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Zur Glaubwürdigkeit der auf Skandinavien, weisenden
germanischen Herkunftssagen
Schon vor längerer Zeit hat man bei Untersuchungen skandina-
vischer und mitteleuropäischer Moore erkannt, daß es auch
nach der Eiszeit in Europa KlimaSchwankungen gegeben hat.
Insbesondere hat während der ganzen Bronzezeit in Skandina-
vien eine trockene, subboreale Wärmeperiode geherrscht, die
etwa dem heutigen Klima der russischen Ackergebiete entspro-
chen hat, aber wohl noch etwas wärmer gewesen ist1 \ Damals
hat in Schweden die mittlere Jahrestemperatur um etwa 2-2,5
2)
Grad Celsius höher gelegen als heute ' . Das bedeutet recht
viel. Nach wissenschaftlichen Untersuchungen würde schon ein
Temperaturrückgang von 1-2 Grad ausreichen, um den Bewohnern
3)
Italiens das rauhe Klima des Nordens zu bringen . Nach Mei-
nung der Geologen ist die Eiszeit durch eine TemperaturSen-
kung von nur 5 Grad ausgelöst worden und während der Eiszeit
selbst hat in dem damals von Eis bedeckten Mitteleuropa die
Temperatur Senkung gegenüber heute 8-12 Grad betragen^" .
Zu Beginn der vorrömischen Eisenzeit, im 6. vorchristlichen
Jahrhundert, hat sich in Skandinavien ein allmählicher Klima-
wechsel von der ''wärmebadenden, lichtdurchflossenen Bronze-
zeit" (Graf Oxenstierna)) zu einem kalten und feuchten sub-
atlantischen Klima vollzogen. In den Torfmooren schließt die
subboreale Austrocknungsperiode unvermittelt ab und wird von
einer wasserliebenden, subatlantischen Moorvegetation überla-
gert^). Die Niederschläge nahmen zu, Sonnenscheindauer und
Verdunstung gingen zurück, infolgedessen wurde es kälter.
Das Frühjahr kam später, der Herbst früher, die Vegetations-
periode wurde verkürzt. Die Nordgrenze von Kiefer, Hasel und
Wassernuß rückte um 3 Breitegrade nach Süden7 \ Aus dem Os-
lofjord verschwand die wärmeliebende lusitanische Fauna^\
In Norwegen fiel die Schneegrenze, die im Jahre 1000 v. (Ihr-
bei etwa 1800 m Meereshöhe gelegen hatte, bis zum Jahre 500
v. Ohr. auf etwa 1550 m^\ auch die Baumgrenze ging um 200-
Zur Glaubwürdigkeit der auf Skandinavien, weisenden
germanischen Herkunftssagen
Schon vor längerer Zeit hat man bei Untersuchungen skandina-
vischer und mitteleuropäischer Moore erkannt, daß es auch
nach der Eiszeit in Europa KlimaSchwankungen gegeben hat.
Insbesondere hat während der ganzen Bronzezeit in Skandina-
vien eine trockene, subboreale Wärmeperiode geherrscht, die
etwa dem heutigen Klima der russischen Ackergebiete entspro-
chen hat, aber wohl noch etwas wärmer gewesen ist1 \ Damals
hat in Schweden die mittlere Jahrestemperatur um etwa 2-2,5
2)
Grad Celsius höher gelegen als heute ' . Das bedeutet recht
viel. Nach wissenschaftlichen Untersuchungen würde schon ein
Temperaturrückgang von 1-2 Grad ausreichen, um den Bewohnern
3)
Italiens das rauhe Klima des Nordens zu bringen . Nach Mei-
nung der Geologen ist die Eiszeit durch eine TemperaturSen-
kung von nur 5 Grad ausgelöst worden und während der Eiszeit
selbst hat in dem damals von Eis bedeckten Mitteleuropa die
Temperatur Senkung gegenüber heute 8-12 Grad betragen^" .
Zu Beginn der vorrömischen Eisenzeit, im 6. vorchristlichen
Jahrhundert, hat sich in Skandinavien ein allmählicher Klima-
wechsel von der ''wärmebadenden, lichtdurchflossenen Bronze-
zeit" (Graf Oxenstierna)) zu einem kalten und feuchten sub-
atlantischen Klima vollzogen. In den Torfmooren schließt die
subboreale Austrocknungsperiode unvermittelt ab und wird von
einer wasserliebenden, subatlantischen Moorvegetation überla-
gert^). Die Niederschläge nahmen zu, Sonnenscheindauer und
Verdunstung gingen zurück, infolgedessen wurde es kälter.
Das Frühjahr kam später, der Herbst früher, die Vegetations-
periode wurde verkürzt. Die Nordgrenze von Kiefer, Hasel und
Wassernuß rückte um 3 Breitegrade nach Süden7 \ Aus dem Os-
lofjord verschwand die wärmeliebende lusitanische Fauna^\
In Norwegen fiel die Schneegrenze, die im Jahre 1000 v. (Ihr-
bei etwa 1800 m Meereshöhe gelegen hatte, bis zum Jahre 500
v. Ohr. auf etwa 1550 m^\ auch die Baumgrenze ging um 200-