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Gritzner, Maximilian [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,11): Der Adel Deutsch-Lothringens: nach der auf urkundlichen Quellen beruhenden Sammlung des Archivraths L. Eltester in Coblenz — Nürnberg, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.24839#0048
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DER ADEL IN DEUTSCH-LOTHRINGEN.

blühende Familie erscheint zuerst 1658 mit Claude Jac-
ques de Vigneulle du Sart, Chevalier, Seigneur du fief de
Vintrange, verm. mit Anna Sibille de Gans. Er besass:
Ebersheim in Lothringen, oder Eisass.

Wahrscheinlich dessen, Sohn, Claude du Sart dejVig-
neulles , vermählt mit Claudia de Jasy, beginnt die fort-
laufende Stammreihe. Deren Sohn Bartholomaeus du Sart
de Yigneulles, verm. mit Maria von Hartt, hinterliess
einen Sohn Bartholomäus Niclas, verm. mit Anna Christine
de Sellier. Dessen Sohn Alexander (todt 1758) war der-
jenige, welcher zuerst von der Familie die Herrschaft
Bickendorf bei Bidburg in der Eifel als Luxemburgisches
Lehen erhielt und zwar in Folge seiner Yermählung mit
Anna Maria v. Yeyder, Erbin zu Bickendorf.

Aus dieser Ehe ging Johann Heinrich d. S. v. Y.,
im J. 1758 Herr zu Bickendorf, verm. mit Anna Maria
Yorget de Barst hervor und von Letzterem stammte deren
Sohn Peter Alexander d. S. d. Y., aus seiner Ehe mit
Marie Sophie Philippine von Baring 9 Söhne: Benignus,
Felix, Carl Ernst, Philipp, Jacob, Louis, Heinrich, Ernst,
Joseph und 8 Töchter Gisberta, Ottilie, Charlotte hinter-
lassend.

Yon den Söhnen besass der Drittälteste, Carl Ernst
noch 1829 Bickendorf (Kr. Bidburg),'erhielt am 14. Aug.
1827 seinen Adel von Preussen anerkannt und wurde im

J. 1829 sub Nr. 66 der Edelleute in die Adelsmatrikel
der Rheinprovinz verzeichnet. Nachkommen von ihm woh-
nen noch dort.

Das Wappen ist (nach Berndt Rhein. Wappenb.) im
blauen Schilde 5 (2. 2. 1) goldene Ringe.

Aus dem blaugoldenbewulsteten (silbernen)) Helme
wächst ein gekrönter goldener Löwe.

Decken: blaugolden.

Aeltere Siegel im Cobl. Archive geben den Helm ohne
den Wulst und den Löwen ungekrönt.

Marquis de Villers, Grafen von Grignoncourt,
(Taf. 29.)

Diese, noch gegenwärtig in der Preuss. Rheinprovinz
blühende Familie, stammt aus dem Herzogthum Burgund,
wo sie in der Nähe der Stadt Poligny bedeutenden Grund-
besitz hatte und ist angeblich eine jüngere Linie der im
17. Jahrhundert f von Longeville.

Ums Jahr 1200 lebte in Villers-sur-Onne bei Poligny
ein Gerhard v. Yillers gen. v. Longeville, welcher als
Stammvater gilt.

König Philipp IY. von Spanien erhob in der 2. Hälfte
des 17. Jahrhunderts die dem Nicolas de Yillers gehörige
HerrschafLGrignoncourt zur Grafschaft und ertheilte dem-
selben den Titel: Marquis, welchen letztem immer nur
der Aelteste der Familie führt, während die übrigen Fa-
milienmitglieder nur den Titel: Grafen und Gräfinnen v.
Yillers führen, welche Berechtigung, unter Anerkennung
des Grafenstandes der Familie, durch A. C. 0. König
Friedrich Wilhelms IY. v. 8. März 1848 bestätigt wurde.

Johann Karl, ein Nachkomme des Nicolas, verm. sich
am 17. August 1726 mit Catharine Fran^ise Beatrix Baro-
nesse von Haen, Erbin vonBurgesch, Zeringen, Born und
Nittel.

Er war Oberstlieutenant im franz. Regiment Bussigny
und starb am 21. März 1752 auf seinem Schlosse Arrancy
bei Longwy.

Ausser zwei Töchtern: Anna Maria, verm. Baronin d’
Huart und Jeanne Marie, verm. de Martiny, hinterlies Jo-
hann Karl einen Sohn Johann Karl Adam, welcher die
väterlichen Güter erbte und bei der französ. Kavallerie
als Oberstlieutenant stand.

Er war geboren zu Arrancy am 12. Juli 1782 und starb
am 13. Februar 1808, aus seiner Ehe mit Martha Louise

v. Geisen (G. von Bidburg), Letzten dieses GeschledJ

8 Söhne hinterlassend.

Yon dem Aeltesten derselben: Ludwig Jacob OuJ
(f 17. Juli 1844) stammt die noch am Rhein blühen/
von dessen jüngeren Bruder Camillus Matthias LiW
tius (f 1841) die Linie in Belgien ab.

Des Ersteren Sohn: Ludwig Yictor, Marquis v. VipJ
Graf von Grignoncourt (gegenwärtig Familienhaupt) J
am 30. Juli 1810, trat zuerst in Preuss. Civildienste iS(
gegenwärtig Regierungspräsident zu Coblenz und Besitz®
von Burgesch (welches bei der Grenzregulirung 1829^
Frankreich zurückfiel, jetzt wieder zu Deutschland gehört!
Bettingen im Grossherzogthum Luxemburg, und in F0k
seiner Verheirathung mit Elisabeth Thecla geb. Freiin
von Salis-Soglio, auch vom Gute Tempelhof zu Hönningen
im Kreise Neuwied.

Sein Yater, der obengenannte Jacob Ludwig Gisbert
wurde im J. 1829 sub Nr. 11. der Grafenklasse in ft
Rheinische Adelsmatrikel verzeichnet.

Das gräfliche Wappen ist ein gevierteter Schild
mit aufgelegtem Herzschild, in dessen rothem Felde zwi-
schen zwei schmalen silbernen Rechtsschrägbalken fei
silberne Sterne stehen.

Im I. blauen Felde des Hauptschildes stehen 3 (2.1)
goldene, silbern-bestielte Sensen, die Spitzen der oberen
gegeneinander, die der unteren rechtsgekehrt (Wappen der
Burgund, f Familie Faulquier). II.: Hermelinfeld mit ro-
them Schildeshaupt (Wappen der Grafen Chätaigneraii),
— nicht Mataigneraie, wie überall ballhornisirt. — III.: In
Blau ein roth - bewehrter und bezungter, goldener Löwe
(Wappen der Herzoge von Saulx-Tavannes). IY.: in Blaueii
gemeines goldenes Kreuz, bewinkelt von 20 aufrechten
Schindeln ä5 (2.1.2.). (Wappen der Herzoge von ChoisenI)

Auf dem Schilde ruht ein Helm (seitwärtsgekehrt)
mit rothsilbernen Decken, gekrönt mit Marquiskrone, dar-
auf ein Knabenrumpf, in rothem Kleid und Mütze und
einem Bandelier, welches wie der Herzschild gezeich-
net ist.

S o wird, auch nach Baron d’ Huart (publ. de la soc
archeolog. de Luxembourg) das Wappen geführt.

Dagegen weicht das Berndt’sche Rheinische Wappen-
buch und nach diesem das gothaische Taschenbuch
gang 1860) in folgenden Stücken wesentlich von
Beschreibung ab.

Hier ist das Kreuz im FeldlY. in den unteren Quar-
tieren nur von je 4 (2. 2.) Schindeln begleitet.

Auf dem Schilde die Marquisenkrone, besetzt mit
gekrönten Helmen. . . JL

Helm II.: ist der Stammhelm, wie oben, aber®
Rumpf als Mannsrumpf in einem, ganz wie der
schild gezeichneten Kleide.

Helm I.: Der Löwe aus III. wachsend.

Decken: Blaugolden.

Helm III.: geschlossener, wie Feld IY.

Flug.

Decken: Blaugolden.

Schildhalter: goldenes Einhorn — goldner
auf silbernem Bande mit der Devise: Accueillance de viu

von Visistingen (de Fenestranges)*

(Taf. 29).

Die Burg und Stadt Vinstingen an der Saar J
der Stammsitz der folgenden verschiedenen Gesc ^
dieses Stammes, Vasallen und Burgmannen der
Edelherren. ^ sirnon Von Vmstiaj

wahrscheinlich ein Bastard. Seine z.Z. bereits T ^ |
Ottilie war 1503 mit Johann von Benzenrath, j

zu Schönecken in der Eifel, verheirathet.

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