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die Ursachen dieses Wachsthums gar eigentlich nicht weiter
in Betracht kommen. So wird das Vorangestellte an
sich klar.

Genau genommen gibt es gar keine instantan entstan-
dene Geschwindigkeiten, sondern nur solche, die gradatim
wachsen und im Maximum ihrer Entfaltung entweder in
gleicher Intensität verharren oder allmälig schwinden, wie
sie vorher sich allmälig zu ihrem Maximum erhoben hatten.

Die Zeitzwischenräume zwischen diesen Momenten
mögen noch so unmessbar klein sein, immer dürfen sie
in der Theorie als auf eine messbare Zeiteinheit zurück-
fülirbar betrachtet werden.

Der Scharfschütz forcirt seine Kugel in den Lauf,
den er senkrecht in die Höhe richtet und dann abfeuert.
Die forcirte Kugel bleibt so lange in Ruhe, bis die durch
das Pulver entwickelten Gasarten den Widerstand der
schweren und eingepressten Kugel überwunden haben. In
dem Momente, wo dieses geschieht, ist die Geschwindigkeit
der Kugel = 0 und die ganze Triebkraft, die den Wider-
stand der Kugel überwinden musste, wirkt nun unge-
schwächt auf die nunmehr freie, nur noch durch eigene
Schwere ihr Widerstand leistende Wurfmasse. Nach
diesem fahren aber die immer noch sehr verdichteten,
heissen Gasarten, die durch die Entzündung des Pulvers
erzeugt wurden, mit grösster Energie fort zu wirken, und
zwar zunächst bis zu einem gewissen Momente der senk-
rechten Bahn, auf welchem diese Acceleration im posi-
tiven Sinne ihr Maximum erreicht und die Geschwindig-
keit nach unserer Bezeichnungsweise = C wird. Diese
Geschwindigkeit ist aber keineswegs diejenige, bei welcher
die Wirkung des Pulvers ganz aufhört, noch die grösste,
welche der geschleuderte Körper erreicht. Vielmehr sind
 
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