1901. Totentanz (Fragment: Tod und Edelfrau). Eine vornehme Dame mit Kragen und hohem mit
Karomuster besticktem Hut steht ganz nach links gewendet und schaut in einen runden Spiegel. Hinter
ihr tritt von rechts der Tod heran und hält die Sanduhr hoch empor. 95x65.
WIEN, FRL. PRZIBRAM. Grün, braunkarmesin, zinnober, gelbgrün, gold. Grund: blau. Rand: gold auf rot.
Schwarzer Reiberdrudc.
Dieses Blättchen ist um 1480 vielleicht im heutigen Württemberg entstanden. — Ganz wie auf dem alten Baseler
Wandgemälde schaut die Edelfrau in den Spiegel, nur die Figur des Todes ist eine völlig andere geworden.
1902. Totentänze. Die Blockbuchausgaben sind im Manuel Bd. IV Seite 432-442 aufgezählt.
X. KALENDER, MEDIZINISCHE UND NATURWISSENSCHAFTLICHE
DARSTELLUNGEN
1903. KaTender des Johann von Gemünd. Auf den beiden Seiten eines Holzstodcs ist je der
Kalender für sechs Monate graviert. Über jeder Spalte ist ein Rund mit einem Bild, das die Eigen»
heiten des betreffenden Monats, namentlich soweit sie sich auf ländliche Arbeiten beziehen, darstellt:
Über dem 0attUVi9 sehen wir den doppelköpfigen Janus hinter einem gedeckten Tisch mit einer Wein»
kanne in der rechten und einem Laib Brot in der linken Hand,- über dem Tebvuan'9 sitzt ein Mann
vor einem Kaminfeuer und wärmt sich die Hände, sowie den linken Fuß, dessen Schuh er ausgezogen
hat,- über dem jMarefus ist eine Frau in einem von einem Holzzaun eingefaßten Garten und lockert
den Erdboden mit einer Hacke,- über dem SlpnTtS ist ein Bauer, der mit einem von zwei Pferden
gezogenen Pflug Furchen zieht,- über dem JBafus sehen wir ein junges Mädchen in einer Badewanne,
daneben sitzt ein Jüngling auf einem Stuhl und spielt die Laute,- über dem (Sttnius bricht ein Mann
mit einer Axt den harten Boden. — Auf der Rückseite sehen wir über dem einen Mann mähen,
über dem SlugttftUS eine Frau das Korn absicheln, über dem Septemb’ einen Mann bei der Wein»
ernte, über dem iBctober sammelt ein Mann Früchte ein, über dem ^Icucbet haut ein Mann Holz,
über dem jBcccmb’ schlachten zwei Männer einen Ochsen. Am Ende des Monats Februar befindet
sich der Name des Verfassers 1©ec «giftet jjoljannes | fBe ©amunbta. Jede Hälfte mißt 275x382.
N.K. IX S. 13, Sotzmann im Serapeum Bd. III S. 179,- — abg. Derschau A 17, Falkenstein S. 52 und Haebler
H.K. Tf. 1.
BERLIN K. K. besitzt den Holzstock und einen neuen Abdruck.
LONDON B. M. Späterer, aber noch alter Abdruck auf zwei Blättern.
Prof. Grotefend hat in der »Correspondenz zur Beförderung der Erd« und Himmelskunde«, März 1809, nachgewiesen,
daß dieser Kalender für die Jahre 1439-69 berechnet war, doch kann der Holzstock, wie die spitzen schwarzen
Schuhe beweisen, frühestens um 1465, wahrscheinlich aber erst zwischen 1470—75 graviert sein. Er ist recht sauber
geschnitten, aber doch nur eine Kopie nach der Blodcbuchausgabe (Manuel Bd. V p. 403}, wo der Kalender in vier
Tafeln zu je drei Monaten (je 275x190} zerlegt ist. Ich möchte die Originalausgabe für oberrheinisch halten, wäh-
rend Stadler (Wolgemut S. 176} die Kopie für Nürnberg in Anspruch nimmt.
1904. KaTender für 14T8-Q6 (mit Jüngling und Jungfrau). Die Mitte des Blattes zeigt eine Tafel
von 228 Feldern, die auf 19 Reihen zu je zwölf nebeneinander verteilt sind. Jedes Feld enthält den
Sonntagsbuchstaben, eine Würfelzahl und eine gewöhnliche Zahl. In der ersten senkrechten Spalte sind
die goldenen Zahlen angegeben. Links unten neben dieser Tafel steht ein Jüngling mit kurzem Wams
im bloßen Kopf, über ihm ist das Band ©leid) •t>3 Will XJbeV fid) rechts ist eine Frau mit turban»
ähnlicher Kopfbedeckung, über ihr ist das Band SVbcr • tmgleid) ttafgctffd) bemwbetn/ Jede der beiden
Figuren hält einen Würfel in der Hand. Oberhalb derTafel ist das Band 10on - bem tat • I-8-/\-8..
So Ijebt bie ®afel an »n wert bis man seit • 1896 • Unterhalb der Tafel ist ein Zifferblatt mit den
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Karomuster besticktem Hut steht ganz nach links gewendet und schaut in einen runden Spiegel. Hinter
ihr tritt von rechts der Tod heran und hält die Sanduhr hoch empor. 95x65.
WIEN, FRL. PRZIBRAM. Grün, braunkarmesin, zinnober, gelbgrün, gold. Grund: blau. Rand: gold auf rot.
Schwarzer Reiberdrudc.
Dieses Blättchen ist um 1480 vielleicht im heutigen Württemberg entstanden. — Ganz wie auf dem alten Baseler
Wandgemälde schaut die Edelfrau in den Spiegel, nur die Figur des Todes ist eine völlig andere geworden.
1902. Totentänze. Die Blockbuchausgaben sind im Manuel Bd. IV Seite 432-442 aufgezählt.
X. KALENDER, MEDIZINISCHE UND NATURWISSENSCHAFTLICHE
DARSTELLUNGEN
1903. KaTender des Johann von Gemünd. Auf den beiden Seiten eines Holzstodcs ist je der
Kalender für sechs Monate graviert. Über jeder Spalte ist ein Rund mit einem Bild, das die Eigen»
heiten des betreffenden Monats, namentlich soweit sie sich auf ländliche Arbeiten beziehen, darstellt:
Über dem 0attUVi9 sehen wir den doppelköpfigen Janus hinter einem gedeckten Tisch mit einer Wein»
kanne in der rechten und einem Laib Brot in der linken Hand,- über dem Tebvuan'9 sitzt ein Mann
vor einem Kaminfeuer und wärmt sich die Hände, sowie den linken Fuß, dessen Schuh er ausgezogen
hat,- über dem jMarefus ist eine Frau in einem von einem Holzzaun eingefaßten Garten und lockert
den Erdboden mit einer Hacke,- über dem SlpnTtS ist ein Bauer, der mit einem von zwei Pferden
gezogenen Pflug Furchen zieht,- über dem JBafus sehen wir ein junges Mädchen in einer Badewanne,
daneben sitzt ein Jüngling auf einem Stuhl und spielt die Laute,- über dem (Sttnius bricht ein Mann
mit einer Axt den harten Boden. — Auf der Rückseite sehen wir über dem einen Mann mähen,
über dem SlugttftUS eine Frau das Korn absicheln, über dem Septemb’ einen Mann bei der Wein»
ernte, über dem iBctober sammelt ein Mann Früchte ein, über dem ^Icucbet haut ein Mann Holz,
über dem jBcccmb’ schlachten zwei Männer einen Ochsen. Am Ende des Monats Februar befindet
sich der Name des Verfassers 1©ec «giftet jjoljannes | fBe ©amunbta. Jede Hälfte mißt 275x382.
N.K. IX S. 13, Sotzmann im Serapeum Bd. III S. 179,- — abg. Derschau A 17, Falkenstein S. 52 und Haebler
H.K. Tf. 1.
BERLIN K. K. besitzt den Holzstock und einen neuen Abdruck.
LONDON B. M. Späterer, aber noch alter Abdruck auf zwei Blättern.
Prof. Grotefend hat in der »Correspondenz zur Beförderung der Erd« und Himmelskunde«, März 1809, nachgewiesen,
daß dieser Kalender für die Jahre 1439-69 berechnet war, doch kann der Holzstock, wie die spitzen schwarzen
Schuhe beweisen, frühestens um 1465, wahrscheinlich aber erst zwischen 1470—75 graviert sein. Er ist recht sauber
geschnitten, aber doch nur eine Kopie nach der Blodcbuchausgabe (Manuel Bd. V p. 403}, wo der Kalender in vier
Tafeln zu je drei Monaten (je 275x190} zerlegt ist. Ich möchte die Originalausgabe für oberrheinisch halten, wäh-
rend Stadler (Wolgemut S. 176} die Kopie für Nürnberg in Anspruch nimmt.
1904. KaTender für 14T8-Q6 (mit Jüngling und Jungfrau). Die Mitte des Blattes zeigt eine Tafel
von 228 Feldern, die auf 19 Reihen zu je zwölf nebeneinander verteilt sind. Jedes Feld enthält den
Sonntagsbuchstaben, eine Würfelzahl und eine gewöhnliche Zahl. In der ersten senkrechten Spalte sind
die goldenen Zahlen angegeben. Links unten neben dieser Tafel steht ein Jüngling mit kurzem Wams
im bloßen Kopf, über ihm ist das Band ©leid) •t>3 Will XJbeV fid) rechts ist eine Frau mit turban»
ähnlicher Kopfbedeckung, über ihr ist das Band SVbcr • tmgleid) ttafgctffd) bemwbetn/ Jede der beiden
Figuren hält einen Würfel in der Hand. Oberhalb derTafel ist das Band 10on - bem tat • I-8-/\-8..
So Ijebt bie ®afel an »n wert bis man seit • 1896 • Unterhalb der Tafel ist ein Zifferblatt mit den
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