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Schreiber, Wilhelm Ludwig
Handbuch der Holz- und Metallschnitte des XV. Jahrhunderts (Band 4): Darstellend religiös-mystische Allegorien, Lebensalter, Glücksrad, Tod, Kalender, Medizin, Heiligtümer, Geschichte, Geographie, Satiren, Sittenbilder, Grotesken, Ornamente, Porträts, Wappen, Bücherzeichen, Münzen, Nr. 1783 - 2047 — Leipzig: Hiersemann, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.50194#0017
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B. DRUCKE AUF PAPIER ODER PERGAMENT
VIII. RELIGIÖSE UND MySTISCH^ALLEGORISCHE DARSTELLUNGEN
1783. Gottes Hand. Die mit dem Wundmal versehene Hand ist in aufrechter Stellung mit drei
erhobenen Fingern dargestellt und mit einem aus drei Wappenlilien gebildeten Nimbus geschmückt,-
unten ist noch ein kurzes Stück des Ärmels sichtbar. Dieses Bild befindet sich innerhalb eines aus drei
Kreisen gebildeten Medaillons, das mit der Inschrift IBaol» appofttü eft et appottelltr • per öe^teram
bet patrts oifitpotettss beaebtcetur. Rund von 97 mm Durchmesser.
abg. Kat. 90 von Ludwig Rosenthal Nr. 62 und Aukt.-Kat. Schreiber Tf. XIII Nr. 36.
11 ? Schwarzer glänzender Pressendruck. Hintergrund: gummigelb. Auf der Rückseite ist folgendes handschriftliche
Gebet auf 28 Zeilen:
© Ijcvr ifyu crift fä) armefl
funbtges mcnfdjc Ijcvmanc
bid) bas b« ben bitteren bott an bem
flam bes fjcflgctt cvitccs mtr »nfl ar
nur fwnber geloben flatfl vnb nacfet
blote tmb »an bem bott cvuflc gcnome
vnb in bet te^nc vnb fuffe »nbeflee*
tot touffrauen marta bjne uflevwel-
ten gcbcnebttten liebet motter fdjoflc
gelabtes warft etc. etc.
Einfaches, aber gut gezeichnetes Blatt um 1450. Der handschriftliche Text weist unbedingt auf Mainz, die Druckfarbe
entspricht völlig jener, die wir auf den frühesten Erzeugnissen der Buchdruckerpresse bewundern und die Form der
Buchstaben ähnelt derjenigen des Mainzer Psalters von 1457, nur fehlen die LPunkte. Unwillkürlich taucht der Gedanke auf,
daß der Zeichner der Buchstaben in irgendeiner Beziehung zu den ältesten Mainzer Buchdrucfc^Erzeugnissen gestan«
den haben könne.
1783a. Gottes Hand. Innerhalb eines Kreises, der mit der Umschrift t&i&t ftib goft *
Sep mit allen versehen ist, erhebt sich steil auf einer Wolkenschicht die hl. Hand
mit der Wunde. Der Daumen ist nach rechts gewendet, die beiden folgenden Finger sind ausgestreckt
und etwas nach links gerichtet, die beiden letzten sind gebogen. Von der Hand gehen nach oben, nach
rechts und nach links je fünf Strahlen aus,- der Ärmel ist ziemlich lang. Doppelrund von 148 mm
Durchmesser.
abg. Dodg. Ryl. Tf. VI.
MANCHESTER J. R. L. Grün, gelb, lackrot, rosa, violettgrau.
Dieses Bild ist mit seinem Gegenstück Nr. 1784 auf ein Blatt gedruckt. Die Bemalung deutet auf die Bodenseegegend
oder Augsburg. Die Entstehungszeit dürfte auf 1470—80 anzusetzen sein.
1784. Das Lamm Gottes. Das hl. Lamm mit DoppelreiLLiliennimbus steht nach links gewendet
auf ungleichmäßig gestricheltem Erdboden. Es umfaßt mit dem rechten Vorderfuß den Stab der etwas
schräg gerichteten Siegesfahne, und aus seiner Brustwunde fließt ein Blutstrahl in einen über dem

iv, i

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