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Schleswig-holsteinischer Kunstkalender — 1912

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Literarische Beiträge
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Hedemann-Heespen, Paul von: Kultur und Adel in Schleswig-Holstein während des 18. Jahrhunderts
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https://doi.org/10.11588/diglit.19991#0066
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plntmorflntup, ita!miifrf)f Hrbeit Des

6eiden-£e3Üge * <Dlan33eit CmPendorfs die 6lüte deutfdjer

treiben ihr leben« £iteratur3ufammen.Die6ewobner<£mPendorfs

diges 6piel mit ftanden ihr oon 5u0end a«f fem» B«

dem fteifen <Dold Friedrichs V. Hofe hotte ftfjon der (DberPam-

der ^nttfe in die- merberr Detleo Ueoentlou RlopftocP, des älte-

fenüberdieHlaßen renöernftorff Schübling, am Äleflias arbeiten

Boftbaren Hlobili- feben, und mochte er felber auch im 6runde

aren.ilnd dermo- den großen forden wenig leiden, fo ift der

dernfte Teppich * doch feinem 6obne ein früb»ertrauter freund

t>on1910 fügt (ich geworden und ob 6reis oft genug im gaff-

unbemerPtinfeden liefen CmPendorf aus- und eingeritten, deffen

diefer hoben Käu- Herrin die 3!odjter 6d)immelmanns, des geift-

me eben fo gut wie ooUen ©djafcmeifters, mar. üor ollen Dingen

dieenglifcbenCre- ober ift $riedrid) Reoentlou, ihr <5atte, fdjon

tone über den be- 0(0 ftudierender Jüngling in Böttingen in die

quemen ©d)laf- Rreife des Hainbundes durch feinen £ands*

ffüblen der beque- mann, denDicbter 6oie, bereingesogen morden,

men Gegenwart. Hadder in Kopenhagen festen beide das

Die reiche Jarben- $reundfd)aftsbündnis fort, als Keoentloujung*

ffimmung, den ** verheiratet war.^u einer glänsendenßegabung

ßlirf aus den $en= und febarfem töirj brachte Keoentlou große

ftern in dos fotte Kenntnis auf allen tDiffensgebieten und warme

6rün der welligen Jreude an Runff und 8)iffenfcf)aft mit. <£r ift

Rafen, der bän- ©efandter in ©tocPbolm und London gewefen

genden 6aumPro- und l)at in den 17$0er wie in den 90er

TnäÄDV&TäÄü"" nen über blauen fahren lange Keifen nad) Italien gemacht.

£eicbenPönnenunfereRalenderbildernicbtwie- Cr warBnffoPrat in LebensführungundtDelt-

dergeben und oon den <5emä'lden aus Homerts anfebauung, nodj gon3 in den ?*n|icf)ten er-

undKapbaelttlengs, Denis, Dies und Pafferis sogen, wo der Edelmann, wenn er feinen

Händen mit Worten eraäblen 3U hören, mürde 6obn3urUnwerfitätfdjid!te,ibnoor3weiDingen

meinen £efer auch nur langweilen. Hur dos warnte: den jeitfrefjenden Raffeebäufern und

will ich fogen: diefe Öilder find lä'ngft 3u illit- den deutfdjen©tudenten. Kortenjedoch durften

bewobnern des (>aufes geworden. 6ie Pönnen felbff die £ernftorfffcben 6öbne fpielen, aber

nicht mehr entfernt oder erfe^t werden in feinen nur auf oäterlicbe Kedjnung. ©ein £utbertum

Räumen. 6ie (ind ihnen notwendig geworden. und fein Öibelgloube

Sint ul sunt, aui non sint. Die Bntoge, der PanntenPeinen^wei-

6au und die Einrichtung oon «fmPendorf würden fei und /ind durch den

es 3U einer der hofften Kulturtoten des $ol- <&lan3 des CrnPen^

fteiner Bdels ergeben, dos £eben ober, das dorfer Hamens in ei-

fid) dort entfaltete, ftellt diefe Kulturtat auf nem^eitalterdesRa-

eine noch höhere Stufe, aud) höher noch, als tionolismus für Hol-

Heinrid) Kantjaus tDirPfomPeit 200 Jafytz oor- fteins Kultur oon 6e-

her, als er die großen <Eage oon 6reitenburg deutung geworden,

im Zeitalter des Humanismus prangend her- fticbtdaßesmitdiefer

aufführte Buch da eine wundervolle fltifebung <£efinnung unter den

oon Heimat und fintifs, ein fürftlicher Reich- Hercenhäufern des

tum und eine fürftliche <0aftlid)Peit, eine 6tel- iandes oder über-

lung auf den Höhen europäifchen <5eifteslebens houpt unter den fül>-

und ein DerPehr mit dem wertoollften Jteil des renden6d)id)ten des

Pultioierten Europa, und aud) da dos <frgeb- ©efamtftaotes ollein

nis gewaltige Erinnerungen, beswingend für geftonden hö'We, im

die nad)folgenden <5efd)lechter, eine üergan- 6egenteil!Bberdurch

genbeit, die unoergänglich, die ein 6tücf der fein anerPanntesPre»

£andesgefchichte geworden ift. CmPendorf ffige bot es doch den

ftebt uns nähet, es bot den iebensoorsug, 200 aufPommenden or-

^abce jünger 3U fein als Öreitenburg. ©oethe tbodoxen 6trömun-

ftebt uns näher als Cilicius Cimber, und er gen im öürgertum,

hat in unferer Htutterfpracbe gefcheieben. ♦* der KücPPeht der *

6oefbe! Jn diefem Hamen fo^te fid) 3«r ©eiftlid)Peit 3um £u-- Dfen> £ouIsWe .SWetmfw)
 
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