Zweites Capitel.
lieber den Ionischen Tempel am Ilissus.
An dem südlichen Ufer des Ilissus, nicht fern von
dem Brunnen Enneacrounos, welcher jetzt seinen
alten Namen wieder erhalten hat und Callirrhoe (1)
genannt wird, steht ein kleiner ionischer Tempel,
dessen Verzierungen von allen bisher bekannt ger
machten Beispielen dieser Ordnung sehr verschieden
sind; ihre Formen sind ausserordentlich einlach,
dennoch aber so geschmackvoll, und das Ganze ist
so gut ausgeführt, dass man es unbedenklich unter
die Werke des Alterthums rechnen kann, welche
unserer Aufmerksamkeit am würdigsten sind.
.Es muss hier bemerkt werden, dass die meisten
alten Gebäude in Athen, von denen noch Ueberreste
vorbanden sind, ganz von einem vortrefflichen weis-
sen Marmor, (2) aufweichen das Wetter wenig Ein-
wirkung hat, erbaut waren. Jeder Theil dieser
Antiquitäten, der nicht gewaltsamer Weise beschä-
digt worden, ist desswegen keineswegs in dem Zu-
stande von Zerbröckelung, in welchen die auflösende^
Kraft der Luft gewöhnliche von gemeinem Stein er-
baute Häuser versetzt: daher kommt es denn auch,
dass, obgleich ein grosser Theil dieses Tempels
schon seit langer Zeit umgestürzt nnd zerstört ist,
die noch vorhandenen Trümmer sehr, gut erhalten
sind. Wahrscheinlich haben die Athenienser vor
lieber den Ionischen Tempel am Ilissus.
An dem südlichen Ufer des Ilissus, nicht fern von
dem Brunnen Enneacrounos, welcher jetzt seinen
alten Namen wieder erhalten hat und Callirrhoe (1)
genannt wird, steht ein kleiner ionischer Tempel,
dessen Verzierungen von allen bisher bekannt ger
machten Beispielen dieser Ordnung sehr verschieden
sind; ihre Formen sind ausserordentlich einlach,
dennoch aber so geschmackvoll, und das Ganze ist
so gut ausgeführt, dass man es unbedenklich unter
die Werke des Alterthums rechnen kann, welche
unserer Aufmerksamkeit am würdigsten sind.
.Es muss hier bemerkt werden, dass die meisten
alten Gebäude in Athen, von denen noch Ueberreste
vorbanden sind, ganz von einem vortrefflichen weis-
sen Marmor, (2) aufweichen das Wetter wenig Ein-
wirkung hat, erbaut waren. Jeder Theil dieser
Antiquitäten, der nicht gewaltsamer Weise beschä-
digt worden, ist desswegen keineswegs in dem Zu-
stande von Zerbröckelung, in welchen die auflösende^
Kraft der Luft gewöhnliche von gemeinem Stein er-
baute Häuser versetzt: daher kommt es denn auch,
dass, obgleich ein grosser Theil dieses Tempels
schon seit langer Zeit umgestürzt nnd zerstört ist,
die noch vorhandenen Trümmer sehr, gut erhalten
sind. Wahrscheinlich haben die Athenienser vor