Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Gritzner, Maximilian [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,11): Der Adel Deutsch-Lothringens: nach der auf urkundlichen Quellen beruhenden Sammlung des Archivraths L. Eltester in Coblenz — Nürnberg, 1873

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.24839#0023
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
DER ADEL IN DEUTSCH-LOTHRINGEN.

17

Sirk, Lj .

)urg m N. von Enselingen). Dessen Sohn ist vermählt mit Einer
rburg“ ' von Ruptingen, aus welcher Ehe Johann von B. gen. H.
in Sirk u-stammte. Derselbe hinterliess eineu Sohn Johann von B.
i an detfgenannt H., der 1547 als Amtmann zu Metzer-Bolchen
i erscheint und wohl der letzte männliche Sprosse der Fa-
i Priim Jmilie war. Er hatte noch 5 Schwestern.

JTOzuScy Hie Familie besass Diesdorf und Mackenhofen bei
:u Yeu? ’Diedenhofen.

Das Wappen der Familie war ein blauer Schild,
vom fl darin ein goldener Sparren; Schild mit rother Bordur ver-
haft Ersehen.

lübinge 1 Auf dem bewulsteten Helme der Schild verkleinert
n GrJ: wiederholt zwischen zwei Pfauwedeln,
theile 3 Decken: blaugolden.

m hall Johann von B. gen. H., Amtmann zu Metzer-Bolchen,
Güternebenso, Schild ohne Bordur.

ni2ll| Uebrigens ist die Familie nicht mit denen von B. in
te j der Eifel und den zwei Dynastengeschlechtern von B. zu

* oCi—•

i beide J von BeussdorlF.

ns Aus dieser Familie ist nur Johann von B. und Wil-

von ^ helm von B., Marschalk, anno 1472 urkundlich bekannt,
gestorbenivveiche den Hrn. v. Rollingen entstammen (s. oben).

child. Beyer von Boppard, Freiherren. (Taf. 12. 18).

[/ Der Stammsitz dieses grossen ritterlichen Geschlechts
iet* vom Mittelrhein war das Königshaus unterhalb der Nie-
aul aem:<jer|)lirgj Vorstadt der Stadt Boppard am Rhein (Kreis St.
)penscMi!:Goar ^er heutigen Rheinprovinz), gegenüber dem heutigen
bogen. Mühlbade.

Sie gehörten zu den alten Reichsministerialengeschlech-
tem der Stadt Boppard und übertrafen alle Uebrigen durch
g^pReichthum und lange Dauer ihrer Geschlechtsreihe,
in Di* Urkundlich tritt zuerst 1209 ein Conradus puer
111 de Bobardia auf. Falls derselbe wirklich, wie es höchst-
wahrscheinlich ist, zu dieser Familie gehört, so würde der
Ursprung des Beinamens Bayer (Beyer) nicht von „Bava-
rus“ abgeleitet werden dürfen. Schon 1220 findet sich
aber ein Conradus Bauwarus de Bopardia, 1224 ein Con-
mmercyfi.radus und sein gleichnamiger Sohn. 1284—88 war Einer
äheres {^derselben Reichsschultheiss zu Boppard. 1270 kommt
Henricus Banwarus miles de Bopardia vor.
r Ferner erscheint 1331 Heinricus Beyer und Sy-
mon Beyer miles, sein Sohn', nebst des Letzteren Gattin
/• Elisabeth und 1333 — 35 Henricus Bavarus de Bo-
restlich Ttßardia miles, Schultheiss zu Mainz, sowie 1350 Dietrich
Beyer von Boppard, Bischof zu Worms und Metz,
if (AmtüBr. 1327 bekennt Ritter Heinrich B. von B., vom Erz-
bischof Balduin von Trier die Belehnung über Burg und
rin (3 2.P-0** Sevesche im Maifeld, Gütern bei Sevenich, Helfenstein,

■ e ejn |Schwalborn und Burglehen" zu Montabaur und Welschbillich
J ° erhalten zu haben. Weiter besass die Familie als Stamm-
baus das Königshaus zu Boppard, Hof, Burglehen zu
Stolzenfels, die Burg Sternberg bei Boppard 1351, Gü-
;er zu Rhense, 1423 Castell (Bruchcastel oder Cha-
und i^ean-Brehain in Lothringen) und Mengers alias Mermers,
^ iehlt. Loesenich an der Mosel. Nach Lothringen kam die
iS Familie durch die Heirath Conrads f 1396, mit Merga
ran Parroye _ (bei Nancy) und seines Sohnes Dietrich
todt 1461) mit Blanzeflor von Yinstingen, die beide dort
^ piede^icb begütert waren.

te mehr618'’ L. d, Bar 14. Februar 1436 bezeugt Reinhard Her-
ren. ■!?£ von Lothringen, dass schon Kaiser Karl IY. d. d.

~ tin^etz J-356 (?) den edlen Heinrich B. von B. Herren zu
>n x> jösenich und K. Sigismund d. d. Pressburg .... den
sdlen Conrad Beyer (f 1421) nebst allen Nachkommen
tbermals „gefreit“ und dass Herzog Carl von Lothringen
. jhes bestätigt habe.

BÜk Die Familie theilte sich um’s Jahr 1480 mit den
.Johnen Heinrich’s B. von B.: Johann und Conrad, in zwei
^ preige.

eft-f ^ie ‘Linie des Letzteren, Herrn zu Boppard und Al-
Bd. H. Abth. 11.

jen.

in.

ngen

B.

ben erlosch mit dessen (ums Jahr 1546 f) Sohn Hein-
rich im Mannestamme, da derselbe nur Töchter hinter-
liess.

Die Linie des Ersteren erlosch dagegen oft mit seinem
Urenkel, dem Freiherrn Georg Bernhard Beyer von Bop-
pard, Herrn zu Castel, Tintru, Lanoy, Loesenich und zum
Thurm (Latour), General en chef des Herzogs von Lo-
thringen, welcher vor Ofen am ll.October 1598, 33 Jahre
alt, durch eine türkische Kanouenkugel sein Leben verlor.
Das Kloster Marienberg bei Boppard zeigt seinen und
seiner Vorfahren Grabsteine.

Das Stammwappen dieser Familie war ein silberner
Schild, darin ein gekrönter schwarzer rothbezungterLöwe.

Auf dem Helme der Rumpf desselben zwischen of-
fenem silbernen Fluge (so siegelt Heinrich B. von B.
1358, 1361, 1374).

H. Beyer de B. Burgmann zu Welschbillig, führt den
Löwen (1368) ungekrönt. Ebenso: Henri Beyer, Ba-
stard de Bopard, gouverneur des Yosges für den Bischof
von Metz 1455, den Löwen von einem Schräglinksbalken
überdeckt.

Johann B. von B. führt 1445 und 50 zuerst den
Schild geviertet mit dem der Herrschaft Lösenich an der
Mosel, einem rothen mit goldenen Krückenkreuzchen be-
säeten Felde, darin ein aus dem hinteren Obereck hervor-
gehender, einen goldenen Siegelring hochhaltender silber-
ner Frauenarm mit silbernem Hängeärmel.

Als Kleinod führt derselbe auf dem gekrönten Helme den
Löwen des Schildes, sitzend zwischen silbernem Fluge.

Conrad B. von B. siegelt 1498 mit ungekröntem
Helme, der Löwe fehlt. Johann 1541 mit ungekröntem
Helme, der Löwe wachsend.

Siebmacher I. 125 giebt den Helm ebenso, in Feld
II. und IH. aber den Arm geharnischt und ohne die
Kreuzchen, was, ebenso wie Jean Callot’s *) Angabe, nach
der auch die Kreuzchen fehlen, gemäss den vorhandenen Sie-
geln falsch ist. Callot tingirt die Aermel blau, auf dem Helm
das Kleinod wie bei Siebmacher, der Löwe ungekrönt.

von Bildstein. (Taf. 13).

Diese Familie stammte ab von einem natürlichen
Sohne Herzogs Carl von Lothringen (f 1431) und seiner
Maitresse Alizon de May (hingerichtet 1434): Frie-

drich, Bastard von Lothringen, Herrn zu Bildstein im
Nieder - Eisass (1424). Sein Nachkomme Nicolaus von
Bildstein, gestorben am 20. December 1696, war der Letzte
des Geschlechts.

Das Wappen der Familie war ein gevierteter S child
I. und IY. in Gold schräglinks und gestürzt ein schwar-
zes Schwert**), überdeckt von dem lothringischen rothen
Schrägbalken mit den Adlern, dieselben aber linkssehend,
ungestümmelt und golden. I. und II. (wahrscheinlich Wap-
pen der Herrschaft Bildstein) in Gold drei rothe Balken.

Auf dem Schilde die Edelkrone.

von Bitsch genannt Gentersberger. (Taf. 13).

Stammsitz ist Stadt und Festung Bitsch in den Vo-
gesen, wo sie Burgleute waren und die frühere Burg Gen-
tersberg bei Hanweiler, in der Nähe von Bitsch.

Urkundlich erscheint zuerst Friedrich vonB. genannt
Gentersberg 1480, und (vielleicht derselbe) Friedrich
von B. genannt Gentersberg (1519 schon todt). Sein Sohn
Anstadt von Bitsch genannt Gentersberger, wird 1578
vom Erzbischof Jacob von Trier mit zwei Burglehen zu
Hunolstein, welche früher seiner Mutter Bruder, einMau-
chenheimer von Zweibrücken besessen hatte, belehnt. Er

*) Handschr. Lothring. Wappenb. von Jean Collot.

**) Vielleicht zum Andenken an die Hinrichtung der
Stammes-Mutter dem Wappen hinzugefügt.

5

*
 
Annotationen