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Siebmacher, Johann [Bibliogr. antecedent]; Grass, Carl August von [Oth.]
J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen, vollständig geordneten u. reich verm. Aufl. mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen (Band 2,6): Der Adel in Baden: nebst Anhang, die Standes-Erhebungen des fürstlichen Hauses Fürstenberg enthaltend — Nürnberg, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.24727#0132
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118

DER ADEL IN BADEN, edelleute.

königlich würtemberg’schen Kronenordens bereits im Be-
sitz des persönlichen Adels, wurde von dem Grossherzog
Friedrich von Baden am 10. August 1870 für sich
und seine ehelichen Leibeserben und deren Nachkommen,
in den erblichen Adelstand erhoben. —

Der hochverdiente Staatsmann starb am 5. November
1875 zu Berlin als Reichstagsabgeordneter, 76 Jahre alt.
Sein Sohn Erwin v. M. ist Hauptmann im badischen
Feldartillerieregiment Nr. 14, der zweite Sohn Otmar
v. Mo hl ist Cabinetssecretär J. M. d. Kaiserin.

Wappen: in G. ein rechter s. Querbalken mit 8 nach
einander gestellten gr. Eidechsen, provinziell Mohl(Molch)
genannt, belegt.

Kleinod: gekrönt, wachsend ein s. Löwe, der mit
den Yorderpranken vier, quadratweise über einander gelegte
qj Stäbe hält.

Decken: ^ S-

Wahlspruch: „Ich habe warten gelernt“. —

(Ministerial-Akten. Hof- u. Staatshandbücher.)

Müller. (Taf. 69.)

Dieser im Grossherzogthum mehrfach bediensteten
Familie gehören an: Ernst v. M. Stabskapitän, der 1830
in Pension trat und Wilhelm v. M. 1834 bei der Ober-
rechnungskammer angestellt, u. später Ministerialkanzlist.
Er lebte 1872 in Geresbach. Ferner Johann Adam v.
M. Berghauptmann. Das Adelsdiplom soll 1790 oder
1792 im Reichsvikariat von Kurpfalz ertheilt worden sein,
es findet sich aber nur vom 7. Juli 1792 ein Diplom für
den königl. böhmischen Advokaten Christof M. und
seinen Bruder Anton indessen mit einem ganz anderen
Wappen als das unten beschriebene.

Wappen nach Siegelabdruck: geviert mit

Mittelschild, darin auf einem Hügel stehend ein Kranich
mit aufgehobenem rechten Fuss. I. 2 Balken je mit 8
Zinnen. II. 2 Rosen, als rechter Schrägbalken gestellt.

III. 3 Sterne am Aussenrande des Feldes. IV. Kopf und
Hals eines Hundes aus dem unteren Feldesrand wachsend.

Kleinod zwei gekrönte Helme. I. 3 Rosen an langen
blätterlosen Stielen. II. Die Spitze eines Streitkolbens.

Decken u. Farben?

(Ministerial-Akten. v. Wechmar S. 14, 52 etc. Siegel-
abdruck von einem Familienmitglied. Ziegler München.)

Müller. (Taf. 69.)

Diese Familie soll aus Baiern stammen.

Georg v. M. geb. zu Regensburg den 22. Juli
1786, trat 1806 in badische Militärdienste, zeichnete sich
in den Kriegen gegen Frankreich vortheilhaft aus, wurde
1827 Stabskapitän im 3. Infantrie-Regiment, Markgraf
Wilhelm und starb am 15. Oktober 1836 zu Rastatt in
Folge eines Sturzes von Pferde.

Johann Sebastian v. M. Hofrath u. Postdirektor,
Maltheser-Ordens-Ritter, lebte noch 1810 zu Durlach
und war auch im Badischen begütert. Von seinen Söhnen
war Karl geb. den 2. Mai 1780 noch 1836 Kapitän im
Infantrie-Regiment, Markgraf Wilhelm zu Rastatt und
Georg geb. 1787 ebenfalls in badischen Miltärdiensten.

Wappen nach Siegelabdruck: von S. u. B.
schrägrechts getheilt. Oben mit der Spitze aufwärts ein
b. Pfeil, unten mit der Spitze abwärts ein s. Pfeil, beide
schrägrechts gelegt.

Kleinod: b. s. Wulst, daraus wachsend ein ge-
harnischter Ritter mit Stahlhaube, in der Rechten mit der
Spitze nach unten, einen b. Pfeil haltend, die Linke in
die Seite gestemmt.

D ecken: b. s.

(Ministerial Akten. Hof- und Staatshandbücher, v.
Wechmar Handbuch S. 14, 18.)

Müssig von Greiffenhelm. (Taf. 69.)

Aus dieser Familie, welche aus dem Mainzischen
stammt, wurden die Brüder Jacob Friedrich Theodor
Josef M. Kapitularherr des St. Peter und Alexander-
Stifts zu Aschaffenburg und Karl Engelbert M.,
kurpfälzischer Regierungsrath, Oberamtsschultheiss und
Salinen Aufseher zu Mosbach am Neckar von dem
kaiserlichen PfalzgrafenHugoDamianErwinReichs-
graf von Schönborn-Buchheim-Wolfsth al etc.
Mainz den 15. Januar 1781 in den erblichen Adelstand
für Reich und Erblande mit dem Prädikat von Greif-
fenhelm und Confirmation des alten bisher geführten
Wappens, erhoben.

Ein Sohn des Oberamtsschultheissen, der auch in
Mosbach angesessen war, Franz M. v. G. wurde mit
der Oberhoheit von Leiningen übernommen und starb
am 5. November 1833 zu Karlsruhe als Rath im Mini-
sterium des Auswärtigen.

Wappen (1781.): von B. u. S. geviert, mit g. Mittel-
schild, darin ein b. angelaufener Stahlhelm. I. u. IV. ein
g. Greif, einwärts gekehrt, mit unter sich geschlagenem
Schweif, ein g. Schwert in den Pranken haltend. II. u. III.
auf gr. Dreiberg, von jedem Berge aufsteigend, eine be-
stielte g. Eichel.

Kleinod: zwei gekrönte Helme. I. der Greif wach-
send. II. der Dreiberg mit den Eicheln.

Decken: rechts b. g., links gr. s.

(Ministerial-Akten. v. Wechmar, Handbuch S. 45).

Muschgay. (Taf. 69.)

Aus der Stadt Waldsee stammend, woselbst die
Familie zu den alten regimentsfähigen Geschlechtern ge-
hörte. Die Adelswürde brachten an ihr Haus Johann
Franz M., Amtsbürgermeister zu Waldsee und sein
Vetter Jacob Conrad M. des schwäbischen Kreis-Re-
giments zu Pferd Graf Fugger, Oberstwachtmeister am
22. Februar 1721 durch den Kaiser Karl VI.

Die Familie blüht noch in Würtemberg und Georg
Konrad v M. findet sich in Badischen Diensten als
Amtmannn zu Röteln, woselbst er 1814 den 2. Februar
starb.

Wappen: von G. und jq: schräg rechts getheilt
darin ein Löwe mit verwechselten Farben.

Kleinod: gekrönter Helm. Zwei Hörner, rechts g.
tt, links qq S- getheilt, dazwischen der g. Löwe sitzend,
die Hörner mit den Pranken haltend und aus dessen Krone
Flammen schlagen.

Decken: q± g.

(v. Wechmar Handbuch S. 50. Cast Adelsbuch für
Würtemberg S. 451 Megerle v. Mühlfeld Suppl. S. 385 etc.)

\asu. (Taf. 69.)

August v. N. 1805 Secondelieut. im leichten Dragoner
Regiment und Adjutant quittirte 1800.

Die Familie gehört ^Thüringen an u. August v. N.,
der in badnische Militärdienste getreten war, findet sich
1810 als Adjutant im leichten Dragoner-Regiment.

Wappen: getheilt. Oben s. unten nochmals von iq
u. R. getheilt. Im Schild ein s. Helm, rechts gekehrt
über r. Decken ein r. s. Wulst besteckt mit einer qq u.
einer r. Straussenfeder.

Kleinod: r. s. bewulsteterHelm besteckt mit einer
r» und einer qq Feder,

Decken: beiderseits oben r. s. unten qq. s.

(v. Wechmar. Handbuch S. 18. Preussischer Adel dieses
Werkes S. 276 Taf. 298.)

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