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Schneider, Wilhelm
Arbeiten zur alamannischen Frühgeschichte (Heft 3/4): Arbeiten zur allgemeinen Geschichte — Tübingen, 1976

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Bethges Meinung ist so überzeugend, begründet und mit so vie-
len Beispielen belegt, daß sie bis heute unwidersprochen ge-
blieben ist. Sie wird u.a. vertreten von Adolf Bacl7\ Hel-
mut Weigel^ und Karl Bosl^, für das alamannische Gebiet
von Karl Bohnenberger^\ dem verdienten und viel zu wenig
7) 8 'l
anerkannten Johannes Bitzer , Britz Langenbeck ' und Hein-
Q )
rieh Dannenbauer ' . Hach Helmut Weigel deuten Ortsnamen mit
heim- als Grundwort und einer Sachbezeichnung als Bestim-
mungswort in ihrer Farblosigkeit und Ausdehnung über weite
Gebiete auf eine unpersönliche Verwaltung umfangreichen und
verstreuten Besitzes hin. Weigel unterscheidet 6 Kategorien
dieser Ortsnamen und zwar solche, die gebildet sind
1) mit einem ihre vertikale oder horizontale Lage (Him-
melsrichtung) bezeichnenden Sachwort,
2) mit einer botanischen (meist Baum- oder Strauchnamen)
Sachb e z e ichnung,
3) mit einem Tier-(Wild-)namen,
4) mit einem Gewässernamen,
5) mit dem Namen eines deutschen Stammes oder fremden
Volkes,
6) mit der Bezeichnung eines auffallenden oder der Allge-
meinheit dienenden Gebäudes.
Weigel schlägt für diese Ortsnamen die Bezeichnung "Schema-
Ortsnamen auf -heim" vor.
Die nachstehende Arbeit beschränkt sich darauf, einige beson-
ders in die Augen springende Beispiele des Vorkommens von
heim-Orten des Bethge-Typs in Alamannien zu besprechen und
der Frage nachzugehen, ob diese Orte schon in merowingischer
oder erst in karolingischer Zeit gegründet worden sind.
Die Stöckeriburg bei Vellberg n. Schwäb. Hall hat a. 889
stocheimaroburch = Stockheimer Burg geheißen1°\ es handelt
sich also um einen Ortsnamen vom Bethge-Typ. Die dortige
basilica sancti Martini ist nach einer Urkunde Ludwig d.Fr.
vom 19.12.823 schon von seinen Vorfahren mit vielen anderen
Kirchen dem neugegründeten Bistum Würzburg geschenkt worden
11 )
7. Die Stöckeriburg liegt auf einem steilen Hügel und hat
 
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