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Sieglin, Ernst von; Schreiber, Theodor [Hrsg.]
Expedition Ernst von Sieglin: Ausgrabungen in Alexandria (Band 1,1): Die Nekropole von Kôm-esch-Schukâfa — Leipzig, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.27160#0147
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KAPITEL XIII

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gezeichnet. An den Nischenwänden ägyptisierende Figuren, deren Gegenstände nicht
genauer festgestellt werden konnten.

Nische c ist nur weiss getüncht und hat weder architektonische Umrahmung
noch Malereien. Die Flächen desSarkophages sind rot bemalt, innen heller, aussen dunkler.

Nische d. Die Architektur entspricht derjenigen von b; doch ist der Zahn-
schnitt hier nicht durch Bemalung, sondern plastisch angegeben. An den Wandflächen
wiederum undeutliche Reste ägyptisierender Götterfiguren. Die Darstellung schien
derjenigen des Reliefs der linken Seitennische in der Zentralkammer des Hauptgrabes
verwandt zu sein.

Abb. 73. Saal B des Nebengrabes von 1902 mit Blick auf Nische a und b und auf Eingang zur Erweiterungskammer Z).

Bemerkenswert sind die vier Balkenlöcher in der Wand rechts und links neben
dieser Nische; Reste von Holz stecken noch in ihnen, der Abdruck der Balken im
Mörtel gibt Anhalt zur genauen Bestimmung ihrer Stärke: sie betrug 14:8V2 cm. Die
beiden unteren Löcher befinden sich etwa 0,70 m über dem Boden, die oberen etwa
1,60 m senkrecht darüber. Da die Balken wagerecht gelegt waren, so haben sie vermut-
lich eine hölzerne, die Nische abschliessende Schranke gebildet. Ein ähnlicher Verschluss,
der sich in Kammer VII des Hauptgrabes beobachten lässt, ist oben erwähnt worden.

Ueber den vier grossen Nischen ab cd sind ungewiss, ob ursprünglich oder
nachträglich - kleinere, querliegende Wandnischen (Länge 2,00 m, Tiefe 0,80 m,
Höhe 1,00 m) eingehauen worden. Diese sind nicht verputzt, zeigen auch keine
Spuren eines Verschlusses, ln ihnen konnten Holz- oder Bleisärge aufgestellt werden.

Die grosse Erweiterung an Stelle e des Hauptraumes enthielt offenbar einen
steinernen Sarkophag, denn unter den Trümmern der herabgefallenen Felsdecke lagen
 
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