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Schneider, Wilhelm
Arbeiten zur alamannischen Frühgeschichte (Heft 3/4): Arbeiten zur allgemeinen Geschichte — Tübingen, 1976

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Tn Brenz an der Brenz so. Heidenheim hat schon in der Mitte
des 7 .Jahrhunderts eine HolzJcirche gestanden. In Brenz ist
1 9)
Königsgut bezeugt .
Die Gründung der Michaelskirche in Burgfelden so. Balingen
ist nach dem darin aufgefundenen Doppelgrab spätestens bis in
die zweite Hälfte des 7.Jahrhunderts zurückzuversetzen. Burg-
felden war Herrschaftssitz und Urpfarrei, zu der einst sechs
2 o)
Dörfer gehört haben 7.
Die erste Kirche von Lahr-Burgheim ist auf Grund der Beigaben
21 )
des Stiftergrabs um 700 zu datieren '.
In Pfullingen s. Reutlingen ist neben der Martinskirche ein
reich ausgestattetes (Goldgriffspata) Männergrab des 7.Jahr-
hunderts gefunden worden, das als Stiftergrab angesehen
wird22 .
In das 7.Jahrhundert gehört auch die Kirche von Langenau no.
Ulm2^). in dieser Gegend gibt es viele Königshöfe.
In der Kirche von Tuggen am Zürichsee sind in der Mittelachse
des Langhauses 3 Männergräber aufgedeckt worden, von denen
das älteste in die Mitte des 7.Jahrhunderts anzusetzen ist2^\
R.Moosbrugger-Leu hält es für durchaus möglich, daß die Kir-
chenstifter von Tuggen, obwohl ihrer Tracht nach vornehme Ala-
mannen, die Kirche zumindest im Sinne der fränkischen Verwal-
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tung, wenn nicht gar auf deren Anregung erbaut haben .
Uralt muß auch die Remigiuskirche von Nagold sein, die auf den
Fundamenten einer römischen Villa erbaut ist und bei welcher
der Flurname Frankenbrühl vorkommt. Auch in Nagold hat altes
2 6)
Königsgut bestanden '.
Diese vielen Beispiele widerlegen eindeutig die Meinung von
R.Sprandel2^), nach welcher die Kirche erst mit den Karolin-
gern und den sie begleitenden Adelsherren nach Alamannien ge-
kommen ist und die Zeugnisse dafür, soweit sie datierbar ai nd,
insgesamt nicht weiter zurückgehen als bis in das ausgehende
 
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