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Von Damask nach d. Libanon u. Antilibanon.
5. July (Sonnabend). Seit meiner Rückkunft von Haurän
assen wir täglich Abrikosen, deren Menge hier ungeheuer ist.
Man bereitet davon Mardin (diese Zubereitung hat die Form
eines braunen zubereiteten Leders, und ist sehr gut auf Rei-
sen mit sich zu führen); man trocknet ferner die Früchte; isst
die frischen Kerne oder presst ein Oel daraus, dessen sich be-
sonders die armenischen Christen zur Fastenzeit bedienen. Fri-
sche Abrikosen werden noch viele Tage in den Kaufhallen
seyn. Heute ass ich die ersten Trauben; sie waren von der
schwärzlichen Art und noch nicht völlig zeitig, aber doch schon
brauchbar. Mr. Chaboceau versicherte mir, dass man Wein-
trauben 8 Monate lang .in den Kaufhallen .feil biete. Vielleicht
hat kein Ort in der Welt einen grösseren Ueberfluss davon.
Pieise von Damask nach dem Libanon
und Antilibanon. *)
6. July (Sonnabend). Ich aecordirte mit dem Mkery Da-
her, einem Maroniten, mich nach Bscherre für 20 Piaster zu
bringen, und versprach ihm ausserdem für eine kleine Kiste
etliche Piaster zu zahlen. Ich zahlte ihm abschlägig 104-
Piaster, nämlich 4 Stück a 2 Piaster 25 Para. Heute Abend
ging ich schon zum Chän el Gümruck, da wir morgen vor
Tagesanbruch abreisen. Ich bin mit mehreren Empfehlungs-
schreiben versehen, welche ich meinem gefälligen Wirthe Dr.
Chaboceau verdanke. Meine Wirthin versähe mich mit einem
Hammelbraten, Brodt und Gurken.
7. July (Sonntag). Mit Sonnenaufgang zogen wir fort.
Unsere Kjerwane war nicht gross. Wir kamen immer durch
Gärten, bis wir das Dorf Moshe erreichten, in dessen Nähe
') Auf dem Umschlage bemerht Seetzcn: Diese Reise nach dem Libanon ist
völlig kopirt und ausgearbeitet mit einer der Kisten von Damask nach Europa
abgesandt — und in einem Briefe an seinen Bruder, vom 30. Juny 1806: Mein
Reisejournal nach dem Libanon und Antilibanon und nach Ledscha ist
schon vollendet, imgleichen ein Theil der Reise von Damask nach Jerusa-
lem, nämlich bis südwärts Tib eri a s. Auch von der Reise nach Hauräh ist
etwas Weniges aufs Reine. — Diese Bearbeitungen sind leider nicht aufgefunden.
Von Damask nach d. Libanon u. Antilibanon.
5. July (Sonnabend). Seit meiner Rückkunft von Haurän
assen wir täglich Abrikosen, deren Menge hier ungeheuer ist.
Man bereitet davon Mardin (diese Zubereitung hat die Form
eines braunen zubereiteten Leders, und ist sehr gut auf Rei-
sen mit sich zu führen); man trocknet ferner die Früchte; isst
die frischen Kerne oder presst ein Oel daraus, dessen sich be-
sonders die armenischen Christen zur Fastenzeit bedienen. Fri-
sche Abrikosen werden noch viele Tage in den Kaufhallen
seyn. Heute ass ich die ersten Trauben; sie waren von der
schwärzlichen Art und noch nicht völlig zeitig, aber doch schon
brauchbar. Mr. Chaboceau versicherte mir, dass man Wein-
trauben 8 Monate lang .in den Kaufhallen .feil biete. Vielleicht
hat kein Ort in der Welt einen grösseren Ueberfluss davon.
Pieise von Damask nach dem Libanon
und Antilibanon. *)
6. July (Sonnabend). Ich aecordirte mit dem Mkery Da-
her, einem Maroniten, mich nach Bscherre für 20 Piaster zu
bringen, und versprach ihm ausserdem für eine kleine Kiste
etliche Piaster zu zahlen. Ich zahlte ihm abschlägig 104-
Piaster, nämlich 4 Stück a 2 Piaster 25 Para. Heute Abend
ging ich schon zum Chän el Gümruck, da wir morgen vor
Tagesanbruch abreisen. Ich bin mit mehreren Empfehlungs-
schreiben versehen, welche ich meinem gefälligen Wirthe Dr.
Chaboceau verdanke. Meine Wirthin versähe mich mit einem
Hammelbraten, Brodt und Gurken.
7. July (Sonntag). Mit Sonnenaufgang zogen wir fort.
Unsere Kjerwane war nicht gross. Wir kamen immer durch
Gärten, bis wir das Dorf Moshe erreichten, in dessen Nähe
') Auf dem Umschlage bemerht Seetzcn: Diese Reise nach dem Libanon ist
völlig kopirt und ausgearbeitet mit einer der Kisten von Damask nach Europa
abgesandt — und in einem Briefe an seinen Bruder, vom 30. Juny 1806: Mein
Reisejournal nach dem Libanon und Antilibanon und nach Ledscha ist
schon vollendet, imgleichen ein Theil der Reise von Damask nach Jerusa-
lem, nämlich bis südwärts Tib eri a s. Auch von der Reise nach Hauräh ist
etwas Weniges aufs Reine. — Diese Bearbeitungen sind leider nicht aufgefunden.