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Stocker, Carl W. F. L.
Chronik der Familie von Gemmingen und ihrer Besitzungen (Band 1, Erstes Heft): Guttenberg, Bonfeld, Fürfeld — Heidelberg, 1865

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https://doi.org/10.11588/diglit.23890#0013
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Grster Ttzeil.

Burg, Gut uud Familie.

Die Burg Guttenberg ist eiue der ältesten Burgen am
Neckar und gehört zu den Zierden des Neckarthals. Sie liegt
auf ziemlich beträchtlicher Anhöhe, 772 Fuß über dem Meere,
wozu ein etwas steiler Weg hinansilhrt. Durch starke Thore
gelangt man in den innereie Burgraum, in welchem das neue
Gebäude steht, das bewohnt wird. Die Burg ist sehr fest ge-
wesen, und noch jetzt sind sünf kleinere Thürme vorhanden, wäh-
rend sast in der Mitte des ganzen Burgraumes ein starker,
viereckiger Thurm in bedeutender Höhe emporragt und eine weite
Aussicht in das liebliche Neckarthal bietet. Die Mauern sind
mit Jahrhunderte altem Epheu so dicht überwachsen, daß man
sie kaum entdccken kann, und erhalten dadurch etwas gar An-
ziehendes.

An den ersten zwei Thoren sind keine Wappen angebracht,
und wo sie's gewesen, sind sie zerstört, aber am dritten, dem Luße-
ren Eingangsthor in das eigentliche jetzige Schloß, steht die Zahl
1538 unter dem v. Gemmingenschen und v. Vellbergischen Wap-
pen, woraus hervorgeht, daß Philipp der Weise es repariren
ließ. Ueber der Kellerthüre steht die Zahl 1545 und am in-
neren Schloßeingang 1776 unter dem Gemnüngen'schen Wappen.
1741 wurde ein neuer Bau, der sogenannte Trüsselbau ausge-
sührt, in welchem sich das bedeutende Archiv befindet; auch cinige
Rüstungen, Schilde, Lanzeu und alte Schießwaffen sind vor-
handen.

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