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Kekulé von Stradonitz, Reinhard
Die Balustrade des Tempels der Athena-Nike in Athen — Leipzig, 1869

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https://doi.org/10.11588/diglit.976#0015
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gleich jeden Zweifel darüber, dass der von Patisanias genannte
Tempel der Nike apteros beim Eingange zu den Propyläen eben der-
jenige der Nike-Athena ist. Diese Bezeichnung ist im Gegensatze
zu der gewöhnlichen Vorstellung, welche die Niken nur geflügelt
kennt, leicht verstandlich. Sie beweist ausserdem noch ausdrück-
lich, wiewohl dies keines Beweises bedarf, dass Athena als Nike-
Athena eben so wenig beflügelt ist, als in ihren übrigen Erscheinun-
gen. Daran können vereinzeile Missverständnisse, welche durch die
öfter ahnlich wiederkehrende epigrammatische Deutung der Ntjnj
aTCTspo; veranlasst sind, schlechterdings nichts andern1). Es lag die
Auslegung nahe, dass, während die gewöhnlichen Niken unstät um-
herflattern, diese ungeflügelte Athena-Nike ihre Statte nicht ver-
lasse2), wie ein Bild des Ares in Sparta gefesselt war, damit der
hilfreiche Gott den Lakedamoniern nicht untreu werde3). Aber
mythologisch ist jene Erklärung ebenso wertlos, wie der Scherz
des Aristophon, dass die Götter dem Eros seine Flügel genommen
und der Nike gegeben hätten4). Die allgemeine Anerkennung der

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Xoofiivirjs i-davov. Wenn es wirklich eine Nachbildung war, muss sie auch den
selben Sinn der Athena-Nike gehabt haben, und dafür scheint auch die Aufstel-
lung neben Athene zu sprechen. Aber etwas Sicheres lässt sich aus dieser Notiz
nicht folgern.

I) Schol.Demosth.738, (4. Stark, Philolog. XIY (1859) p. 695. XVI (1860)
p. 96. — Dagegen Bötticher. Philol. XVII (1861) p. 389 ff,

i) Der selbe Gedanke in dem Epigramm Brunck adesp. 27 9. ef? aya>.u.a
Ni'xtj; sv Pmu-fl, rjs rot Trrepa xspauvqi xaTEcpAe^&i]

Pa>u.Tj ^au.ßaaiXeia, xeov x>io; oujtot oXsttai
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3) Pausan. III, 15, 7 .... too vaou 8s Äiravrixpu iceSa? £3«v s^ujv 'Evua-
Ato«, «yaXjia äp^atov. Yvu»H-r/ ^ Aaxs8aiu.ovtu>v ts I? toöto soti tö aya>.u.a xal
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4) Athenaeus XIII 563b. 'Apiorotp&v 5' sv rioftaYopioT^

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