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Gritzner, Maximilian [Bearb.]; Siebmacher, Johann [Begr.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,11): Der Adel Deutsch-Lothringens: nach der auf urkundlichen Quellen beruhenden Sammlung des Archivraths L. Eltester in Coblenz — Nürnberg, 1873

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https://doi.org/10.11588/diglit.24839#0049
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DER ADEL IN DEUTSCH-LOTHRINGEN.

43

53 w

] 2) Rücker von Yinstingen.

aJ?CoH; Im J. 1366 war ein Ha wies Reuquart de Finestran-
'u?? %ges in Diensten der Stadt Metz.

’llüla8 W 1392 erscheint Heinselin Rücker von Yinstingen.

1429 sind Hannes Rücker de Fenestrange und Bur-
•f.^Hfchard Ruecker de Fenestranges in Fehde mit Metz.

1434 war Hans R. von Yinstingen Metzischer Burg-
uvÜ<V?jnann zu Lützelhurg im Westrich.

xz und^ 1440 Hans Rücker de Fenestranges sendet Namens
lirung j geines Herren von Fenestranges einen Fehdebrief an die
3(,hlanfl^tadt Metz.

5 und iji 1459 erscheint urkundlich (wahrscheinlich immer der-
la gedeihe oder sein Sohn) Hans Rücker von Vinstingen, Edel-
f zu Hikknecht.

Nach einem Siegel vom J. 1392 war das W app en em
Ludwig {Schild mit Doppeladler und auf dem Helme derselbe
enklasse wiederholt zwischen zwei Hörnern.

Nach Siebmacher ist der Doppeladler Silber in Roth
irteter^imd auf dem Helme ein wie der Schild gezeichneter
hem ^Flügel.
uägbaLf

] 3) Schelm von Yinstingen.

s stehem! Im J. 1391 erscheint ein Dyderich Schelme de Fe-
zen der kestrange, escuier, Yetter Antons von Mörchingen in Dien-
ihrt(Waj;.5ten der Stadt Metz. Desgleichen 1434 Hans Schelmes de
elinfeld Fenestranges (vielleicht derselbe, welcher 1420 .,der Junge“
Chätaigenannt wird und Ylsebe v. Soncourt heirathet).
isirt.-1 Wappen ?

1Y: in|

a 20 ai Mohr von Wald. (Taf. 29).

ge von®,

seitwärts Der Stammsitz dieses rheinischen ritterlichen Ge-
irqniskrq'chlechts, welches ein Zweig des älteren Geschlechts von
und IWald (de silva) ist, ist das Dorf Wald oder St. Peters-
zschild vald hinter Zell auf dem Hundsrücken (Kreis Zell der
itheinprovinz).

(pnbl i- l Urkundlich erscheint schon im J. 1827 ein Friedrich
geführt, £oyr v. Merle Wypling, belehnt vom Erzbischof Baldewin
finiscMpn Trier mit der Hälfte des Thurms und Hofes zu Merl
.schenkfei Zell.

;lich vonf Im J. 1439 wird Hermann Moir vom Walde von
Erzbischof Jacob v. Trier, mit einem Hause zu Merl be-
len jfltepnt.

^leitet, | Ferner besassen sie noch eine Rente zu Enkirch
3. hesetit443, das Undelgut daselbst 1469 (verkauft 1482) und
och viele andere Güter.

e oben, f Die Stammreihe beginnt mit Hermann Mohr vom
• {[e!Vald (1391, 1401, 1429), von dem sie, gewöhnlich nur in
inem Gliede, bis zu Wilhelm M. v. Yf. f 1495 fortgeht.

I Derselbe hatte 11 Kinder, von welchen indessen nur
end. 'aul Dietrich f 1636 und Johann Bernhard, Kurtrier’scher
tallmeister, später Marschall, Rath und Amtmann zu
. IV. oeI loblenz Nachkommen hatten. Während die des Letzte-
sn bald wieder erloschen (mit Lothar Friedrich M. vom
V-, Domherrn zu Speyer f 1713), hinterliess des Ersteren
___ golfo^eitjüngster Sohn (die anderen 11 Kinder starben ohne
pillanC6‘'r^Gn^ Hans Dieterich M. v. W., Herr zu Peterswald
' nd Reichersberg (Richemont in Lothringen) 1688 —
bermals 11 Kinder, von denen der zweite Sohn Johann
Deutschordens-Comthur zu Coblenz und Gene-
dwaclitmeister, 1704 an den bei Erstürmung des Schel-
überges erhaltenen Wunden verstarb. Der dritte Sohn
othar Ferdinand Mohr vom Wald starb 1738 zu Luxem-
an pg als Abgeordneter der Ritterschaft und Rath des Pro-
denen” Mzialraths des Herzogthums Luxemburg, Herr der väter-
mnen fl®'chen Güter Betzdorf und Peterswald. Seine 11 Kinder,

is der Ehe mit Maria Louisa Franziska von Warsberg
l von Jurden von der letzten Gräfin von Elter (d’Autel) zu Er-
bere^ Lp ihrer Güter im Luxemburgischen eingesetzt und der
jenrati1» -teste Sohn, Philipp Eberhard Marsilins Anton Freiherr
et. - v. W., Herr zu Mersch, Betzdorf undHeffingen, Ritter-

richter des Herzogthums Luxemburg, erhielt am 2. Octo-
ber 1725 von Kaiser Karl YI. die Erlaubniss, Namen und
Wappen der Familie von Elter (d’Autel) mit dem seinigen
zu verbinden.

Er starb am 15. Mai 1767 und hinterliess aus seiner
Ehe mit Walburg Gräfin von Beroldingen nur einen Sohn,
Joseph Anton Philipp Lothar Franz Johann Nepomuk
Freiherr Mohr v. Waldt, genannt von Elter, welcher als
der letzte männliche Sprosse der ganzen Familie Mohr v.
Wald im J. 1784 starb. Die Familie gehörte zur Rhei-
nischen Reichsritterschaft, Canton Niederrhein.

Das Wappen der Mohr v. Wald war ein querge-
theilter Schild. Oben von Gold und Schwarz in 2 Reihen
(ä 4 Plätzen) geschacht, unten golden und leer.

Auf dem Helme ein Mohrenrumpf mit golden und
schwarzer, hinten abfliegender Kopfbinde, in einem wie
der Schild gezeichnetem Kleide.

Decken: Schwarzgolden.

Das vermehrte Wappen der Mohr vom Wald gen.
v. Elter (d’Autel) war ein rother Schild, darin ein ge-
meines goldenes Kreuz, bewinkelt von 20 goldenen, auf-
rechten Schindeln, in jedem Winkel 5 (2. 1. 2.) — Wap-
pen der v. Elter — belegt mit Herzschild, worin das
Wappen der Mohr v. Wald, wie oben beschrieben.

Auf dem Schilde 2 Helme, von denen der rechte das
Kleinod der Mohr v. Wald, der linke das der v. Elter
(mit Cardinaishut bedeckter Mannesrumpf, dessen Kleid
wie der Schild gezeichnet ist).

von Warsberg. (Taf. 29).

Dieses, nicht mit den Dynasten von Warnesberg oder
Warsberg (aus welchem u. A. der Erzbischof Boemund
von Trier stammte) zu verwechselnde Rittergeschlecht, wel-
ches noch jetzt als freiherrlich im Grossherz. Baden blüht,
scheint von Burgmannen dieser Dynasten herzukommen
und erscheint zuerst unter dem Namen „von Blankenberg,
gen. v. Warsberg“, so dass als Stammsitz wohl Blanken-
berg (Blamont) bei Lüneville gelten kann.

Im J. 1369 siegeln Johann und Peter v. Blankenberg
(Söhne Heinrichs von B.) bereits mit dem gekrönten Lö-
wen im Schilde; die Siegelumschrift lautet „de Wars-
berg.“

1371 erscheint ein Johann und 1388 ein Clausse-
quins de Warnesperch in Diensten der Stadt Metz.

1382 ein Gabriel von Warnesberg als Schultheiss zu
Hagenau.

1458 wird Heinrich von Warsberg vom Erzbischof
Johann von Trier mit dem Hause Winchringen belehnt.

1488 erwarb Wilhelm v. W. durch Metza, Burggräfin
von Rheineck die Burggrafschaft Rheineck, die zwar Le-
hen des Erzstifts Cöln, aber reichsständisch war und 1654
verkauft wurde.

1540 besassen sie die Yogtei zu Ober-Mendig und
Yolksfeld, von dem Stifte St. Florin zu Coblenz lehenrührig.

1541 die Herrschaft Bruch — 1547 (entschädigt
durch eine Jahresrente) vom Erzstift Trier.

1546 ein Hof zu Clüsserath, Lehen von Trier.

1547 die Hälfte der Herrschaft Scharfbillig, das Thal zu
Bruch, Speicher, Beilingen, Heidweiler, Münster (Hecken-
münster), Dörrenbach, Dierscheid, Kallenberg, die halbe
Herrschaft Wilfingen, das halbe Dorf Meckel in der
Propstei Bitburg, das Dorf Erlingen, Monthausen, das
Häuschen zu Rittersdorf.

Alles dies als Erben der Burggrafen zu Rheineck und
als Lehen des Herzogthums Luxemburg.

Im J. 1557 wurde Samson von Warsberg, Herr zu
Wartenstein und Burggraf zu Rheineck von Johann Erzbischof
von Trier mit Gütern zu Yinstingen, Bettingen, Saar-
burg, 1585 Samson von W. mit der Herrschaft Warten-
stein belehnt.

Die Stammreihe beginnt mit Johann von Warsberff
1387.

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