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Begründung und Entwickelung.
und Schönheit. Ausser dieser Tafel waren acht weitere aufgestellt und von etwa 25o Per-
sonen besetzt. Von Stadtrat Dr. Matti geleitet und von dreifachem Tusch empfangen, be-
trat der Kaiser den Saal und begab sich zu dem für ihn bestimmten Platze.
Von fürstlichen Persönlichkeiten waren anwesend: der Kronprinz, die Frau Kron-
prinzessin, König Albert von Sachsen, Grossherzog von Hessen, Prinz Wilhelm, Prinz Al-
brecht, Erbgrossherzog von Baden, Prinzessin Victoria, Grossherzog von Sachsen-Weimar,
Prinz Friedrich Karl, Erbprinz von Meiningen, Landgraf von Hessen, Prinz Hermann von
Weimar. Es waren ferner Teilnehmer: die Minister Maybach, Bötticher, Caprivi, Scholz,
Gossler, Burchard, Lucius, Schelling, Friedberg, Bronsart von Schellendorff, die Generale
Graf von Blumenthal, von der Goltz, Fürst Anton Radziwill, der Reichstagspräsident von
Levetzow, Herr von Franckenstein, Ackermann, Regierungspräsident von Wurmb, Ober-
bürgermeister Dr. Miquel und die Mitglieder des Frankfurter Magistrats. Die Ansprache an
den Kaiser hielt Herr Oberbürgermeister Miquel, mit einem Hoch auf den Kaiser schliessend.
Der Kaiser erwiderte mit einem Hoch auf Frankfurt am Main.
Am 3o. Oktober 1883 starb Kapellmeister Ludwig Stasny; er hatte am 16. März 1871
zum erstenmale dirigiert, am 14. Oktober 1883 zum letztenmale den Taktstock im Garten
gehandhabt. An seiner Stelle wurde am 5. Dezember Kapellmeister B. Gottlöber aus
Dresden ernannt, am 1. Januar 1884 angestellt.
Am 28. Dezember 1883 hatte der Palmengarten abermals einen Verlust zu beklagen;
Herr Inspektor Heiss schloss für immer die Augen. Herr Leopold Sonnemann widmete
dem Verstorbenen in der „Frankfurter Ztg.“ einen warmen Nachruf. Sein verdienstliches
Wirken im Palmengarten wird das Andenken an ihn lebendig erhalten. Seinen Platz nahm
am 14. Januar 1884 August Sieben als Inspektor ein. Im September 1884 hatte der „Verein
zur Pflege der Photographie und verwandter Künste“ gelegentlich der Feier seines zehn-
jährigen Stiftungsfestes im Palmengarten eine interessante Ausstellung veranstaltet. Eine
ähnliche fand auch im August 1887 und in den folgenden Jahren statt.
Hierbei wollen wir auch erwähnen, dass zu jeder Jahreszeit Vereine und Körper-
schaften ihre geselligen und wissenschaftlichen Zusammenkünfte in den Gesellschaftsräumen
abhalten.
Der Wasserfall am Schweizerhaus und die Fontaine im grossen Teich wurden im
Frühjahr 1885 eingerichtet.
Im November desselben Jahres wurde die elektrische Beleuchtung des Palmenhauses
hergestellt.
Das ursprüngliche Terrain des Palmengartens war nach und nach vergrössert worden.
Während der Patent- und Musterschutz-Ausstellung tauchte bereits der Plan auf, den Garten
nach dieser Richtung zu erweitern. Am 20. Dezember 1884 teilte Herr Ferdinand Heuer
in der Sitzung des Verwaltungsrates mit, dass er das Gelände der Baubank, worauf die
Patent- und Musterschutz - Ausstellung gestanden (22'/s Morgen), für die Palmengarten-
Gesellschaft um die Summe von 260000 Mk. gekauft habe. Gleichzeitig berichtete Herr
Justizrat Dr. Sieben, dass er soeben mit dem Herrn Oberbürgermeister konferiert und dieser
geraten habe, man solle alsbald eine Eingabe an den Magistrat machen. Selbstverständlich
hatte Herr Heuer den Ankauf vorbehaltlich der Genehmigung der Generalversammlung und
der städtischen Aufsichtsbehörde gemacht. Das Terrain sollte, wie das Gesamtterrain des
Palmengartens, sofort in den Besitz der Stadt übergehen, von welcher es die Palmengarten-
Gesellschaft gegen Zahlung von 3 Prozent Zinsen des Kaufschillings erhielt.
Der Protokollauszug des Magistrats inbetreff des Terrainerwerbs nächst des Palmen-
gartens wurde nach folgender Motivierung des Oberbürgermeisters Dr. Miquel an die
Finanzkommission verwiesen. Der Magistrat habe sich allerdings nur zögernd zu dieser
Vorlage entschlossen, weil es sich um den Erwerb eines Grundstücks handle, welches
Begründung und Entwickelung.
und Schönheit. Ausser dieser Tafel waren acht weitere aufgestellt und von etwa 25o Per-
sonen besetzt. Von Stadtrat Dr. Matti geleitet und von dreifachem Tusch empfangen, be-
trat der Kaiser den Saal und begab sich zu dem für ihn bestimmten Platze.
Von fürstlichen Persönlichkeiten waren anwesend: der Kronprinz, die Frau Kron-
prinzessin, König Albert von Sachsen, Grossherzog von Hessen, Prinz Wilhelm, Prinz Al-
brecht, Erbgrossherzog von Baden, Prinzessin Victoria, Grossherzog von Sachsen-Weimar,
Prinz Friedrich Karl, Erbprinz von Meiningen, Landgraf von Hessen, Prinz Hermann von
Weimar. Es waren ferner Teilnehmer: die Minister Maybach, Bötticher, Caprivi, Scholz,
Gossler, Burchard, Lucius, Schelling, Friedberg, Bronsart von Schellendorff, die Generale
Graf von Blumenthal, von der Goltz, Fürst Anton Radziwill, der Reichstagspräsident von
Levetzow, Herr von Franckenstein, Ackermann, Regierungspräsident von Wurmb, Ober-
bürgermeister Dr. Miquel und die Mitglieder des Frankfurter Magistrats. Die Ansprache an
den Kaiser hielt Herr Oberbürgermeister Miquel, mit einem Hoch auf den Kaiser schliessend.
Der Kaiser erwiderte mit einem Hoch auf Frankfurt am Main.
Am 3o. Oktober 1883 starb Kapellmeister Ludwig Stasny; er hatte am 16. März 1871
zum erstenmale dirigiert, am 14. Oktober 1883 zum letztenmale den Taktstock im Garten
gehandhabt. An seiner Stelle wurde am 5. Dezember Kapellmeister B. Gottlöber aus
Dresden ernannt, am 1. Januar 1884 angestellt.
Am 28. Dezember 1883 hatte der Palmengarten abermals einen Verlust zu beklagen;
Herr Inspektor Heiss schloss für immer die Augen. Herr Leopold Sonnemann widmete
dem Verstorbenen in der „Frankfurter Ztg.“ einen warmen Nachruf. Sein verdienstliches
Wirken im Palmengarten wird das Andenken an ihn lebendig erhalten. Seinen Platz nahm
am 14. Januar 1884 August Sieben als Inspektor ein. Im September 1884 hatte der „Verein
zur Pflege der Photographie und verwandter Künste“ gelegentlich der Feier seines zehn-
jährigen Stiftungsfestes im Palmengarten eine interessante Ausstellung veranstaltet. Eine
ähnliche fand auch im August 1887 und in den folgenden Jahren statt.
Hierbei wollen wir auch erwähnen, dass zu jeder Jahreszeit Vereine und Körper-
schaften ihre geselligen und wissenschaftlichen Zusammenkünfte in den Gesellschaftsräumen
abhalten.
Der Wasserfall am Schweizerhaus und die Fontaine im grossen Teich wurden im
Frühjahr 1885 eingerichtet.
Im November desselben Jahres wurde die elektrische Beleuchtung des Palmenhauses
hergestellt.
Das ursprüngliche Terrain des Palmengartens war nach und nach vergrössert worden.
Während der Patent- und Musterschutz-Ausstellung tauchte bereits der Plan auf, den Garten
nach dieser Richtung zu erweitern. Am 20. Dezember 1884 teilte Herr Ferdinand Heuer
in der Sitzung des Verwaltungsrates mit, dass er das Gelände der Baubank, worauf die
Patent- und Musterschutz - Ausstellung gestanden (22'/s Morgen), für die Palmengarten-
Gesellschaft um die Summe von 260000 Mk. gekauft habe. Gleichzeitig berichtete Herr
Justizrat Dr. Sieben, dass er soeben mit dem Herrn Oberbürgermeister konferiert und dieser
geraten habe, man solle alsbald eine Eingabe an den Magistrat machen. Selbstverständlich
hatte Herr Heuer den Ankauf vorbehaltlich der Genehmigung der Generalversammlung und
der städtischen Aufsichtsbehörde gemacht. Das Terrain sollte, wie das Gesamtterrain des
Palmengartens, sofort in den Besitz der Stadt übergehen, von welcher es die Palmengarten-
Gesellschaft gegen Zahlung von 3 Prozent Zinsen des Kaufschillings erhielt.
Der Protokollauszug des Magistrats inbetreff des Terrainerwerbs nächst des Palmen-
gartens wurde nach folgender Motivierung des Oberbürgermeisters Dr. Miquel an die
Finanzkommission verwiesen. Der Magistrat habe sich allerdings nur zögernd zu dieser
Vorlage entschlossen, weil es sich um den Erwerb eines Grundstücks handle, welches