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II. Das Maschinenhaus.

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werden können, wenn sie für den einst zu erweiternden Betrieb der elektrischen Be-
leuchtung und der Beheizung notwendig werden; dann allerdings würden die vorhin er-
wähnten zwei kleinen Dampfkessel wegfallen.

Ueber die Wasserversorgung, welche man als den gewichtigsten Faktor für die Existenz
des Palmengartens ansehen kann, lassen wir die kürzlich von dem derzeitigen Vize-
präsidenten Herrn F. Osterrieth verfasste Schrift mit gütiger Erlaubnis des Verfassers hier
folgen.

Fig. 28. Inneres des Maschinenhauses.

III. Die Wasserversorgung.

Während der ausserordentlich heissen Augusttage des trockenen Sommers 1892 musste
es jedem Besucher unseres Palmengartens auffallen, denselben so frisch und grün zu finden
und zwar zu derselben Zeit, wo sonst überall, in den Promenaden der Stadt und in den
meisten Privatgärten, trostlose Dürre und Laubfall wie im Spätherbst anzutreffen war.

Wer indessen beobachtete, wie viele Arbeiter von früh bis spät damit beschäftigt
waren, unendliche Wassermassen über das ganze Gelände auszugiessen, konnte nicht im
Zweifel sein, woher die üppige Vegetation, woher die behaglichen kühlen Abende und die
staubfreie Luft, während anderwärts, und schon in nächster Nähe, das Gegenteil der Fall war.

Vielleicht hat auch mancher Besucher seine Betrachtungen darüber gemacht, wie es
wohl möglich sei, dass der Palmengarten über so grosse Quantitäten Wasser verfügen könne
und doch noch dabei wohlgefüllte Weiher und ausgiebige Springbrunnen und Wasserfälle
sich gestatten dürfe, während die städtischen Behörden genötigt waren, vor jeder Wasser-
 
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