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Gritzner, Maximilian [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,11): Der Adel Deutsch-Lothringens: nach der auf urkundlichen Quellen beruhenden Sammlung des Archivraths L. Eltester in Coblenz — Nürnberg, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.24839#0015
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DER ADEL IN DEUTSCH-LOTHRINGEN.

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^-kommen erwarben theils durch Erbheirath theils durch
Va v Kauf Güter zu Bewingen, Wolfsfeld, Alsdorf und Nieder-
-n -' weiss bei Bidburg (freie Lehen der Blankenheim), Zolvern,
’vn^Berburg, Dudelingen (Dillingen), Cronenburg', Neuerburg
n ^und Dilferdingen.

: v Der letzte männliche Sprosse der Familie war Johann
UilaisWon Bolchen (f um 1467) Herr zu Zolvern, Berburg,
. Dudelingen und Dilferdingen, dessen Erbtochter Elisa-
Gflfceth diese Herrschaften an ihren Gemahl Heinrich edlen
jH:Yogt zu Hunolstein brachte.

, Pt% Das Stammwappen war ein Ankerkreuz, ursprünglich
rross-^Cuno von B. 1831) mit einem Schrägfaden überzogen
e> Oldies wohl nur als jüngerer Sohn oder Bastard?).

Ei\ Indessen führte schon Johann von B., der muthmass-
arcl alj jiche Erwerber der Herrschaft Useldingen, das Wappen
teste ((derselben dergestalt mit dem seinigen vereint, dass er (Siegel
wär duiiron 1848) den Schild von Useldingen auf die Mitte der
v°m '(Kreuzarme seines Stammwappens legte.

0» Kfc Seit 1359 wurde das Wappen so geführt, dass im
lt undL und IV. Felde das Stammwappen (rothes Anker-
‘inem jjikreuz in Gold), im II. und III. das Wappen von Usel-
• tranzllingen (von Roth und Gold siebenmal — 8 Plätze —
htheilt) erscheint.

m Tw Der Helm trägt 2 silberne Hörner, aussen mit silber-
596 zuem Kamm (der auch öfter fehlt) besteckt,
ind Tiii Decken: rothgolden.

n franz Edle Herren von Brucken (zu Hunsingen).
reich, t| (Taf. 7.)

egitime Stammhaus scheint Burg und Dorf Bliesbrücken, öst-
nm foitich von Saargemünd in Deutschlothringen, zu sein. Ur-
;rs dei ländlich erscheint von der Familie zuerst Walterus de
»sehen drucke über 1158, dann Johannes de Brücke 1201, und
tobilis vir Johannes de Brücke (wohl derselbe) 1246.
1719 des Letzteren Sohn Friedrich starb vor 1263. Ein
Lville wfachkomme, Johann (1292 f 1333), erheirathete mit
arquis Elisabeth von Dagstuhl Antheil an dieser Herrschaft,
»en Heiohann von B. war 1351 Herr zu Dagstuhl, Hunsingen,
Bassoilitherr zu Lockweiler und Schwarzenberg. Mit des letz-
1837 eiteren Enkel Johann erlosch um 1490 das Geschlecht im
r Schililannsstamm. Ein Bastard Johann von B., erzeugt mit

latharina von Stuckart, wurde schon 1475 mit einem
f vi 'Urglehen etc. zu Dagstuhl abgefunden,
a) Fluge Das Wappen (welches Siebmacher II. 29 irrthüm-
ch unter dem Namen Dün gen. von Stain giebt) war ein
rar ebCEon Roth und Silber senkrecht gerauteter Schild.

Auf dem Herne ein rother Turnierhut mit zwei sil-
jrnen Federbüschen in mit silbernem Rautenbalken ver-
dat Renern Stulp, zwischen welchen ein natürliches Herme-
ies ' nthier (nicht Fuchs) steht.
i Bit*1 Decken: rothsilbern.

;<>+7tPdle »nd Grafen von Cri(e)chingen

’X 4 °,e < l t f (Taf. 7).

Der Stammsitz dieses aus dem Hause Dorsweiler ab-
lmten lammenden Geschlechts ist Schloss und Flecken Crichin-
amensten (Creange), südwestlich von St. Avold in Deutsch-
3tztere ithrmgen.

pen && Als Ahnherr der Familie ist Johann v. Dorsweiler
n; „Uferr zu Crichingen zu betrachten (um 1365—89), dessen
•s Scbiwbn Johann (f um 1424), durch seine Gemahlin Inn-
ein, °™, Erbtochter der Herrschaft Pittingen in Luxem-
. Spit^g (nicht Püttlingen), dieselbe an seine Familie brachte
Ben deiss Letzteren Urenkel Johann (1500 u. 1532 urkundlich)’
uterliess mehrere Söhne, von denen Georg (f 1567) die'
nie zu Pittingen, Wirich (f um 1610) die Linie zu Cri-
ay). T Ingen gründete.

rhr ®ohn Christoph schreibt sich schon im J.

hringen15 Freioerf z,u dorsweiler, Crichingen und Pittingen’,
W ®1®^enEorn, Homburg, Lösenich, Densborn und

Vr ^i^deldorL Dessen Sohn Peter Ernst v. Dorsweiler, Frei-
6 n joli rr zu Crichmgen und Pittingen erlangte im (Jahre 1617?)
anl348. Bd. II. Abth. 11.

als Graf von Crichingen des heil. Röm. Reiches Grafen-
stand.

Seine Nachkommen nannten sich (1643. 1654) Grafen
zu Crichingen, Freiherrn zu Pittingen und Homburg und
besassen Bruchcastell, la Tour, Siebenborn, Densborn und
Dhom. Diese Linie sowie das ganze Geschlecht erlosch
mit dem am 13. September 1697 verstorbenen Max Ernst
Grafen von C., Pittingen und Dorsweiler, Herrn zu Tin-
trou, Lanoy und Lösenich, Erbmarschall von Luxemburg
und Chiny.

Die Linie zu Pittingen war im Mannesstamme schon
früher im J. 1681 erloschen.

Die Erbin von Crichingen Anna Dorothea brachte
diese Grafschaft an ihren Gemahl Ferdinand Grafen von
Ostfriesland. Dessen Sohn Friedrich Ulrich hinterliess
wieder nur eine Tochter Christine Louise, welche nun-
mehr Crichingen und Pittingen an ihren Gemahl Adolf
Grafen zu Wied-Runkel (f 1762) brachte, bei welchem
Hause diese Güter bis zum Frieden von Lüneville, durch
welchen sie an Frankreich abgetreten wurden, blieben *).

Das Stammwappen war ein rother Balken im sil-
bernen Felde und auf dem Helme ein ebenso bezeichneter
Flug.

Johann von Dorsweiler zu Crichingen etc. siegelt 1424
mit dem Balken im Schilde und einem Helm, worauf ein
oben mit Knopf und Hahnfederbusch besteckter Kessel-
hut ruht.

Seit 1546 wurde das Wappen des Herrschaft Pit-
tingen, goldenes Ankerkreuz in Roth, mit dem Stamm-
wappen vereint, im II. und III. Felde des gevierteten
Schildes geführt.

Die Grafen von Crichingen führten den Schild zuletzt
ebenso (Crichingen) geviertet, aber auf dem Helme zwei
Flügel, deren rechter wie Feld I., der linke roth mit gol-
denem Balken bezeichnet war (Pittingen).

Decken: rothsilbern-rothgolden.

Edle Herren von Horsweiler, f (Taf. 7).

Dieses edlen Geschlechts Stammhaus ist Dorsweiler
(Torcheville) bei Albersdorf, zwischen Saar-Alben und
Dieuze in Deutsch-Lothringen.

Aus diesem Hause gingen schon sehr früh die Edlen
von Crichingen (siehe vorigen Artikel) hervor.

Aus der Familie von Dorsweiler sind nur wenige Per-
sonen urkundlich bekannt, namentlich im J. 1283 Godefridus
und Robertus Brüder, 1322 Wilhelmus oder Willamus
mit Haus Dorsweiler von Friedrich Herzog von Lothrin-
gen belehnt und 1335 Willamus de D. Amtmann des
Bischofs von Metz im deutschen Theile des Bisthums Metz
(pays d’Allemagne).

Ein von ihm vorhandenes Siegel zeigt den Crichingi-
schen oder eigentlich Dorsweilerschen Balken roth in
Silber, innerhalb einer ausgekerbten (rothen?) Bordur.
(Vergl. die Ritterschaft).

Edle Herreu von Ennery, Aimery, Ainerey
(Endrichen), f

Diese Familie stammt ab von den Edelherren von
Florchingen (Fleuranges) bei Diedenhofen und war ihr
Stammsitz das Dorf Ennery (Undrichen) zwischen Metz
und Diedenhofen (näher an ersterer Stadt) in Deutsch-
Lothringen.

Der erste aus dieser Familie urkundlich Erschei-
nende war Robertus de Fleuranges dominus de Ennery 1232.

*) Bie Grafschaft Crichingen war reichsständisch
und gehörten ihre Besitzer also zum hohen deutschen
Adel. Zur Grafschaft Crichingen gehörten die Ortschaften:
Dentingen, Mommerstorff, Niederwisen, Pont-pierre (Stein-
brücken), dann die Herrschaften Saarwellingen und (un-
getheilt) im Gemeinbesitz mit dem Bischof von Metz:
Tentingen, Folschweiler und Eling.

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