Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Jorm der Bletnen, für eine böcbffens 3wei Fa-
milien beftimmten Gebäude, die 3weite In den
großen, aol)lrejd)e Wohnungen entrollenden
Häufern ibten Busdrucf findet. fcrotj mancher
GleicbartigBeit in der ßouweife befteben 30hl-
reiebe Abweichungen oon Verein 3U Verein, Ab-
weichungen, für die oftmals örtliche Gepflogen-
heiten die ErBlärun0 liefern, die ober auch nicht
feiten auf jufolliae Urfadjen 3urücB3ufübren
find. jgijg.

Ö)obl laßt ßdj überall erBennen, daß man
bemüht genjefen ift, billige SDobnungen ber-
3uftellen, entfprecljend demjenigen Jttaßffabe,
der /ich aus der wirtfebaftlicben La0e der Ge-
nojTenfa^aftemitglieder und der JVobnun0S-
inbaber ergibt. Auch gute, gefunde und
3wecBmäßi0 etngeridjtete töobnungen find
durch die Bauoereine durcfjwe0 entftanden. Un-
leugbar baben diefe Vereine in der Anlage der
töobnungen allerlei Neuerungen und Verbeffe-
rungen erffmalig 3ur Entffebun0 oerbolfen,
die der prioafe Bauunternehmer und Hausoer-
mieter nicht bot, oielfacb audj jet^t noch nicht
bietet. SVas aber darüber, d. b. über dieiVobl-
feilbeit der Wohnungen und 2>wecfmäßtgBeit in
deren baulicher Einrichtung hinausgeht, das ift
lange $ett bindureb febr im Hintergründe ge-
tanen worden, das ftebt dort in manchen fällen
auch b^ute noch und die $rage ift nun eben die, ob
und gegebenenfallee rote es biet andere werden
Bann, obne die durchaus feffsubaltende Grund-
lage unferer dem Kleinroobnungsbau dienen-
den 6augeno0*enf<baften oerlaljen ju müflen.
ftls diefe Grundlage bleibt ju beachten, daß
durch die Baugenoffenfcbaften, wie wir fd)on
fagten, den Bedürfniljen der weniger gut
geseilten Schiebt unferer BeoölBerung,
einem Seile der fog. arbeitenden Klaffen,
gedient fein foll. ittan muß |icb oor ftu0en
halfen, daß diefer (Teil unferer illitbürger für
die Befriedigung feines tVobnbedürfniffes niebt
mebr als eine eng und feft begrenzte <!}uote
feines dur<bgängig befebeidenen EinBommens
aus dem Arbeitsoerdienfte oder ähnlichen Be-
3Ügen beigeben oermag. Hur wenn diefe
unoerrücBbare Sachlage gewürdigt wird, Bann
man über Wittel und Wege der Verbeflerung
reden; alle anderen Vorfdjläge bieten ni<bt die
SHöglicbBeit einer Verwertung an der ©teile,
auf die es für uns anBommf. -esjes.

Unleugbar ift die niebt 3U oerBennende Ein-
förmigBeit maneber baulieber Anlogen unferer
Bauoereine daraus 3U erBlären, daß ße 3U einer
2>eit entftanden |ind, in der Bünftlerifcbe Ge*
jicbtspunBte für derartige Bauten überbaupt
niebt 3U gelten febienen. Bördings find niebt
einmal 3wei, ja niebt einmal anderthalb Jo^t-
3ebnte oerfloflen, feitdem die Vereine ins Leben

traten und ibre JEäfigBeit aufgenommen baben.
Und 3um Seil find unfere febleswig-bolftei-
nifeben ßaugenoOenfebaften noeb jüngeren Be*
ftandes. Aber die beute fo nachdrücklich »er?
tretenen Begebungen, dem Wohnungsbau mit
einer bodenftändigen Kunfl 3U dienen, haben
bier erft in aUerneueffer^eif ihren Niederschlag
erBennen laflen.

Und doeb ift bei den Vorderem der Bau-
genoffenfebaften febon (ängft die Empfindung
lebendig gewefen, daß man aueb in den ber-
3uftelienden Kleinwobnungsbauten mebr als
die nacBte Profa bieten, daß man etwas febaffen
müfle, was aueb einem für Schönheit empfäng-
lieben Sinne Befriedigung gewähren Bonne.
Schon im ^abre 1900 erließ der Hufumer f\x-
beiterbauoerein ein KonBurren3ausfebreiben
3ur Erlangung oon Entwürfen für ftrbeiter-
wobnungen, bei dem es (leb darum bandelte,
gerade nach der äffbetifeben Seite brauebbare
Vorlagen und Anregungen 3U gewinnen, än-
dere Vereine b<»ben |ieb anders 3U helfen ge-
facht? dureb gegenfeitige Kenntnisnahme oon
ihren Bauten, namentlich bei Gelegenheit der
0emeinfamen (Tagungen, die unfere Bauge-
noffenfebaften feit 3wölf fahren abhalfen, ift
im einseinen Baum merBbar, aber unsweifel-
haft mancher Jortfcbritt oon Ort 3U (Drt ge-
tra0en worden. Und fo erfreuen faft überall
die t)äufer, die in der ©egenwart errichtet
werden, durch ein oorteilbafteres Außere, wie
ihre fünf und 3ebn Jai>n älteren Vorläufer.
Befonders bemerBenswert ift, daß im Ja\)tt
1909 auf der 5<*bces»erfammlung des Ver-
bandes fchleswig-bolfteinifeber Baugenoffen-
fchaften 3U ©egeberg oon dem £etter der Kö-
niglichen BaugewerBfchule 3U Ecfernförde,
DireBtor §irfcb - jetjt in Nienburg - ein Vor-
trag über Kleinwohnungsbau und Kunff ge-
halten wurde, der, durch manche Lichtbilder
erläutert, einer gan3 befonderen BufmerBfam-
Beit der sablceieh erfchienenen tleilnehmer be-
gegnete. Ein unmittelbares Ergebnis diefes
Vortrages bildete der Befcbluß des EUerbeBer
Brbeiterbauoereins (früher Brbeiterbauoerein
für Gaarden, Kiel und Umgegend), unter der
Leitung eines Lehrers j'ener Bnftalt, des TXz-
gierungsbaumeifters Holländer, eine Bn3ahl
oon Kleinwohnungsbäufern nach Entwürfen
oon Lehrern und 6chü(ern der Schule auf-
führen 3U la|fen. 3n diefen Bauten ift, wesent-
lich unter Jeff haltung des bisherigen bewährten
Grundplanes, ein febr bemerBenswertes 6tüct
heimatlicher Bauweife entftanden. Von nahe-
zu allen Befuchern der großen, mehr als 900
Einselbäufer umfafTenden Kolonie 3U EllerbeB
wird die ju Anfang des laufenden 5<»bfes be-
3ogene Häufergruppe als eine in hohem Hlaße
 
Annotationen