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Der Wunsch, an einem möglichst einfachen Beispiele
nachzuweisen, dass die Griechen nicht lediglich die Natur-
gesetze beobachteten und die nach diesen entstandenen
Formen nachzubilden bestrebt waren, dass sie vielmehr
diese Gesetze wirklich erforscht hatten und aus ihnen
heraus, unabhängig von aller Nachahmung, ihre eigenen
Gebilde schufen, die mit denen der Natur eben nur in
der Gemeinschaftlichkeit des Gesetzes zusammentrafen,
trieb mich zu der nachfolgenden Arbeit an, deren nächste
materielle Veranlassung der bereits angeführte Vortrag
eines Englischen Architccten über die Formen der Grie-
chischen Baukunst und die auf diesen Vortrag folgende
Diskussion war. Ich wählte als Beispiel die bekannten
Griechischen Schleudcrgeschosse aus Blei, in Form von
Mandeln oder Pflaumenkernen (daher auch Balanoi bei
den Griechen, glandcs bei den Römern geheissen), und
stellte mir die Aufgabe, die absolute Zweckgemässheit ihrer
Formen aus der Dynamik zu beweisen. Leider sah der Vor-
wurf viel leichter aus als er wirklich war, so dass er tief
in ein Gebiet hineinführte, das mit meiner Kunst wenig
Gemeinschaft zu haben scheint. Dennoch möchte ich
die getroffene Wahl des Beispieles in so fern rechtfer-
tigen, als es entschieden innerhalb des Bereiches der
allgemeinen Tektonik fällt und als bei den Griechen,
die alles zur Kunstform veredelten, diese bleiernen Todes-
boten nicht selten sogar plastische Verzierungen erhielten.
So zum Beispiele das eine jener auf beistchender IIolz-
schnitt-Tafcl dargestellten derartigen Geschosse, das, auf
beiden Seiten mit einer Acolus- oder Boreaslarve sym-
bolisirt, sich mit anderen, die nicht minder sinnreich ver-
ziert sind, in dem Saale für Griechische Metallarbciten des
Brittischcn Museum zu London befindet.
Der Wunsch, an einem möglichst einfachen Beispiele
nachzuweisen, dass die Griechen nicht lediglich die Natur-
gesetze beobachteten und die nach diesen entstandenen
Formen nachzubilden bestrebt waren, dass sie vielmehr
diese Gesetze wirklich erforscht hatten und aus ihnen
heraus, unabhängig von aller Nachahmung, ihre eigenen
Gebilde schufen, die mit denen der Natur eben nur in
der Gemeinschaftlichkeit des Gesetzes zusammentrafen,
trieb mich zu der nachfolgenden Arbeit an, deren nächste
materielle Veranlassung der bereits angeführte Vortrag
eines Englischen Architccten über die Formen der Grie-
chischen Baukunst und die auf diesen Vortrag folgende
Diskussion war. Ich wählte als Beispiel die bekannten
Griechischen Schleudcrgeschosse aus Blei, in Form von
Mandeln oder Pflaumenkernen (daher auch Balanoi bei
den Griechen, glandcs bei den Römern geheissen), und
stellte mir die Aufgabe, die absolute Zweckgemässheit ihrer
Formen aus der Dynamik zu beweisen. Leider sah der Vor-
wurf viel leichter aus als er wirklich war, so dass er tief
in ein Gebiet hineinführte, das mit meiner Kunst wenig
Gemeinschaft zu haben scheint. Dennoch möchte ich
die getroffene Wahl des Beispieles in so fern rechtfer-
tigen, als es entschieden innerhalb des Bereiches der
allgemeinen Tektonik fällt und als bei den Griechen,
die alles zur Kunstform veredelten, diese bleiernen Todes-
boten nicht selten sogar plastische Verzierungen erhielten.
So zum Beispiele das eine jener auf beistchender IIolz-
schnitt-Tafcl dargestellten derartigen Geschosse, das, auf
beiden Seiten mit einer Acolus- oder Boreaslarve sym-
bolisirt, sich mit anderen, die nicht minder sinnreich ver-
ziert sind, in dem Saale für Griechische Metallarbciten des
Brittischcn Museum zu London befindet.