des ehemaligen römischen Limes sitzenden Burgunder im
Jahre 368 auf die Aufforderung der Römer - wörtlich zitiert
heisst es: Kaiser Valentinianus schrieb häufig an ihre Könige,
sie sollten zur gegebenen Zeit über die Alamannen herfallen, wo-
bei er versprach, mit dem römischen Heer den Rhein zu über-
schreiten und sich den Erschreckten in den Weg zu stellen - bis
an den Rhein gezogen sind, der damals noch die Grenze zwischen
den Alamannen und den Römern gewesen ist; da jedoch die römische
Waffenhilfe ausblieb, mussten sich die Burgunder enttäuscht und
52 )
unverrichteter Dinge wieder zurückziehen. Falls dieses Er-
eignis gemeint ist, müsste allerdings der Einfall der Burgun-
der vor der Besetzung der Schwabaue durch die Schwaben-Alaman-
nen stattgefunden haben. Im Jahre 4-43 sind die Burgunder von den
Römern in die Sapaudia verpflanzt worden in der Absicht, dadurch
eine Grenzwehr gegen das weitere Vordringen der Alamannen zu
schaffend Von diesen Sitzen aus. nahmen die Burgunder den Alaman-
nen in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts das Gebiet von
später, bis zu ihrem Zug nach Italien, in Pannonien, also im
heutigen Ungarn.
Eine zweite Meinung geht dahin, dass unter den Wilhari die
slavischen Wilzen zu verstehen sind, die in karolingischer Zeit
• • LiQ )
östlich der mittleren Elbe gewohnt haben. Mühlenhoff hält es
für möglich, dass ein hochgestelltes z des 12. Jahrhunderts als
ein h gelesen und so aus Wilzi ein Wilhi gemacht worden ist,
woraus dann Wilhari entstanden sein müsste^Dafür könnte spre-
chen, dass der Vater Herzog Alpkers nach der Origo Rostein de
Wilzin geheissen haben soll und dass die Wilzen in der Nachbar-
schaft der Nordschwaben gewohnt haben. Dagegen spricht, dass es
in Südwestdeutschland slavische Stämme und auch Wilzen nie ge-
geben hat.
Am wahrscheinlichsten ist, dass mit den Wilhari die Römer ge-
meint sind, die bei den oberdeutschen Stämmen Walchen oder
51)
Welsche (ahd. walha) geheissen haben, woraus Wilhari entstan-
den sein könnte. Dazu würde gut passen, dass nach Ammianus
Marcellinus 28,5,9 die damals noch am Main und im Gebiet öst-
lich des ehemaligen römischen Limes sitzenden Burgunder im
Jahre 368 auf die Aufforderung der Römer - wörtlich zitiert
heisst es: Kaiser Valentinianus schrieb häufig an ihre Könige,
sie sollten zur gegebenen Zeit über die Alamannen herfallen, wo-
bei er versprach, mit dem römischen Heer den Rhein zu über-
schreiten und sich den Erschreckten in den Weg zu stellen - bis
an den Rhein gezogen sind, der damals noch die Grenze zwischen
den Alamannen und den Römern gewesen ist; da jedoch die römische
Waffenhilfe ausblieb, mussten sich die Burgunder enttäuscht und
52 )
unverrichteter Dinge wieder zurückziehen. Falls dieses Er-
eignis gemeint ist, müsste allerdings der Einfall der Burgun-
der vor der Besetzung der Schwabaue durch die Schwaben-Alaman-
nen stattgefunden haben. Im Jahre 4-43 sind die Burgunder von den
Römern in die Sapaudia verpflanzt worden in der Absicht, dadurch
eine Grenzwehr gegen das weitere Vordringen der Alamannen zu
schaffend Von diesen Sitzen aus. nahmen die Burgunder den Alaman-
nen in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts das Gebiet von