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Schleswig-holsteinischer Kunstkalender — 1912

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Literarische Beiträge
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Hedemann-Heespen, Paul von: Kultur und Adel in Schleswig-Holstein während des 18. Jahrhunderts
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https://doi.org/10.11588/diglit.19991#0058
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Jersbptt, Met, Hnlnge tu. J720.

die ^c^rijTtcn des deuten Hördens. Jn den Jahrjehnfen

* der Patriot!- nachher »erfaßte Johann Adolf o. Ahlefeldt in
fchenundäbn- 3£eboe, ein ©oft und Renner töeimars, denöto-
ltcf)er,gutbür- t>alt feines fonderboren 6udjes „Snifchmafch
gerlicher, ge* und ©rillen", worin er neben poefieundpolitiP

* meinnütjiger Präfttg für $rauenred)te eintrat, obgleich er
©efeUfchaffen felbft »erheiratet war. ©eine ©edichfe Jind ein

* erraten läßt, oollendeter Spiegel feiner %eit, der „aufge-
Schon 1704 Marten", „ein Auszug aus dem Lebrbuche oom

fti|itete in Plön aufgePlärfen Ubermenfcljen", nennt er fie rich-

* der Staats- tig felbft. <fr dichtet über „den Hutjen der
mann, Publi- Sterblichkeit", über „XOabrfcheinliche 6eweife
3ift und ©e- für UnfterblichPeit", „Dom freyentöillen",ge-

lehrte Ch^ri- reimte ©edanPen, rote auch jenes „Lob der

ftopb©enfct)d. ©ottbeit", in dem es beißt: jesjes

Breitenau aus /Sei) td)> w>ic £yger, tDolf und Löwe

eigenen tttit* ^Wfllit SDürger^abn oom Kaub |icfj nährt,

telneingan3es Und gleich den ©ünftlingen der §öfe

* ©ymnafium; j\n ftedjt und Unrecht fich nicht Pebrtj
es blüht noch jetjt. A«<h »«" Bnfong des 1$. So fcheint 3war ihre j\tt $u wütben,
Jahrhunderts fetjte Cbriftian Keoenf low, nach- ©leich Anarchien 3U jerrütten:

dem er als ©berpräßdent das Altonaer Doch Mieten wir das Klima an,

©ymnafium auf eine ungewöhnliche §öbe ge- 3n welchem jene (ich befinden,

hoben hotte, fein „In fine laus" über den So muß auch diefer Einwand fcfjwinden?

Eingang; feine (Tochter, die letzte ^erjogin tt>as ©ott thut, das ift woblgefban.

oon pioen, förderte mit ihrem ©emabl warm ©ehr bemerkenswert ift feine Stimmung bei

die iDiffenfchaften und die Bildung; ein dem Exodus der ©ottorfer aus $olftein 1773:

Hlenfchenalter weiter forgte der Kurator /SRfU ich beut dein Elend bePlagen £

Friedrich Keoentlou für den öotanifchen *wd> mein geliebtes Paterland?

©arten, die aPademifchen Laboratorien und SHuß nun dein freyes fyaupt das Joch der

das philologifche Jnftitut der Kieler Uni- Rnechtfchaft tragen,

oerfität, die fchon fein Pater, auch als Kurator, Und $effel, die ein 6ube band.

aus den goftorfififchen Reiten heraus 3U Du wirft der Eigenmacht 3um Raube,

neuer Bedeutung entwickelt hotte. Der <Dber= Ein (Dpfer wilder Cyrannie,

fchenP Jojias oon (Qualen auf ßorghorft ließ Wit tOuth, mit Ubermutb jerfritt fit dich

feinen Sohn, den Stifter der Pamper Linie, im Staube,

oon Uafedow unterrichten, und der Schüler Perftimmet deine Harmonie.

gehörte fpäfer3U©elierts oertrauten freunden. tüohl euch, «br Schatten unfrer Ahnen,

Joachim Örocfdorff auf Sierhagen galt als Die einft ein edler Loos betraf;

Alanen und war Ehrenmitglied der ©efelifchaff Die Jarbe, das ©eräufdj oerhaßfer fremder

für Kunft und IPiffenfchaft. Jh«t oerdanPf die Jahnen

herrliche Altencremper Kirche ihren ftattüchen SchrecPt euch nicht auf oom lodesfchlaf.

6arocPaltar oon 1741. 6endix Ablefeld icbte Später erPlärte Ablefeld dies wilde Lied

weniger auf JersbecP, dem oon ihm fürftlich damit, er habe „am ©ottorfififchen £>aufe foju-

eingerichteten Ijerrenfitje, als in Hamburg, fagen mit abgöttifcher Verehrung gehangen,

wo er Dorftand der DirePtion der neuen <£>per oon lächerlichen Vorurteilen und einer Art oon

wurde. Hagedorn gehörte ju feinen bäußgen Antipathie angeffecPf, welche bisher unter den

©äffen und pries ihn: jssjas, Dänen und ^olfteinern ffattgefunden hätte".

|T ier herrfchet diefe Luft Diefe Antipathie hatte ihn übrigens glüctlicher-

P3m würdigften ©ebiete. - weife nicht gehindert, fchon früher friedrief) V.

©roß ift die Anmut bjer, 3Ufeinem©eburtstageanjufingen. Jllitwelcher

Die jede ©egend fchmücft, Uaioetät oerachtet er die jüngfte üergangen-

©roß jedes SDort der Kunft, heit, die noch nicht fo aufgePlärt ift, wie er

Und durch die &)elt beglücPtf - felbft, und ihn folglich nicht würdigt:

Doch größer des ßejitjers ©üte. Vll'^ dünPt, im ©eifte hör' ich fäjon

3n der illitte des 1 $. Jahrhunderts oeröffent- AllDes heifern Journaliffen ?Ton,

lichte <Prnft Joachim oon tDeffphalen feine über- VOk er aus ooller Kehle fchreyf,

reiche, noch immer unerfet^teöiuellenfammlung Chut doch den 6alPen erft beyfeitf
 
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