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Sieglin, Ernst von; Schreiber, Theodor [Editor]
Expedition Ernst von Sieglin: Ausgrabungen in Alexandria (Band 1,1): Die Nekropole von Kôm-esch-Schukâfa — Leipzig, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.27160#0017
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VORWORT

XI

Details von Herrn Fiechter übernommen wurde, die Erläuterung und geschichtliche
Würdigung, die Beschaffung alles weiteren Bildermaterials, sowie die Redaktion des
Werkes dem Expeditionsleiter zufiel. Für die Besprechung des ägyptisierenden Relief-
schmuckes war die Mitwirkung Herrn von Bissings zugesichert. Andere Teilnehmer
(die Herren J. P. Richter und Victor Gardthausen) haben sich später bereit finden
lassen, Beiträge zu liefern. Auch von Herrn August Thiersch wurden wertvolle Auf-
nahmen beigesteuert, die aus der Zeit seiner Untersuchung des Stadions herrührten.
Bei der Anfertigung der Textbilder, Beiblätter und Rekonstruktionsskizzen hat Herr
Georg Klepzig, Lehrer an der Königl. Akademie für graphische Künste in Leipzig,
ausgezeichnete Dienste geleistet. Dem Dank für die Unterstützung durch alexan-
drinische Gönner und Freunde ist an anderer Stelle (im Text S. 78) Ausdruck ver-
liehen worden.

Wie sehr wir uns der Verlagsfirma Giesecke & Devrient für die musterhafte
Ausstattung des Werkes zu Dank verpflichtet fühlen, sei hier noch besonders hervor-
gehoben. Bei einem Werke, das erst nach und nach textlich und illustrativ aus ver-
schiedenen Keimpunkten zu einer Einheit zusammen wuchs, wären die mannigfachen,
allmählich entstehenden Aufgaben nicht zu bewältigen gewesen, ohne ein weitgehendes
Entgegenkommen und das regste Interesse des Seniorchefs der Firma, Herrn Raimund
Giesecke, und ohne die fortwährende fachkundige Beihilfe des Abteilungsvorstandes
Herrn Otto Oelschlägel.

Die Mitwirkung Bottis blieb eine sehr eingeschränkte, war er doch bei seiner
geschwächten Gesundheit und den grossen Aufgaben seines Amtes dem Uebermass
der an ihn herantretenden Anforderungen nicht mehr gewachsen. Auch zur Aus-
arbeitung seines Memoires gelangte er erst im Sommer 1903 — kurz vor seinem
Tode —, so dass es uns noch nicht vorlag, als wir im Frühjahr 1902 zur Revision
der Ergebnisse der zweiten Campagne und zur Vorbereitung des Nekropolenwerkes
nach Alexandrien kamen. Daraus und aus der Zurückhaltung, die Bottis verschlossenem
Wesen eigentümlich war, ergab sich eine Reihe von Uebelständen, die zu beseitigen
uns leider nicht gelungen ist.

Trotz dieses notgedrungenen Bekenntnisses kann niemand lebhafter als die Unter-
zeichneten die Grösse der Verdienste dieses mit einer seltenen Tatkraft und Arbeitslust
begabten Mannes anerkennen. Wenn man nur die Unfertigkeiten und das Unzulängliche
der Unternehmungen Bottis ins Auge fassen wollte, seine mangelhaften Versuche’aus-
zugraben, zu konstatieren, zu sammeln, seine — wie unter Voraussicht eines nahen
Endes — überhasteten Bemühungen, in Büchern und Abhandlungen sein Wissen und
seine Beobachtungen systematisch darzulegen, so würde man seine Fähigkeiten und
seine Leistungen durchaus nicht richtig beurteilen. In allen seinen Schriften kehrt die
Klage wieder, dass er aus Mangel an Geld und Büchern nicht die Ziele erreichen
könne, die ihm vorschwebten. Aber was ihm nie versagte, war der Drang zu forschen,
die Einzelheiten in ihrem Zusammenhang zu begreifen. Mitten unter den aufreibenden
 
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