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Gritzner, Maximilian [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,11): Der Adel Deutsch-Lothringens: nach der auf urkundlichen Quellen beruhenden Sammlung des Archivraths L. Eltester in Coblenz — Nürnberg, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.24839#0024
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18

DER ADEL IN DEÜTSCH-LOTINGEN.HR

kommt noch 1585 vor, scheint aber bald nachher ge-
storben und die Familie mit ihm erloschen zu sein.

Das Wappen der Familie war ein (?) Schild, da-
rin ein fünfendiges (?) Hirschgeweih mit Grind und Oh-
ren, zwischen den Hirschhörnern schwebt ein Stern.

Auf dem Helme dieselben Bilder wiederholt.

Studigel von Bltseli. (Taf. 18).

Der Stammsitz dieses Yogesischen Rittergeschlechts
war ebenfalls Stadt und Feste Bitsch.

Urkundlich erscheint zuerst im J. 1854 Johann St.
von B.; ferner 1429 Heinrich urkundlich und 1436—56
Johann St. von B. als Erzbischöflich Trierscher Amtmann
des Schlosses Liebenberg. Derselbe wird von dem Erz-
bischof Jacob von Trier im J. 1452 belehnt mit Gütern
zu Winningen (Frau Gele Gut), Urbar, Pfalfendorf, einem
Burglehen zu Montabaur (Hof Russemberg) und 15 (später
50) Gulden jährlichem Mannlehen vom Zolle zu Engersund
diversen Zehnten (1456). Auch waren sie 1478 und 1484
Afterlehensleute derer von Sirk zu Moncler, durch Lehen
zuGuntreve (Gondorf an der Mosel) und Burgen im Hamme.
Der letzte männliche Sprosse war Johann St. von B.,
welcher nach 1484 starb. Seine 3 Schwestern waren ver-
heirathet, die jüngste 1498 mit einem Siegel von Lau-
fenau.

Der Wappenschild der Familie zeigte einen Lö-
wen.

Auf dem Helme ein Löwenrumpf.

Bastard von Bitscb.

Wahrscheinlich Bastarde der Grafen von Zweibrücken,
Edelherren von Bitsch.

Im J. 1429 erscheint Symon Bastart de Bitsche in
einer Fehde mit der Stadt Metz.

Doppelstem von Bitsch.

Aus dieser Familie erscheint nur im J. 1429 Her-
mann Doppelstein de Bitsche in einer Fehde mit der
Stadt Metz.

v. Blankenberg. (Taf. 13).

Stammsitz wahrscheinlich Blankenberg (Blamont) bei
Lüneville.

Die Familie erscheint auch mit dem Beinamen ge-
nannt v. Warsberg und scheint es also, als ob die noch
blühenden Rheinischen v. Warsberg von ihnen abstammen.
(Vergl. diese Familie unten).

Johann v. Blankenberg mit seinem Bruder Peter im
Jahre 1369 urkundlich. Ihr Vater Heinrich von Blan-
kenberg siegelt als „v. Warsberg.“

Weitere Nachkommen unter dem Namen v. Blanken-
berg finde ich nicht. Wahrscheinlich nannten sie sich
später nur „v. Warsberg“ nach der Burg Warsberg bei
St. Avold und Bolchen, wo sie Burgmänner oder Gemein-
herren gewesen sein mögen.

Sie führten als Wappen einen gekrönten Löwen
im Schilde und wachsend zwischen den Flügeln des
Helms.

Dies ist auch das Wappen der heutigen Warsberg
und zwar der Löwe silbern, goldgekrönt, Feld und Flügel

schwarz.

Decken: Schwarzsilbern.

«Je Boudanges.

Deutsch vielleicht Büdingen oder Büdingen geheissen.
Stammsitz dann vielleicht Büdingen, nordwestlich von
Merzig in Deutschlothringen.

Im J. 1352 erscheint ein Johannes de Boudanges im
Solde der Stadt Metz.

von Brandscheid, genannt CAelmrgeii.

(Taf. 13^

Stammsitz ist das Dorf Brandscheid in der Eifel i
Kreise Prüm der heutigen Rheinprovinz.

Urkundlich erscheinen im J. 1417 Heinrich von B
gen. G. als Prümscher Vasall (1429). Diedrich und Johann
von B, gen. H., Dietrich von B. gen. H. 1450 als lothrin-
gischer Amtmann zu Schauenburg über Tholey.

Als Stammvater der fortlaufenden GeschlechtsreitJ
wird angesehen Johann von B. gen. G., welcher in den
Jahren 1460—61 als Prümscher Vasall und Herr zu kein-
hardstein bei Malmedy erscheint und im Jahre 147Q
stirbt.

Aus seiner Ehe mit Agnes von Zievel, Erbin von
Reinhardstein, hinterliess er vier Töchter. Weiter erscheint
Johann von B. gen. G., Ritter und lothringischer Amt-
mann zu Berris (bei Saarlouis) 1481 — 1502. Dann Hein-
rich, verm. mit Margarethe v. Irnich 1482. Ein weiterer
Heinrich von B. gen. .G. war Prümscher Vasall 1517 (ist
1520 f), und Vater von Adam zu Rodendorf 1536 (uxor
Margarethe von Sötern), deren Tochter Catharina Rodendorf
oder Chateau rouge 1563 an ihren Gemahl Johann Adolph
von Eltz zu Bliescastel brachte. Genannter Adam und
ein Johann von B. gen. G., welcher 1557 noch als Prüm-
scher Vasall erscheint, scheinen die Letzten der Familie
gewesen zu sein.

Das Wappen war ein rother Schild, darin 3 (2.1)
silberne Doppel-Haken (Wolfsangeln), den oberen Haken
rechtskehrend.

Helm: Rother Turnierhut im silbernen Stulp beider-
seits besteckt mit einem der Haken (den oberen Haken
einwärts).

Decken: Rothsilbern.

von Braubacli, Freiherren. (Taf. 14).

Der Stammsitz dieses ursprünglich Mittelrheinischen
Geschlechts ist das Städtchen Braubach am Rhein ober-
halb Coblenz und scheint es mit den Geschlechtern von
Lorch stammverwandt.

Durch die Grafen von Nassau-Saarbrücken kam die
Familie später an die obere Saar und nach Lothringen.

Hier erscheint zuerst im J. 1523 Hans von Braubach
als Lothringischer Amtmann zu Saargemünd und Hans
von B. (wohl derselbe) 1537.

Die Familie erlangte schon im 16. Jahrhundert den
Freiherrnstand, wahrscheinlich durch Erwerb der Herr-
schaft Dillingen an der Saar von einer Erbtochter der
Dynasten von Siersberg (s. oben).

Wilhelm Martzloft Freiherr von Braubach, Herr zu
Dillingen und Morspergh, vertauschte am 23. Februar 1600
die ihm gehörigen Rechte in den Dörfern Walmünster
und Wilbingen pp. mit denen im Dorfe Rode, welche Laut-
wein Bockenheimer, fürstl. Lothringischer Rentmeister zu
Wallerfingen (WaUerfangen) besass. ?Diesen Tausch be-
stätigte Herzog Carl von Lothringen am 21. Juli 1602.

Derselbe obengenannte Freiherr von B., Lothringi'
scher Geh. Rath, Herr zu Dillingen und Heilgenmohr (im
J. 1615 noch belehnt von Kurpfalz mit den früher von
Rathsamshausenschen Gütern im Nalbacher Thal) ver*
kaufte dem Johann von Lahr sein Gut Hillendorf pp., vo*
zu seine Gemahlin Margarethe geh. Freifrau von Wilt*
ihre Einwilligung giebt d. d. Mertzig 27. Septbr. 161"-
Claudia von Choiseul Freifrau von Beaupre geb. Freiöj|
von Braubach scheint seine Tochter gewesen zu sein.
besass Sponheimische und Wild- und Rheingräfliche heb®
zu Berncastel, Gornhausen und Zell an der Mosel.

Das Stammwappen (nach dem zu urtheilen jP
mit den Ried, Burgthor, Schetzel zu Lorch etc. stamm'
verwandt sind) war ein rother Schild mit silberne!11
Schräggitter überzogen, überdeckt durch silbernen Balken

Helm: Ebenso gezeichneter Flug. ,.|

Das freiherrliche Wappen war ein gevierteter Gchfi
mit Herzschild, darin ein gekrönter Löwe.

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