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Die heim-Orte vom Bethge-Typ in
Alamannien
1 )
Vor einem halben Jahrhundert hat Oskar Bethge in einer groß-
angelegten Arbeit nachgewiesen, daß die Ortsnamen mit der En-
dung -heim, bei denen als Bestimmungswort eine Himmelsrich-
tung, die Geländebeschaffenheit oder andere Sachbezeichnungen
verwendet sind, überall da auftreten, wohin im frühen Mittel-
alter die fränkische Herrschaft gereicht hat, und zwar inmit-
ten ganz anders gebildeter Ortsnamen und in Gruppen oder
Streifen vereinigt, ferner, daß überall bei diesen Siedlun-
gen Königsgut gelegen hat. Ortsnamen auf -heim mit den Be-
stimmungswörtern Nord-, West-, Ost-, Sont- (= Süd-), Berg-,
Tal-, Feld-, Bach-, Holz-, Stamm-, Stock-, Tann-, Eich-, Buch-,
Kirch-, Mühl-, Schopf- und Weilheim begegnen uns nicht nur im
Rheinland, sondern auch in Nordfrankreich, in Belgien, im
Sachsenland, in Thüringen und in Süddeutschland. So liegen
bei der Königspfalz Köln die Orte Ostheim, Mühlheim und Stamm-
heim, bei der Königspfalz Marlenheim im Elsaß die Orte Nord-
2)
heim, Dahlenheim und Kirchheim ' . Nach Bethge sind diese Sied-
lungen auf Grund eines einheitlichen Willens auf Königsland
angelegt, dort sind planmäßig Königsleute, Freie und Hörige
angesetzt worden. Entweder waren diese Siedlungen selbst
Stützpunkte der fränkischen Macht, meist aber lagen sie in
der Nähe solcher Stützpunkte, eines Königshofs, einer könig-
lichen Pfalz oder eines fränkischen castrum. Bethge meint
ferner, wenn in den heim-Orten dieses Typs Kirchen mit den
Patrozinien der fränkischen Nationalheiligen, insbesondere
des hl.Martinas und des hl.Remigius zu finden seien, so sei
dies ein weiterer Hinweis auf das Auftreten des fränkischen
Elements. Auch andere weltlichen und geistlichen Grundherren
mögen ihre Neusiedlungen nach dem königlichen Beispiel mit
solchen bequemen Namen belegt haben. Zum Schluß bringt Bethge
eine große Zahl von Beispielen für das Vorkommen von heim-Or-
ten dieses Typs in der Nähe fränkischen Königsguts, darunter
auch viele aus dem alamannischen Siedlungsgebiet.
Die heim-Orte vom Bethge-Typ in
Alamannien
1 )
Vor einem halben Jahrhundert hat Oskar Bethge in einer groß-
angelegten Arbeit nachgewiesen, daß die Ortsnamen mit der En-
dung -heim, bei denen als Bestimmungswort eine Himmelsrich-
tung, die Geländebeschaffenheit oder andere Sachbezeichnungen
verwendet sind, überall da auftreten, wohin im frühen Mittel-
alter die fränkische Herrschaft gereicht hat, und zwar inmit-
ten ganz anders gebildeter Ortsnamen und in Gruppen oder
Streifen vereinigt, ferner, daß überall bei diesen Siedlun-
gen Königsgut gelegen hat. Ortsnamen auf -heim mit den Be-
stimmungswörtern Nord-, West-, Ost-, Sont- (= Süd-), Berg-,
Tal-, Feld-, Bach-, Holz-, Stamm-, Stock-, Tann-, Eich-, Buch-,
Kirch-, Mühl-, Schopf- und Weilheim begegnen uns nicht nur im
Rheinland, sondern auch in Nordfrankreich, in Belgien, im
Sachsenland, in Thüringen und in Süddeutschland. So liegen
bei der Königspfalz Köln die Orte Ostheim, Mühlheim und Stamm-
heim, bei der Königspfalz Marlenheim im Elsaß die Orte Nord-
2)
heim, Dahlenheim und Kirchheim ' . Nach Bethge sind diese Sied-
lungen auf Grund eines einheitlichen Willens auf Königsland
angelegt, dort sind planmäßig Königsleute, Freie und Hörige
angesetzt worden. Entweder waren diese Siedlungen selbst
Stützpunkte der fränkischen Macht, meist aber lagen sie in
der Nähe solcher Stützpunkte, eines Königshofs, einer könig-
lichen Pfalz oder eines fränkischen castrum. Bethge meint
ferner, wenn in den heim-Orten dieses Typs Kirchen mit den
Patrozinien der fränkischen Nationalheiligen, insbesondere
des hl.Martinas und des hl.Remigius zu finden seien, so sei
dies ein weiterer Hinweis auf das Auftreten des fränkischen
Elements. Auch andere weltlichen und geistlichen Grundherren
mögen ihre Neusiedlungen nach dem königlichen Beispiel mit
solchen bequemen Namen belegt haben. Zum Schluß bringt Bethge
eine große Zahl von Beispielen für das Vorkommen von heim-Or-
ten dieses Typs in der Nähe fränkischen Königsguts, darunter
auch viele aus dem alamannischen Siedlungsgebiet.