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Sieglin, Ernst von; Schreiber, Theodor [Hrsg.]
Expedition Ernst von Sieglin: Ausgrabungen in Alexandria (Band 1,1): Die Nekropole von Kôm-esch-Schukâfa — Leipzig, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.27160#0155
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Abb. 79. Aegyptische Räucheraltäre (a—/ aus der Zentralkammer des Hauptgrabes vom Jahre 1900, g Altar im Museum zu Alexandrien).

TEIL IV.

KAPITEL XIV.

ZU DEN GRIECHISCH-AEGYPTISCHEN DARSTELLUNGEN.

Von Friedrich Wilhelm von Bissing

I. DAS HAUPTGRAB VON KÖM-ESCH-SCH UKÄFA.

Seit der Verfasser dieser Bemerkungen in einem gemeinverständlichen Begleittext
zuerst versucht hat, die Reliefs, die Statuen und die Gesamtanlage der grossen Katakombe
von Köm-esch-Schukäfa zu erläutern1, sind mehr als fünf Jahre dahingegangen; dank
vornehmlich den Arbeiten der Sieglinschen Expedition hat seitdem die Erforschung des
Grabes, die Kenntnis seines Planes und seiner Geschichte bedeutende Eortschritte ge-
macht, aber auch die Anschauungen des Verfassers haben sich in nicht unwesentlichen
Punkten gewandelt, in anderen freilich gefestigt. So glaubte er unbedenklich jenem ersten
raschen Ueberblick eine gründlichere Bearbeitung der interessanten, aber auch schwierigen
Denkmäler folgen lassen zu dürfen und dankt es dem Herausgeber dieses Werkes, dass
ihm zu einer Revision jener ersten Beschreibung Gelegenheit gegeben wurde.2 Er dankt
auch den Vorständen der Museen zu Alexandria, Berlin, Kairo für die ihm angediehene
Unterstützung, an der es auch der leider dahingegangene Botti nie hat fehlen lassen.
Dass auch so noch viel zu tun übrig bleibt, wird die nicht in Erstaunen setzen, die
wissen, wie sehr wir noch in den Anfängen einer Untersuchung der römisch-griechischen
Kunst in Barbarenlanden stecken.

Auf den ersten Blick erscheinen die Reliefs und Architekturformen von Köm-esch
Schukäfa unerfreulich genug: ägyptische und römisch-griechische Kunstformen sind nicht
zu einer Einheit geworden, sondern die beiden Kunstkreisen entnommenen Elemente
stehen nebeneinander. Die Grundlage ist allenthalben ägyptisch: das wird in der Archi-
tektur am deutlichsten: mehrfach tritt die leise nach oben verjüngte, von einem Stabe
 
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