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Schreiber, Heinrich
Die Bibliothek der ehemaligen Mainzer Kartause: die Handschriften und ihre Geschichte — Leipzig: Otto Harrassowitz, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.56930#0025
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DIE QUELLEN

Eine Geschichte der Bibliothek und des geistigen Lebens ist undenkbar
ohne Kenntnis der Geschichte des Klosters. Eine Darstellung dieser Ge-
schichte besteht, wenigstens in befriedigender Weise, noch nicht. Was
bisher geleistet ist, sind Zusammenstellungen einiger mehr oder minder
sicher überlieferter Nachrichten, die nicht einmal den Anspruch auf an-
nähernde Vollständigkeit machen. Es wird deshalb nötig sein, manchmal
mehr, als es in den Rahmen einer Bibliotheksgeschichte gehört, auf die
Geschichte des Klosters einzugehen. Die Quellen für die Klostergeschichte
sind kritisch zu untersuchen, ehe sie für die Bibliotheksgeschichte aus-
gewertet werden können. Doch scheint bei der Menge des Stoffes mög-
lichste Beschränkung auf die bibliotheksgeschichtlich ergiebigen Quellen
geboten.
Die neuere. Literatur hat in ihren Versuchen zu einer Geschichte der
Mainzer Kartause keineswegs alle erreichbaren Quellen herangezogen1 und
baut so ihre Darstellung auf noch ungenügenderem Material auf als es
schon durch die Mangelhaftigkeit jeder historischen Überlieferung bedingt
wäre. Am ausgiebigsten wurden Schunks gleich zu besprechende Aus-
züge benutzt, so vor allem von Norbert2 und von Friedrich Schneider
in seiner ergänzenden Überarbeitung des Wagner sehen Werkes,3 das
vorher über die Kartause nur wenig zu sagen gewußt hatte. Daneben
sind von Norbert einzelne schätzenswerte, nicht sehr leicht aufzu-
findende Nachrichten verarbeitet,4 während Schneider fast nur einen
Abdruck des Schunk sehen Manuskriptes liefert und den Hauptwert auf
die Daten, die Namen, Urkunden und Besitzverhältnisse legt. Einzelnen die
Bibliothek der Kartause berührenden Fragen ist selbständig Franz Falk,
in seinen zahlreichen das spätmittelalterliche Geistesleben besonders in Mainz
1 Quellennachweise im allgemeinen in der Einleitung zu W. Dersch, Hessisches Kloster-
buch (= Veröffentl. der hist. Komm, für Hessen und Waldeck 12). Marburg 1915. /
2 P. Norbert [Stock], Die Kartause auf dem Michaelsberge bei Mainz. Wissenschaft-
liche Beilage zur Germania 1897 Nr. 48 und 49 S. 377 ff. 387 ff. / 3 Wilhelm Wagner,
Die vormaligen geistlichen Stifte im Großherzogtum Hessen Bd. 2, bearb. und hrsg. von
Friedrich Schneider. Darmstadt 1878. / 4 Freilich ohne Quellenangabe und nicht immer
zuverlässig.
 
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