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Schramm, Albert; Möller, Maria [Hrsg.]
Der Bilderschmuck der Frühdrucke (Band 20): Die Straßburger Drucker: 2. Johann Grüninger ... — Leipzig, 1937

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https://doi.org/10.11588/diglit.19183#0011
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Um mehr als der Augsburger Druck von Schönsperger zu bieten, hat Grüninger seiner zweiten Ausgabe der
Brunschwigschen „Chirurgia" weiteren Text und auch zwei neue Holzschnitte hinzugefügt. Sie stellen dar:

Toter im Sarge (Abb. 366). Schlangenabtreibung (Abb. 367).

Das Jahr 1497 war auch weiterhin reich an Werken mit Bilderschmuck. Zunächst folgt das „Breviarium
Monasteriense" mit der Druckermarke, 2 Holzschnitten im E'alendarium (Abb. 371 und 372) und 1 Holz-
schnitt im Psalterium (Abb. 373).

Reicher sind wieder die „Libri Philomusi" illustriert. 20 Holzschnitte sind ihnen beigefügt, freilich mit
Wiederholungen und dem Text entsprechend auch mit kulissenartig zusammengesetzten Holzstöcken (Abb. 374
bis 389).

Daß Johann Grüninger Buchschmuck (Initialen usw.) reichlich in seinen Veröffentlichungen angewandt hat,
ist beinahe selbstverständlich (vgl. die Zusammenstellung Abb. 390).

In seinem Horatius: Opera cum annotationibus Jacobi Locher, datiert: quarto idus Marcij (=12. März)
des Jahres 1498 hat Grüninger nicht nur zahlreiche Wiederholungen, sondern auch viele Entlehnungen, besonders
aus dem Terenz, aber auch aus anderen Drucken in Anwendung gebracht.

Gleich der erste große Holzschnitt Abb. 391: Der Gelehrte vor seinem Pult, ist häufig wiederholt. „Horatius
Poeta Lyricus" ist sodann vor der „Kathedra Musarum" dargestellt, wo er von Calliope gekrönt wird (Abb. 393).
Es folgen zwei Gelehrte neben einem Wappen (Abb. 376) und Cäsar, Brutus und Cassius (Abb. 392).

Und nun folgen zahlreiche Holzschnitte, oft ohne jeden inneren Zusammenhang, zusammengesetzt aus 2, 3,
ja sogar 4 oder 5 Holzstöcken, was unsere Abbildungen der ersten Bilder (Abb. 394—403) zur Genüge beweisen,
wie beim Terenz dieselbe kulissenartige Zusammensetzung. Wir bilden nur noch die neu hinzugekommenen
Stücke ab (Abb. 404—465).

Zweimal („vff mitwoch nach vnser frowentag der Verkündigung" = 28. März des Jahres 1498 und „vff Montag
vorsant Johanns tag des tauffers" =2 2. Juni des Jahres 1500) hat Grüninger die „Euangeliamitvslegunge"
(=Plenarium) geschaffen. Beidemal sind es dieselben 114 Holzschnitte (Abb. 466—568), die die Bände schmücken.
Sie haben zunächst ein Format von 75:134 mm, in der zweiten Ausgabe von 50:33 mm. Dabei ist von der Zu-
sammensetzung der Holzstöcke reichlich Gebrauch gemacht; nicht bloß zwei, auch drei, ja vier Stücke sind zu-
sammengesetzt, wie unsere Abbildungen zeigen. Auch Wiederholungen kommen, insbesondere bei den kleineren
Holzschnitten, vor, die wir zum Teil auch im „Hortulus animae" finden, auf den wir im nächsten Band des „Bilder-
schmucks der Frühdrucke" zurückkommen.

Kl'Augusti= 1. August 1498 erschienen Sebastian Brants „Varia carmina" mit den Holzschnitten Abb.
57°—573-

Der Druck des Bartholomaeus Sibylla „Speculum peregrinarum questionum" zeigt den Holzschnitt
Abb. 569 unter dem Titel.

Im Auftrag von Stanislaus (von Turzo), Bischof von Olmütz, hat Johann Grüninger am 21. Oktober 1499 das
„Breviarium Olomucense" fertiggestellt. An Bilderschmuck sind in ihm neben einigen Wiederholungen
aus anderen Drucken die Abb. 574—577 enthalten.

Brants „Pacis nenia" gehört nach GW 5040 zu Bergmann-Basel (siehe dort).

Die drei Holzschnitte des deutschen Almanachs auf 1500 sind schlecht erhalten (Abb. 578—580).

Auf die Drucke des „Hortulus animae" kommen wir, wie schon oben gesagt, später zurück. Hier sei nur
ohne Rücksicht auf früher vorkommende Holzschnitte im Zusammenhang das Bildmaterial mitgeteilt (Abb. 581
bis 646).

Bei den 18 Holzschnitten des Druckes „Legenda S. Katharinae" sind wieder eine Anzahl Zusammen-
setzungen der Holzstöcke festzustellen, die freilich meist so aneinandergefügt sind, daß ihre Zusammensetzung
nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich ist (Abb. 64.7—660).

Reich illustriert ist Brunschwigs Distillierkunst vom 8. Mai des Jahres 1500. Freilich auch hier
finden sich viele Wiederholungen oder Kopien aus anderen Drucken, besonders bei den Pflanzenbildern, aber auch
bei den großen Holzschnitten. Den Einleitungsholzschnitt zeigt unsere Abb. 661. Der folgende Holzschnitt findet
sich in Brunschwigs „Chirurgia" wieder (siehe dort). Die Abb. 662—677 sind Destillierapparaten und den dazuge-
hörigen Gefäßen gewidmet. Groß ist die Zahl der Pflanzenbilder, die alle umrändert sind:

„Von andorn wasser" (Abb. 679). „Von agleyen wasser" (Abb. 686).

„Von ampfer wasser" (Abb. 680). „Von antifien wasser" (Abb. 687).

„Affolter mystel wasser" (Abb. 681). „Aaron wasser" (Abb. 688).

„Attich wasser" (Abb. 682). „Von Alrunen wasser" (Abb. 689).

„Lant krut wasser" (Abb. 683). . „Angelica wasser" (Abb. 690).

„Vö alant wurtzel wasser" (Abb. 684). „Von abbis wasser" (Abb. 691).

„Von agrimonie wasser" (Abb. 685). „Von atzlen wasser" (Abb. 692).

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