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Stocker, Carl W. F. L.
Chronik der Familie von Gemmingen und ihrer Besitzungen (Band 2, Zweites Heft): Bürg, Presteneck, Widdern, Maienfels, Rappenau, Treschklingen, Adersbach, Babstatt, Dautenzell, Hoffenheim — Heidelberg, 1874

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https://doi.org/10.11588/diglit.23893#0043
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seiner Eltern unter der Leitung des N. Rabansch, nachherigen Pfar-
rers in Cleversulzbach, sorgfaltig erzogen, worauf er in Tübingen Ju-
risprudenz studirte und dann nach Wehlar ans Neichskammergericht
ging. Bei der Krönung zu Frankfurt war er im Gefokge des Kaisers
Joseph II. Sowohl seine fchwache Gesundheit als die häuslichen Ver-
hültnisfe hinderten ihn, sich den staatlichen Geschäften zu widmen,
weshalb er sich nach Hause begab und sich am 9. Jan. 1770 mit
Eharlotte Wilhelmine v. G. (s. Gemmingen S. 73) vermählte. Nur
kurze Zeit wührte diese glückliche Ehe, denn er starb schon am 17.
Jan. 1772 und wurde in der Kirche begraben von den Unterthanen,
deren Wohlthüter er war im Hungerjahre 1771, beklagt, Sie führte
mit männlicher Klugheit und mütterlicher Liebe und Treue die Vor-
mundschaft über ihre Kinder und starb 16. Aug. 1791. — Kinder:

1. Ludwig Eberhard s. Presteneck.

2. Friedrich Karl Gustnv Casimir, geb. 1. Nov. 1770,

widmete sich der Forstwissenschast und wurde k. württ. Oberforstmei-
ster; 1807 legte er seine Stelle nieder und 1817 resignirte er auch
als Kammerherr. 1821, 18. Juni errichtet er einen Ehevertrag mit
Mariana Christiane Wilhelmine, Gräfin v. Zettwitz, geb. Freiin Truch-
seß v. u. z. Metzhausen und starb ohne Kinder am 16. Dez. 1841
an Altersschwäche. Sie starb 1851. 1841 hat er einen Vertrag

mit seinen Stammesvettern Frhrn. Sigmund v. G. zu Treschklingen
und Ludwig v. G. zu Michelfeld geschlossen, wornach sie als Erben
in seine Verlassenschast gegen Zahlung von 150000 sl. eintreten sol-
len. -- Bei der Theilung der Söhne des Frhrn Sigmund v. G.
siel das Loos für Frhrn. Gustav v. G. auf Aderspach und da dort
keine Wohnung ist, so bezog er Bürg. Er ist geb. 19. Oct. 1813
zu Treschklingen, besuchte in Mannheim das Lyceum und trat 1831
in das k. k. Feldjägerbataillon als Leutnant ein, wurde hernach zu
dem Kürassier-Regiment E.H. Franz v. Modena versetzt, daselbst 1838
zum Sberleutnant befördert, 1843 Nittmeister und 1847 wegen Krank-
heit pensionirt.

1845 verm. er sich mit Maria v. Jakubovska, welche am 28.
Nov. 1856 zu Tyrnau in Ungarn starb, 29. I. alt, worauf er sich
1868 wieder verm. mit Francisca v. Mourat. — Kinder:

1. Charlotte Maria Anastasia, geb. 4. Oct. 1846.
 
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