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Schwartze, Moritz Gotthilf
Das alte Aegypten oder Sprache, Geschichte, Religion und Verfassung des alten Aegyptens: nach den altägyptischen Original-Schriften und den Mittheilungen der nichtägyptischen alten Schriftsteller (Band 2) — Leipzig, 1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.17157#1108
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von Champollion.

2031

Danke verpflichtet, weil es uns in seiner rein erhaltenen kyriologischen Plural-Bildung den Schlüssel
zu der noch unerklärten Plural-Bildung auf n ira Sernit. und Indo-German. gegeben hat. Vergleicht
man endlich den Zustand der Präfixe des Kopt. Perfect-Präs. mit dem der Suff, des Semit. Perfect-
Präs. und der ältesten Form des Indo-German. Präs. in folgender Uebersicht:



Kopt.





Hebr.

Syr.

Chald.

Samar.

Arab. Aeth.

Sanskr.

Griech.

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so wird man die drei Sprach-Stämme im Allgemeinen auf gleicher Höhe der altertümlichen Bildung
erblicken. Jeder derselben hat eine stärkere und schwächere Seite, wiewohl die schwächere Seite
öfters nur eine relative Schwäche anzeigt, indem die Sprache die stärkere Seite bald als Nebenform
im Verbo selbst, bald aber auch ausserhalb des Verbi am Nomen und Pronomen erhalten hat. So
steht die dritte Pers. Plur. des Kopt. der gleichen Pers. des Skr. und Griech. darin beträchtlich
nach, dass sie mit dem stärkern Demonstrativ-Charakter t (welcher sich nur indirect vor dem Oy
erhalten hat) auch des Plural-Charakt. n sich durchaus begeben hat. Und doch war es gerade
das Kopt., welches diesen Charakter anderwärts in so grosser Stärke noch aufrecht erhielt und
demselben auch in dem mit reduplicirtem Pronominal-Stamme versehenen te-ten der 2t. Person
gleich dem Semit, im Vorzuge gegen das Skr. ET t'a, Gr. xs festhält. Sehr nahe stehen sich da-
gegen 3 Pers. PI. Kopt. ce aus a-ce und Gr. oi aus u-gi. Ist das Kopt. und das Semit, mit
Ausnahme des Arab. dem Indo-German. hinsichtlich des Duals unterlegen, so übertreffen doch beide
dasselbe wieder dadurch, dass sie die beiden Geschlechter mit verschiedenen Formen bedacht haben.
Dieser Vorzug betrifft allerdings nicht schon die Grundlage, sondern nur erst den spätem Ausbau
der Sprache.

Die Kopt. Sprache zerfällt in mehrere Mundarten oder Dialekte. Welchem dieser Dialekte
der Vorrang einzuräumen sei, darüber waren die Gelehrten nicht einig. Einige derselben entschieden
 
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