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Gritzner, Maximilian [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,11): Der Adel Deutsch-Lothringens: nach der auf urkundlichen Quellen beruhenden Sammlung des Archivraths L. Eltester in Coblenz — Nürnberg, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.24839#0032
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26

DER ADEL IN DEUTSCH-LOTHRINGEN.

Aus dieser Familie erscheinen nur im J. 1275 Feri-
cus de Guerlanges bei Metz armiger und 1803 Perynus
armiger de Guerledingen (uxor Jeanette) und filius Conradus.

Wappen: ?

Hart er ich von Edelstadt (Edelstätten).

(Taf. 18).

Dieses Geschlecht stammt ab von einem Bastard der
Wild- und Rfeeingräflichen Familie und zwar scheint dies
der im J. 1591 bereits gestorbene N. Herterich von Edel-
stadt (uxor Anna, verm. in II. Ehe mit Johann Ankum,
wohnte 1591 zu Metz) gewesen zu sein.

Sein Sohn Hans Georg Herterich von Edelstadt (1580)
Kammerjunker des Grafen Albrecht von Nassau - Saar-
brücken (1592), später vielfach in Diensten der Rheingra-
fen, heirathete 1) eine Franziska (1598 u. 1595 urkundlich).
2) Helena von Mansfeld (urk. 1599) und stirbt zu Mör-
chingen in Deutschlothringen, wo er gewohnt hatte, 1616
als Letzter seines Stammes. Sein Sohn Wirich Hardtreich
von Edelstaedt (f schon 1611 zu Haus Bocholt bei Kri-
ckenbeck) hatte nur 2 Töchter hinterlassen.

Das seltsame Wappen enthält im Schilde über ei-
nen schreitenden Bären zwei aufrechte gegeneinander ge-
kehrte Löwen (vielleicht die Wild- und Rheingräflichen?),
welche zwei gekreuzte Schwerter halten.

Aus dem Helme wächst ein Löwe, welcher anschei-
nend eine Fahne hält.

von flacn. (Taf. 18).

(Zu Burg-Esch.)

Dies edle Geschlecht aus dem urkundlich schon im
J. 1376 Emich vom Hane (de indagine) Wepeling ( armi-
ger) und Peter vom Hane 1441 mit dem unten beschrie-
benen Wappen im Luxemburgischen erscheinen, besass
längere Zeit Schloss und Herrschaft Burg-Esch bei Saar-
louis. Die von ihnen behauptete^Abstammung aus Sach-
sen ist Fabel.

Die fortlaufende Stammreihe beginnt mit Jacob v.
Haen und der Catherine de Gubernay Sohn: Friederich
v. Haen (f 1571), verm.mit Chrispine v. Manderscheid. Deren
Sohn Peter setzte allein den Stamm fort, erwarb im J.
1620 die Herrschaften Burg-Esch und Schwerdorf und
f 1636. Sein Sohn Lothar v. Haen, Herr zu Burgesch
u. Schwerdorf (f 16911, wurde in des hl. Röm. Reiches
Ritterstand und später in den Freiherrnstand erhoben.

Er hinterliess 4 Söhne.

Der älteste Philipp Franz Freiherr v. Haen, Herr zu
Burg-Esch, Zeringen, Bettingen, Nittel und Merchingen,
Kgl. spanischer Hauptmann (f 1723), hatte 2 Söhne, von
denen der ältere Lothar Ignaz Freiherr von Haen, Erb-
herr der väterlichen Güter und Herr zu Busendorf, Ber-
tringen und Bübingen, als Hauptmann der Wallonischen
Garde des Königs von Spanien ohne Kinder im J. 1757
starb; der jüngere Gottfried Frhr. v. H., Oberst in spa-
nischen Diensten, (da sein Sohn vor ihm starb) unbeerbt
zu Diedenhofen verstarb. Die jüngste Schwester dieser
beiden, Katharina, heirathete im J. 1726 den Marquis
Johann Carl de Villers und brachte ihm Burg-Esch, Ze-
ringen, Born und Nittel zu.

Der zweite Sohn Lothars, Nicolaus Frhr. v. H., starb
unvermählt zu Born.

Der dritte, Johann Joachim Frhr. v. H., Herr zu
Nieder-Altroff und Busendorf, starb ohne Nachkommen.

Der vierte Sohn Joachim Freiherr von Haen, Herr
zu Schwerdorf und Püttlingen, hinterliess einen Sohn
Anton Lamoral Freiherr v. Haen (f 1756) und dessen
Sohn aus der Ehe mit Maria v. Beyer, Anton Moritz
Freiherr v, Haen, Herr zu Schwerdorf und Püttlingen starb
unvermählt im J. 1776 als der Letzte seines Geschlechts.

Das Wappen der Familie ist ein goldener Schild,
darin ein stehender schwarzer Hahn. Freiherrnkrone. —

(Auf der Tafel hat der Lithograph irrthümlich die
Tincturen vergessen.)

(von) vom Hagen. (Taf. 18.)
(de la Haye, de indagine) zur Motten.

Dieses^ ursprünglich dynastische, später ritterliche, nr.

> ein

vinz) liegt oder von dem Dörfchen Hahn ; oder Hagen

alte Geschlecht stammt entweder vom Hundsrück, wo Jj,

Dorf Haag bei Hunolstein (Kr. Berncastel heut. Rheinp]

Lebach. Eine halbe Stunde davon liegt Motten (Kr. Saar
louis), von welchem letzteren Schlosse die Familie 2U'
Unterscheidung von den vielen gleichnamigen, den Beina-
men „zur Motten“ führte.

Höchst wahrscheinlich sind die v. Hagen, von denen
auch die Vögte von Hunoldstein und die Hrn. v. Schwarzen-
berg abzustammen scheinen, Nachkommen eines jüngeren
Sohnes der Grafen von Castel (BliescasteP.

Schon im J. 1157 erscheint ein Theodoricus de Ha-
gene über, dann Hugo de H., im J, 1173, 79, 81, 82 n
97; in letzterem Jahre mit seinem Sohne Theodoricus. '«|fi

Im J. 1359 erscheint zuerst Johann v. H. als „Hen I ^ !t
zur Motten“. Sein Urenkel Heinrich 1400 heirathete Anna j Ti Vi
von Chambley, welche ihm Cons im Barrois zuhrachte, ilii
Des Letzteren Enkel Niclas, Herr zur Motten, BüschMÄyJ
Düppenweiler und Cons hinterliess u. A, isiehe unten)]*uV
3 Söhne, Philipp, Johann (f 1569) und Hans Heinrich|

(f 1563), welche 3 Linien stifteten. Die des Letzteren er-
losch im J. 1590 mit seinem Sohne Georg Heinrich v.E,

Herrn zu Eppelbronn, Sassenheim, Motten, Clotten
Holenfels, die Linie des Johann erlangte in Person
Hans Heinrich v. H. (1671, 1712) vom heil. Röm. ß<
den Freiherrnstand und erlosch mit dessen Enkel Main
Hugo Freiherrn v. Hagen, Herrn zur Motten, Buschfeld,
Heidersdorf, Reisweiler, Alben und Nieder-Alben, E K •

Wirkl. Geh. Rath und Hofkriegsrath, Präsidenten und | „ „
Conferenzminister, Ritter des goldenen Vliesses, welcher
unverheirathet zu Wien im Novbr. 1791, 83 Jahr alt, stark

Die Linie Philipps vom Hagen (de la Haye) wird auch
die Lothringische genannnt, indem derselbe bei der Thei-
lung der Güter (im J. 1590) die Lothringische Besitzung
Cons erhielt und dann Bellefontaine, Calmont, Ugny erwarb.

Sein Sohn Gaspard Martin de la Haye, Herr zu Cons u,
Bellefontaine wurde im J. 1618 auch mit Weisskirchen
belehnt, welches sein Enkel Francis Pierre, Herr
Bellefontaine und Vesquerie, im J. 1666 an seinen Br
Jean Louis verkaufte. Dessen Sohn Adrian, Lieut.

Kgl. Französischen Fürstenbergischen Regimente (lt
Herr zu Bellefontaine und Vesquerie hatte einen £

Charles, welcher nur noch Ville-en-Woivre besass und zwei
Söhne hinterliess.

Der jüngere Frederic Paul (geb. 17251, scheint den
französischen Freiherrnstand an sich gebracht zu haben.

Dessen Sohn Nicolas Louis George Frederic Paul Baron

Ä jfe

Maulte


la*

N.|

de la Haye starb als Kgl. französischer Sekondemajor amj » 5 ®

1. April 1816 zu Motten. Der ältere Bruder FredeiJlliJJ'a:^

Pauls, Francis Claude de la Haye hinterliess ehenfa|J^
nur einen Sohn Nicolaus Franz geb. 1746, welcher als
der Letzte seines uralten Stammes noch im J. 1840 fll * %

Etain als Partikulier lebte und bald darauf verstorbenn
Die beiden Vettern Nicolaus Franz und Nicolaus h°®|
reclamirten nach dem Erlöschen der älteren Linie ^
glücklich deren Güter, verloren sie aber wieder fast g'anZ'|
lieh in der französischen Revolution. .,

(In das Wappen der im J. 1792 vom EeichsvikafJy§f
in den Grafenstand erhobenen Familie von Hagen in
Mark Brandenburg ist — ganz widerrechtlich auch
Wappen der obigen Familie v. Hagen (zur Motten) al
nommen worden.) . .

Letzteres war ein goldener Schild, darin ein r<
Balken, begleitet oben von 9 (5. 4) unten von 6 (3. *
rothen nach Siebmacher querliegenden, nach allen
handenen Siegeln aber aufrechten Schindeln.

Auf dem Helme ein wie der Schild gezeicJ
Flug. Decken: rothgolden.

NB. Siegel des Joh. de Indagine v. J. 135»
Theodoricus de J. zeigen oben nur 7 (4. 3)
 
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