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Lweiter Thrit.
Der Ort Neckarrnühlbach.
Am Fuße des Guttenberg liegt der Ort Neckarmühlbach,
der rvohl sehr alt ist. Denn um stolche Castelle siedelten sich
Leibeigene nnd Freigelassene an, wo sie Schutz fanden in Zeiten
des Kriegs, nne wir z. B. von den Einwohnern von Hüsfen-
hardt lasen, daß sie auf der Burg Wachdienst thun mußten.
Groß scheint der Ort nie gewesen zn sein, denn er wird
immer nur als „wyler" oder „wilerlein" Lezeichnet und darum
ist auch in geschichtlicher Beziehung nicht viel davon bekannt.
Am frühesten sinden wir ihn erwähnt in der Jmmunitäts-
nrkunde von Wimpfen von Ludwig II. aus dem Jahre 858,
wo die Jmmunitätsgrenze Lis „Muhlenbach in moäinm lunäi
I^ooünris" ausgedehnt wird. Nach der Schlacht von Wimpfen
(1622) hat der Ort jedenfalls viel gelitten, und 1635 war feind-
liches Volk jenseits des Neckars; es kamen viele Flüchtlinge hier-
her, und in diesem Jahre sstarben 91 Personen, während von 1636
bis 1650 nnr 70 starben. Geboren wurden von 1640—1650
110; von 1850—1860: 87. Jm Jahre 1797 kamen Franzosen
hierher. Da der Ort nahe am Neckar, 52G über dem Meer
liegt, so ist er oft Wassersnöthen ausgesetzt, wenn der Neckar
hoch steht und das Wasser der reißenden Mühlbach nicht schnellen
Absluß stndet; so am 28. Febrnar 1784; 30. October 1824;
1845; 1851; 1862.
Die Gemarkung hat 1060 Morgen Wald, welche der Herr-
schast, und 400 Morgen Aecker und Wiesen, von denen 260
der Herrschaft, 5 der Pfarrei gehören. Die Schule hatte ein
Kapital von 1399 Gulden, von denen 500 Gulden zur Anschaf-
fung von Gütern verwendet sind. Das Steuerkapital beträgt
286,545 Gulden. Häuser gibt es hier 34, in denen 39 Bürger
wohnen; 1845 waren hier 232 evangelische und 12 katholische
Lweiter Thrit.
Der Ort Neckarrnühlbach.
Am Fuße des Guttenberg liegt der Ort Neckarmühlbach,
der rvohl sehr alt ist. Denn um stolche Castelle siedelten sich
Leibeigene nnd Freigelassene an, wo sie Schutz fanden in Zeiten
des Kriegs, nne wir z. B. von den Einwohnern von Hüsfen-
hardt lasen, daß sie auf der Burg Wachdienst thun mußten.
Groß scheint der Ort nie gewesen zn sein, denn er wird
immer nur als „wyler" oder „wilerlein" Lezeichnet und darum
ist auch in geschichtlicher Beziehung nicht viel davon bekannt.
Am frühesten sinden wir ihn erwähnt in der Jmmunitäts-
nrkunde von Wimpfen von Ludwig II. aus dem Jahre 858,
wo die Jmmunitätsgrenze Lis „Muhlenbach in moäinm lunäi
I^ooünris" ausgedehnt wird. Nach der Schlacht von Wimpfen
(1622) hat der Ort jedenfalls viel gelitten, und 1635 war feind-
liches Volk jenseits des Neckars; es kamen viele Flüchtlinge hier-
her, und in diesem Jahre sstarben 91 Personen, während von 1636
bis 1650 nnr 70 starben. Geboren wurden von 1640—1650
110; von 1850—1860: 87. Jm Jahre 1797 kamen Franzosen
hierher. Da der Ort nahe am Neckar, 52G über dem Meer
liegt, so ist er oft Wassersnöthen ausgesetzt, wenn der Neckar
hoch steht und das Wasser der reißenden Mühlbach nicht schnellen
Absluß stndet; so am 28. Febrnar 1784; 30. October 1824;
1845; 1851; 1862.
Die Gemarkung hat 1060 Morgen Wald, welche der Herr-
schast, und 400 Morgen Aecker und Wiesen, von denen 260
der Herrschaft, 5 der Pfarrei gehören. Die Schule hatte ein
Kapital von 1399 Gulden, von denen 500 Gulden zur Anschaf-
fung von Gütern verwendet sind. Das Steuerkapital beträgt
286,545 Gulden. Häuser gibt es hier 34, in denen 39 Bürger
wohnen; 1845 waren hier 232 evangelische und 12 katholische